Menü schließen




04.09.2023 | 05:30

E-Auto-Skepsis & Ladesäulen-Posse: BMW, BYD, dynaCERT

  • E-Auto
  • Wasserstoff
Bildquelle: pixabay.com

„Ist es klug (…) ohne eigenen Zugang zu essenziellen Batterierohstoffen nur diese eine Technologie zu fördern?" BMW-CEO Oliver Zipse zeigte sich zuletzt im Handelsblatt-Interview durchaus kritisch gegenüber der Elektromobilität. Zwar will BMW mit der „Neuen Klasse" ab 2025 elektrisch durchstarten und die Technologieführerschaft übernehmen, doch sieht selbst der BMW-Chef die starke Konkurrenz aus China. Wie die automobile Zukunft aussehen könnte und wo möglicherweise Chancen lauern.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: DYNACERT INC. | CA26780A1084 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , BAY.MOTOREN WERKE AG ST | DE0005190003

Inhaltsverzeichnis:


    BMW: Ladesäulen flächendeckend auch in entlegenen Regionen Europas?

    Dass Anspruch und Wirklichkeit bei der Elektromobilität auseinanderklaffen, zeigt nicht zuletzt die Posse um die lediglich achtzig Ladesäulen im Messeparkhaus West auf der diesjährigen Automobilausstellung IAA Mobility – um dem Bedarf gerecht zu werden, würden deutlich mehr Ladesäulen gebraucht. Auch BMW-Chef Zipse zeigte sich zuletzt skeptisch, ob wir bis Mitte der 2030er Jahre alle E-Autos auch in entlegenen Regionen Europas mit Energie versorgen können. Während die europäische Autoindustrie noch immer mit dem Aus des Verbrenners zu hadern scheint, ziehen die Chinesen zumindest auf dem wichtigsten Automarkt der Welt elektrisch davon. Vor allem BYD gilt inzwischen als Platzhirsch und drängt zunehmend auch auf den europäischen Markt.

    Auf der diesjährigen IAA werden die Chinesen so präsent sein, wie noch nie. Wie das Handelsblatt zuletzt schrieb, sind die Chinesen keinesfalls nur in den Messehallen erfolgreich: Die chinesische Marke MG setzte in den ersten sieben Monaten des Jahres 57.000 Autos in Europa ab – das ist mehr als Skoda und Seat zusammen. Wachstumstreiber sind eindeutig E-Autos, von denen es in einigen chinesischen Metropolen schon heute mehr gibt, als Verbrenner. Wegen fortschrittlicher Technik und attraktiven Preisen hängen BYD, XPeng, Geely und Co. die Konkurrenz von VW, Mercedes und BMW ab. Zwar steuern die europäischen Hersteller gegen und kündigen ihrerseits Innovations-Offensiven an. Gegen die mächtigen chinesischen Hersteller wird es auf deren Heimatmarkt jedoch schwer.

    BYD: Erfolg von langer Hand geplant

    Vieles spricht jedoch dafür, dass die Dominanz auf dem größten Teilmarkt der Welt ein wichtiger Schlüssel ist, um auch international durchstarten zu können. Skalen-Effekte dürften auch bei Autobauern eine große Rolle spielen. Entscheidend ist ebenso die Versorgung mit Rohstoffen. BMW-CEO Zipse sieht den Erfolg von BYD und Co. als Resultat einer langfristig geplanten Strategie, welche die gesamte Wertschöpfungskette von E-Autos umfasse – vom Batterierohstoff bis zum fertigen Automobil. Europäische Hersteller hätten mangels staatlicher Unterstützung auch in diesem Punkt das Nachsehen.

    dynaCERT: Schwere Maschinen und Wasserstoff als Hoffnungsträger

    Angesichts der selbst von Branchenvertretern geäußerten Probleme sollten Anleger Alternativen zu E-Autos nicht außer Acht lassen. Zwar scheint zumindest bei PKWs das Pendel endgültig in Richtung der Elektromobilität auszuschlagen, doch sind noch immer Millionen Verbrenner auf unseren Straßen. Das kanadische Unternehmen dynaCERT hat jahrelang versucht, die vielen Diesel-Motoren klimafreundlicher zu machen. Kern-Produkt ist HydraGEN™, ein Umrüst-Kit, der dank Wasserstoff dabei hilft, Verbrauch und Emissionen von Diesel-Motoren um bis zu 19 % zu senken. Nachdem sich der Vertriebserfolg in den vergangenen Jahren nicht einstellen wollte, fokussierte sich dynaCERT noch stärker als bislang auf das Geschäft mit Geschäftskunden. Hier scheint sich HydraGEN™ jetzt durchzusetzen – bereits im vergangenen Jahr gab es einige Bestellungen von Bergbau-Unternehmen, die ihre schweren und teuren Maschinen umrüsten. Parallel ist dynaCERT mit seinem Partner Cipher Neutron auch ins Geschäft mit der Herstellung von Wasserstoff eingestiegen.

    Auch hier mehrten sich in den vergangenen Wochen die Erfolgsmeldungen. Erst kürzlich vermeldeten beide Unternehmen die Zusammenarbeit mit dem Rohstoff-Unternehmen Strategic Resources. Ziel ist es, eine Verarbeitungsanlage des Unternehmens mit Elektrolyseuren auszustatten. „Nach vielen Jahren der Due-Diligence-Prüfung und der Verhandlungen über das BlackRock-Projekt ist DynaCERT sehr erfreut, seinem Partner Cipher Neutron und Strategic Resources zum Abschluss ihrer Kooperationsvereinbarung zu gratulieren, um die Implementierung der AEM-Elektrolyseure von CN für Strategic Resources zu untersuchen. Die Provinz Quebec und Hydro Quebec sind ein besonders geeignetes Gebiet für den Einsatz der grünen Wasserstofftechnologie von Cipher Neutron, da es in der Region einen Überfluss an grünem Strom gibt", kommentiert Jean-Pierre Colin, VP bei dynaCERT, die Kooperation.


    Die Aktie von dynaCERT hat trotz der operativen Fortschritte des Unternehmens keinen heißen Sommer hinter sich – im Gegenteil: Nach einem Freudensprung über neue Aufträge bröckelte der Kurs nach und nach ab. Noch immer hält sich am Markt die Skepsis, ob sich die zahlreichen neuen Aufträge auch in guten Zahlen werden niederschlagen können. Sobald sich die neuen Aufträge materialisieren, dürfte auch der Kurs reagieren. Für schwache Nerven ist die Aktie trotzdem nichts – dynaCERT ist immer für Überraschungen gut. Die Unsicherheit, ob sich Elektromobilität in den kommenden Jahren wirklich in sämtlichen Bereichen wird durchsetzen können, eröffnet dem spekulativen Wert eine zusätzliche Perspektive.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) derzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen hält bzw. halten und auf deren Kursentwicklungen spekulieren. Sie beabsichtigen insofern Aktien oder andere Finanzinstrumente der Unternehmen zu veräußern bzw. zu erwerben (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.
    Es besteht insofern ein konkreter Interessenkonflikt bei der Berichterstattung zu den Unternehmen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.
    Es besteht auch aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.
    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.esg-aktien.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Nico Popp vom 28.09.2023 | 06:00

    Deutschland - Autoland? Der Exodus beginnt: Mercedes-Benz, Volkswagen, First Phosphate

    • ESG
    • E-Auto

    Autos spielen in Deutschland noch immer eine große Rolle. Viele Haushalte haben zwei, manche gar mehr Automobile. Doch der Verkauf von Neuwagen schwächelte zuletzt – die Frage nach Verbrenner oder E-Auto sowie die Inflation haben viele Käufer abgeschreckt. Jetzt zieht es deutsche Marken-Hersteller in die USA. Dort locken Subventionen und ein intakter Markt. Was es mit den neuesten Plänen von Mercedes-Benz, Volkswagen und Co. auf sich hat und welches nahezu unbekannte Unternehmen profitieren könnte.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Nico Popp vom 06.09.2023 | 04:30

    Insider-Bericht schockt Anleger: Volkswagen, Mercedes-Benz, Altech Advanced Materials

    • Batterietechnologie
    • E-Auto

    Dass deutsche Autohersteller international an Boden verlieren, ist medial ein Dauerbrenner. Tatsächlich könnten die Folgen für Unternehmen und ganz Deutschland fatal sein. Jetzt zeigt ein Insider-Bericht aus der deutschen Autobranche, wo die größten Probleme liegen und in welchen Bereichen die chinesische Konkurrenz Volkswagen, Mercedes-Benz und Co. bereits den Rang abgelaufen hat. Außerdem: Worauf es bei einer Aufholjagd der deutschen Autoindustrie ankommt.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Nico Popp vom 23.08.2023 | 06:00

    ADYEN – ein Warnsignal für NVIDIA und Co? Power Nickel als Alternative

    • E-Auto
    • Zahlungsdienstleister

    Wachstum ist der Kraftstoff der Märkte. Brummt das Geschäft und entsteht zusätzliche Fantasie, können Aktien aus einem kleinen Vermögen ein großes machen. Wer etwa 2019 in die Aktie des niederländischen Zahlungsdienstleister Adyen investierte, konnte seinen Einsatz bis 2022 mehr als vervierfachen. Doch seit vergangener Woche stürzt die Aktie ab. Wir erklären, warum Adyen exemplarisch für noch ausstehende Crashs ist und nehmen insbesondere den Chip-Sektor ins Visier – stürzen schon bald Giganten wie NVIDIA? Außerdem: Welche Anlage-Alternativen es gibt.

    Zum Kommentar