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18.07.2023 | 06:00

320 % Rendite – dieser Wert ist der Star von morgen: Mercedes-Benz, Altech Advanced Materials, Meyer-Burger

  • Akku
  • Akkutechnologie
Bildquelle: pixabay.com

Mercedes-Autohäuser schreiben einen Brandbrief an den Konzern, weil der Absatz stagniert. Auch in Wolfsburg geht die nackte Angst um. Im Vergleich zu 2019 sinkt der Absatz deutscher Autohersteller deutlich. Vor allem E-Autos finden bei Käufern keinen Zuspruch. Die Bundesregierung denkt bereits darüber nach, erneut Anreize zu setzen. Doch reicht das? Wir beleuchten Investments in die Autoindustrie und zeigen Alternativen auf.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: ALTECH ADV.MAT. NA O.N. | DE000A31C3Y4 , MERCEDES-BENZ GROUP AG | DE0007100000 , MEYER BUR.TECH.NAM.SF-_05 | CH0108503795

Inhaltsverzeichnis:


    Mercedes-Benz: Luxus-Strategie doch ein Reinfall?

    2019 war die Welt noch in Ordnung – auch für Mercedes-Benz. In diesem Jahr produzierten die Schwaben zwischen Januar und Mai 627.000 Fahrzeuge. Allein in den deutschen Werken liefen 484.000 Autos vom Band. Im selben Zeitraum 2023 waren es nur noch 343.000 Autos – ein Minus von 30 %. Wenn am 1. September die E-Auto-Prämie für Geschäftskunden wegfällt, könnte das Minus sogar noch größer werden. Andere Autobauer, wie etwa VW, denken laut Handelsblatt-Berichten bereits darüber nach, befristete Arbeitsverhältnisse auslaufen zu lassen und haben am Hauptstandort in Zwickau aktuell bereits Schichten gestrichen.

    Hinzu kommt, dass Privatkunden ihre Autos länger fahren, als noch vor Jahren. Aktuelle E-Auto-Modelle sind für viele noch nicht überzeugend. Gleichzeitig gehen die Kunden davon aus, dass der Verbrenner mittel- bis langfristig ausgedient hat – eine neue Anschaffung lohnt daher für viele Kunden nicht. Da der Gürtel angesichts der Inflation sowieso enger geschnallt werden muss, fahren Privatleute ihre PKW länger. Die Aktie von Mercedes-Benz hält sich trotz der düsteren Aussichten stabil und handelt aktuell rund 7,8 % höher, als noch vor 6 Monaten. Im Bereich von 76 EUR hat sich die Aktie jedoch bereits zwei Mal den Kopf gestoßen. Diesen Widerstand zu überwinden, scheint angesichts der aktuellen Lage schwierig. Da zudem unklar ist, inwiefern sich die Luxus-Strategie von Mercedes-Benz langfristig bezahlt macht, sollten Anleger die Aktie, wie auch Papiere von VW oder BMW aktuell besser meiden.

    Altech Advanced Materials: Batterie-Aktie steigt um knapp 320 %

    Während Autobauer versuchen, mit E-Modellen am Markt zu punkten oder ihr Heil im Luxus-Segment suchen, können Zulieferer rund um Akkutechnologie in Ruhe arbeiten. Das Heidelberger Unternehmen Altech Advanced Materials ist Spezialist für die Beschichtung von Anodenmaterial mit Aluminiumoxid. Auf diese Weise sollen Akkus langlebiger und leistungsfähiger werden. Altech selbst hält Leistungssteigerungen von 50 bis 100 % für möglich. Das Aluminiumoxid kann mit Silizium angereichert werden. Silizium kommt aktuell in Prototypen auch bei Mercedes-Benz als Anodenmaterial zum Einsatz. Der Prototyp EQXX schafft so mehr Leistung je Gewichtseinheit. Mit seiner Anodentechnologie ist Altech Advanced Materials gut positioniert, um Batteriefabriken beliefern zu können. „Wir wollen Herstellern von Batterien für E-Autos eine anwendungsbereite Drop-In Technologie liefern, die günstig, leistungsstark und sicher ist. Hinzu kommt, dass Batterien, die aus unserem Material gefertigt sind, weniger von internationalen Lieferketten abhängig sind. Heute kommt noch immer mehr als 80 % des Anodenmaterials aus China", so Uwe Ahrens, Direktor von Altech Advanced Materials im vergangenen Herbst in einem Interview.

    Aktuell baut Altech Advanced Materials den Standort "Schwarze Pumpe" aus, um dort Material herzustellen, das Batteriehersteller und Autobauer überzeugt. In der Fabrik will das Unternehmen auch nun das zweite Standbein vorantreiben: Gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut arbeitet Altech Advanced Materials an Festkörperbatterien, die gänzlich ohne kritische Rohstoffe auskommen. „Dabei geht es um flexible Stromspeicher, die nahezu beliebig in ihrer Kapazität skaliert werden können und die auf Grund der verwendeten Materialen günstig, langlebig und sicher sind. Sicherheit ist grundsätzlich für alle wichtig, umso mehr aber bei der industriellen Anwendung im mehrstelligen Megawattbereich. Der Grund dafür ist ganz schnell erklärt: Diese Batterie ist nicht brennbar. Wir arbeiten mit einem keramischen Feststoffzylinder. Weiterhin kommt Kochsalz anstelle von Lithium zum Einsatz", so Ahrens im Interview. Derartige Feststoffbatterien könnten Energie von Solarparks speichern und zeitversetzt ans Netz abgeben. Aktuell sinkt der Marktpreis für Strom bei Sonnenschein deutlich. Festkörperbatterien können das Geschäftsmodell von Solarparkbetreibern robuster machen.

    Meyer Burger: EU bekennt sich zur europäischen Solarindustrie – profitiert Altech?

    Erst kürzlich hat das Schweizer Photovoltaik-Unternehmen Meyer Burger 200 Mio. EUR Förderung für den Aufbau von 3,5 GW Produktionskapazität von Seiten der EU erhalten. Investiert werden soll das Kapital voraussichtlich in Deutschland und Spanien. Dieses Bekenntnis zur europäischen Solarindustrie ist auch für Altech Advanced Materials positiv – die Festkörperbatterie, die ohne kritische Rohstoffe auskommt, würde perfekt ins Bild einer grünen, aber von China unabhängigen EU passen. Schon heute kooperiert Altech mit führenden Industrieunternehmen wie SGL Carbon und der spanischen Gesellschaft Ferroglobe.


    Die Aktie von Altech Advanced Materials ist eine Erfolgsgeschichte. Noch vor einem Jahr handelte der Wert bei 1,96 EUR, heute sind es rund 14,40 EUR. Das entspricht einer Rendite von knapp 320 %. Zuletzt korrigierte der Wert, der inzwischen auch auf Xetra handelbar ist. Die Geschichte von Altech bleibt weiter spannend. Während Industrieunternehmen um Marktanteile ringen, bringen die Heidelberger die Technologie von morgen voran. Wenn der Wert dreht, sollten Wagemutige hellwach sein.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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