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04.03.2022 | 06:00

Stagflation! So könnten Aktien reagieren: ThyssenKrupp, Kodiak Copper, BMW

  • Stagflation
Bildquelle: pixabay.com

Eine Geldflut für den Rüstungs-Sektor, gestörte Lieferketten und Paradigmenwechsel in vielen weiteren Bereichen - der Krieg in der Ukraine zeigt uns wieder einmal, dass nichts so bleibt, wie es war. Der Satz mag in der Pandemie überstrapaziert worden sein, doch unterstreichen die aktuellen Ereignisse, dass wir uns mit Blick auf die Zukunft auf Dinge einstellen müssen, die wir noch vor wenigen Jahren nicht für möglich gehalten hätten. Auch ökonomisch. Die Eurozone steckt unmittelbar vor einem Stagflations-Szenario, also steigende Preise bei sinkender Wirtschaftsleistung. Die EZB würde dann in einem Dilemma stecken. Aktien könnten für Anleger der einzige Ausweg sein.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001 , KODIAK COPPER CORP. | CA50012K1066 , BAY.MOTOREN WERKE VZO | DE0005190037

Inhaltsverzeichnis:


    ThyssenKrupp: Mehr als ein Stahlkonzern

    Dass die Energiepreise stark angezogen haben, sehen wir alle an Zapfsäule oder der Stromrechnung. Die Langzeit-Folgen sind dabei noch nicht einmal berücksichtigt. Wenn Putins Gas langfristig als Alternative wegbrechen sollte, steigen die Energiepreise weiter an und treiben die Teuerung. Diese wiederum könnten angesichts der weitgehenden Vollbeschäftigung in westlichen Industrieländern zu einer Lohn-Preis-Spirale führen, also weiter steigende Preise weil Arbeitnehmer das, was sie zusätzlich verdienen, auch ausgeben. Da sich die Industrie nach Chip-Mangel und Pandemie angesichts von Sanktionen und Kriegswirren nicht so deutlich erholen kann und hohe Preise hier ebenfalls auf die Marge drücken, droht Regierungen und Notenbanken eine Zwickmühle. In einer derartigen Gemengelage sollten Anleger auf Titel setzen, die von den Rahmenbedingungen profitieren. Einer davon ist ThyssenKrupp.

    Der Stahlkonzern könnte angesichts steigender Wehretats mehr Aufträge an Land ziehen, etwa für U-Boote von ThyssenKrupp Marine Systems. Da neben Deutschland auch andere NATO-Staaten zum Kundenkreis des Unternehmens gehören, reiben sich Anleger von ThyssenKrupp bereits die Finger. Obwohl ThyssenKrupp auch unter hohen Energiepreisen leiden dürfte, hat das Unternehmen bereits Pläne für die Zukunft und könnte vom Ausbau der Wasserstoff-Technologie ebenfalls profitieren. Die Tochter-Gesellschaft Uhde Chlorine Engineers hat sich auf Elektrolyseur-Anlagen spezialisiert. Blickt man allerdings auf den Kursverlauf, so befindet sich die Aktie des Stahlkonzerns bestenfalls im Seitwärts-Trend. Der jüngste Anstieg erscheint im Kontext der langfristigen Kursentwicklung wenig relevant. Ob ThyssenKrupp ein Profiteur der Rahmenbedingungen ist, muss sich erst noch zeigen.

    Kodiak Copper: Newsflow voraus!

    Zuletzt deutlich nach oben ging es für die Aktie von Kodiak Copper. Das Unternehmen betreibt mit MPD ein vielversprechendes Kupfer-Projekt im Süden des kanadischen Distrikts British Columbia. Mit einer Größe von 147 km² bietet die zu 100% im Besitz befindliche Liegenschaft großes Explorationspotenzial. Im Umkreis des Projekts befinden sich gleich mehrere Minen, die entweder Kupfer und Silber oder Kupfer und Molybdän fördern. Erst kürzlich hat Kodiak Copper, das von Great-Bear-CEO Christopher Taylor gegründet und von Ex-Rio-Tinto-Managerin Claudia Tornquist als CEO geleitet wird, das Bohrprogramm auf MPD wieder aufgenommen. Insgesamt sollen 25.000m gebohrt werden: "2022 verspricht ein weiteres aufregendes Jahr zu werden, da wir ein großes Bohrprogramm in Angriff nehmen. Es ist wichtig, zu bedenken, dass wir uns immer noch in den frühen Stadien der Erschließung des Potenzials eines offenbar großen Porphyrsystems mit mehreren Zentren bei MPD befinden. Es besteht nicht nur ein beträchtliches Potenzial, die Zone Gate weiter auszudehnen, sondern es wird auch sehr spannend sein, das erfolgreiche Konzept von Gate auf mehrere andere vorrangige Bohrziele im Konzessionsgebiet anzuwenden, da wir auf MPD weitere hochgradige Entdeckungen anvisieren", so Tornquist.

    Weiterhin werden in den nächsten Wochen Ergebnisse von Bohrungen aus dem vergangenen Jahr aus dem Labor erwartet. Das MPD-Kupfer-Projekt von Kodiak Copper gilt als vielversprechend. Unter anderem hält der Produzent Teck Resources ein Aktienpaket von 4,1 Millionen Stück. Angesichts der wachsenden Bedeutung von Elektromobilität und Stromspeichern ist Kodiak Copper ein interessanter Wert für spekulativ orientierte Investoren. Angesichts der bestehenden Infrastruktur rund MPD, dürften sich auch bei einer möglichen Erschließung Synergien ergeben.

    BMW: Die Risiken überwiegen

    Auf Synergien setzen Unternehmen wie BMW seit jeher. Über viele Jahre gingen Effizienz und Synergie für Autobauer über die Sicherheit der Lieferketten. Derartiges Denken ist angesichts der zahlreichen Krisen der vergangenen Jahre und der wachsenden Unsicherheit passé. Aktuell spürt BMW die Lieferschwierigkeiten bei Kabeln aus der Ukraine. Die Aktie hat den Großteil der Gewinne des vergangenen Jahres eingebüßt. Anleger sollten vorsichtig sein – es sieht aktuell so aus, als könne BMW seine PS nicht auf die Straße bringen.


    Während auch bei ThyssenKrupp wegen steigender Energiekosten zumindest ein Fragezeichen über den ambitionierten Erwartungen vieler Spekulanten schwebt, gehört Unsicherheit bei einem Rohstoff-Entwickler, wie Kodiak Copper, dazu und ist in der Bewertung eingepreist. Das Unternehmen ist weniger als 60 Mio. EUR wert und dürfte im Falle einer anhaltend positiven Geschäftsentwicklung vom Zuspruch des Marktes profitieren.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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