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08.05.2023 | 06:00

Diese Akku-Technologie erobert den Westen: Mercedes-Benz, BYD, First Phospate

  • Akku
  • E-Auto
Bildquelle: pixabay.com

Die Zeiten, in denen chinesische Unternehmen deutsche Produkte imitierten und teils gar dreist kopierten, sind längst vorbei. Bestenfalls am Design lehnen sich chinesische Unternehmen heute noch an. Bei der Technologie selbst sind Chinesen längst federführend – vor allem, wenn es um Akkus für Elektroautos geht. Seit langer Zeit produziert etwa BYD Lithium-Eisenphosphat-Batterien (engl. LFP-Batterien) und setzt diese auch in seinen Autos ein. Jetzt schwappt die Technologie in den Westen. Wir zeigen, welche Chancen daraus entstehen könnten.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: MERCEDES-BENZ GROUP AG | DE0007100000 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , FIRST PHOSPHATE CORP | CA33611D1033

Inhaltsverzeichnis:


    Mercedes-Benz und Ford auf den Spuren von BYD

    Wer sich über Stromspeicher ein wenig eingelesen und zudem ein gewisses Umweltbewußtsein hat, der favorisiert längst Lithium-Eisenphosphat-Batterien. Neben einer längeren Haltbarkeit sind diese Akkus auch kaum brennbar und kommen ohne Kobalt aus, das in der Vergangenheit immer wieder im Verdacht stand, wenig nachhaltig gefördert worden zu sein. Lithium-Eisenphosphat-Batterien gelten deswegen als die nächste Generation der Stromspeicher. Während die Akkus in Autos von BYD bereits stecken, plant etwa Mercedes-Benz ab 2024 den Schwenk zur innovativen Technologie. Damit greifen die Schwaben einen Trend auf, der die gesamte Autoindustrie erfasst hat. Auch Ford plant, die Technologie in seinen Fahrzeugen einzusetzen.

    In Michigan soll dafür eigens eine LFP-Fabrik für 3,5 Mrd. USD entstehen, die ab 2026 in Produktion gehen soll. Das Werk soll in Kooperation mit dem chinesischen CATL-Konzern entstehen, der seit jeher Vorreiter bei Stromspeichern ist. Die Mission Fords klingt zwar herausfordernd, soll nach Ansicht von Experten aber erfüllbar sein. Nicht weniger, als mehr Leistung, weniger Ladezeit und ein geringerer Preis, soll der Schwenk hin zu Lithium-Eisenphosphat-Batterien bringen. In einer Zeit, in der moderne Autos weniger an Fahrwerk und Motor gemessen werden, sondern an Akku und Software, stehen vor allem westliche Autohersteller unter Druck, es den Emporkömmlingen von BYD gleichzutun.

    First Phosphate fördert den Batterie-Rohstoff der Zukunft

    Während es schwer sein dürfte, den Chinesen auf dem Heimatmarkt noch etwas entgegenzusetzen, besteht in den USA und auch Europa noch immer Hoffnung. Das kanadische Unternehmen First Phosphate schickt sich an, das für Lithium-Eisenphosphat benötigte Phosphat, in Batterie-Qualität zu produzieren und entsprechend weiterzuverarbeiten. Dazu betreibt das Unternehmen ein Projekt in der kanadischen Provinz Québec. „Unsere Hauptgrundstücke sind maximal 145 km von einem Tiefseehafen in Saguenay entfernt und liegen in der Nähe der Stadt Saguenay, in der es auch einen Flughafen gibt. Weitere Vorteile sind eine sehr gute Straßenanbindung und saubere und wirtschaftliche Energie aus Wasserkraft. All diese Faktoren stellen sicher, dass wir in der Lage sein werden, Phosphat für die LFP-Batterie zu gewinnen, und dass wir dies auch auf eine völlig umweltverträgliche Weise tun können", kommentierte First-Phosphate-CEO John Passalacqua Ende März in einem Interview.

    Bislang wird Phosphat in erster Linie für die Landwirtschaft gefördert. Viele Produktionsstätten stoßen an ihre Grenzen, ein Angebotsdefizit ist offensichtlich. First Phosphate könnte mit seinem Lac à L'Orignal-Projekt zur richtigen Zeit auf den Markt kommen. Ende des Jahres will das Unternehmen eine vorläufige ökonomische Einschätzung (PEA) veröffentlichen. Doch auch die bisherigen Eckdaten können sich sehen lassen: „Bei Bégin-Lamarche haben wir Gesteinsproben entnommen, die Gehalte zwischen 10 und 15 % aufweisen. Dies sind hervorragende Werte für die Region. Bei Bégin-Lamarche haben wir mit Bohrungen begonnen. Sowohl die Gehalte als auch die wirtschaftliche Situation und die Unterstützung durch die lokalen Interessengruppen sind sehr vielversprechend", so Passalacqua, der weiteres Explorationspotenzial sieht. Wie vielversprechend das Projekt von First Phosphate ist, zeigt auch der vor wenigen Monaten erfolgte erfolgreiche Börsengang. Zwar ist die Aktie im Zuge einer Kapitalerhöhung deutlich zurückgekommen, doch sollen die neuen Mittel der Exploration zugutekommen. Gerade angesichts des Umstandes, dass viele Autobauer auf die Lithium-Eisenphosphat-Technologie setzen und Kapazitäten aufbauen, könnte die Aktie von First Phosphate noch interessant werden. Die Aktie ist nach dem Kurssturz einen Blick wert.


    Zwar muss die Aktie des kanadischen Bergbau-Unternehmens als deutlich spekulativer gelten, als etwa Mercedes-Benz oder BYD, doch ist die Investment-Story zugleich weniger komplex. Während Mercedes-Benz gegen die Marktschwäche in China und den Rückstand bei der Akku-Technologie ankämpfen muss und BYD im Gegenzug darum kämpft, in den USA und Europa einen Fuß in den Markt zu bekommen, entscheiden bei First Phosphate allein Phosphat-Vorkommen und Projekt-Ökonomie. Potenzielle Kunden hat das junge Unternehmen dagegen schon heute genug. Solange der Schritt zur Produktion oder der Verkauf des Projekts gelingt, dürften Aktionäre ihren Schnitt machen. CEO Passalacqua präsentiert am 10. Mai um 14.00 Uhr live beim International Investment Forum. Interessierte Teilnehmer können Fragen stellen.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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