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04.08.2025 | 04:30

Comeback oder Absturz? Wasserstoff-Aktien thyssenkrupp nucera, SFC Energy, dynaCERT!

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Bildquelle: Thyssenkrupp Nucera

SFC Energy hat Anleger mit einer Umsatz- und Gewinnwarnung geschockt. Die Aktie fiel um rund 30 % an einem Tag. Damit haben sich die Kursgewinne des Jahres in Luft aufgelöst. Was waren die Gründe und wie geht es mit dem ehemaligen Geheimtipp im Rüstungs- und Investitionshype weiter? Mit einem neuen Auftrag aus Frankreich überzeugt dynaCERT. Das Cleantech-Unternehmen unterstützt einen Hafen bei der Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Trägt die Marketingoffensive des ersten Halbjahres weitere Früchte, dürfte die Aktie vor einem spannenden Comeback stehen. Im Aufwärtstrend befindet sich bereits thyssenkrupp nucera. Zwar konnte die Aktie die Marke von 11 EUR nicht überspringen, dennoch ist die Situation deutlich besser als bei Nel und Plug Power.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: THYSSENKRUPP NUCERA AG & CO KGAA | DE000NCA0001 , SFC ENERGY AG | DE0007568578 , DYNACERT INC. | CA26780A1084

Inhaltsverzeichnis:


    dynaCERT überzeugt in Frankreich: Aktie vor Comeback?

    Ist das der Startschuss für ein Comeback der dynaCERT-Aktie im zweiten Halbjahr? An dieser Stelle hatten wir mehrfach betont, dass das Cleantech-Untenehmen nach der Marketingoffensive im ersten Halbjahr jetzt Vertriebserfolge liefern muss, damit die Aktie anziehen kann. In diese Richtung hat man nun den ersten Schritt gemacht. So wurde gemeldet, dass Kräne im Hafen der französischen Stadt Rochefort-Tonnay-Charente mit der HydraGEN™-Technologie von dynaCERT ausgerüstet werden. Ziel des Hafens ist es, die Treibhausgasemissionen zu senken, die durch die im Hafenbereich eingesetzten Geräte, Maschinen und Anlagen verursacht werden.

    Bereits seit Dezember 2024 hatte der Kunde die Leistungsfähigkeit der HydraGEN™-Geräte getestet. Dabei erfolgten Emissionsmessungen von Kränen mit und ohne die Technologie von dynaCERT. Offenbar war die Hafenbehörde zufrieden.

    Gérard Pons, Präsident des gemeinsamen Verbandes der Handelshäfen von Rochefort-Tonnay-Charente: "Mit dieser Entscheidung verringern wir unseren ökologischen Fußabdruck und sparen Kraftstoff. Der Hafen wird dadurch wettbewerbsfähiger, blickt in die Zukunft und entspricht dem Wunsch nach einem hochmodernen Hafen, der für Unternehmen und Investoren gleichermaßen attraktiv ist. Dieses System ist nicht nur eine Verbesserung in technischer Hinsicht, sondern spiegelt auch unsere Vision von einem zukunftsorientierten Rochefort wider."

    Damit fasst dynaCERT mehr und mehr in Europa Fuß und erweitert gleichzeitig das Anwendungsuniversum. Bisher sind die Kanadier mit deutschem Management vornehmlich im Bereich von LKWs für die Öl- und Minenindustrie in Amerika erfolgreich. Das Potenzial ist noch deutlich größer: Denn grundsätzlich kann dynaCERT jeden Dieselmotor sauberer machen. Das Kernprodukt HydraGEN™ ist ein wasserstoffbasiertes On-Demand-Zusatzsystem, das durch Elektrolyse winzige Mengen H₂/O₂ in die Verbrennung einführt. Das führt zu einer verbesserten Dieselverbrennung, reduziertem Kraftstoffverbrauch und geringeren Emissionen. Außerdem erhalten die Nutzer der Technologie Emissionszertifikate. Diese können verkauft und zusätzliche Einnahmen generiert werden. Die Technologie ist als Retrofit-Lösung für Bestandsflotten konzipiert – insbesondere im Schwerlastverkehr, bei Bussen oder Baugeräten.

    Im Interview mit Lyndsay Malchuk zeigte sich dynaCERT COO Kevin Unrath zuversichtlich (zum Interview).

    thyssenkrupp nucera: Der neue Wasserstoff-Star?

    Ohne viel Aufsehen hat sich die Aktie von thyssenkrupp nucera in den vergangenen Wochen positiv entwickelt. Von unter 8 EUR Anfang April hat sich die Aktie des Wasserstoff-Spezialisten im Juli der Marke von 11 EUR genähert. Auch wenn dieses Niveau in der vergangenen Woche nicht ganz gehalten werden konnte, arbeitet das Wertpapier an einem Aufwärtstrend.

    Befeuert wurde die Kursentwicklung von positiven News. Im Vergleich zu Nel und Plug Power kamen die Quartalszahlen besser an. Insbesondere auf der Ertragsseite sieht es bei der deutschen Wasserstoff-Hoffnung deutlich besser aus. Im dritten Quartal wurden 184 Mio. EUR umgesetzt, nach 237 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Das Konzern-EBIT stagnierte bei 0 Mio. EUR. Dabei konnte der Verlust im Wasserstoffgeschäft von -23 Mio. EUR auf -13 Mio. EUR verbessert werden. In den ersten neun Monaten stieg der Umsatz von 609 Mio. EUR auf 663 Mio. EUR. Das Konzern-EBIT hat nucera von -13 Mio. EUR auf 4 Mio. EUR verbessert. Der Auftragsbestand lag zum 30. Juni 2025 bei rund 0,7 Mrd. EUR.

    Auch nucera leidet unter der verhaltenen Investitionstätigkeit im Wasserstoffsektor. Daher musste der Konzern seine Umsatzprognose für das laufende Jahr auf 850 bis 920 Mio. EUR reduzieren (zuvor: 850 bis 950 Mio. EUR). Etwas überraschend dürfte die verbesserte Gewinnprognose gewesen sein. Die EBIT-Spanne wurde auf -7 bis +7 Mio. EUR konkretisiert (bisher: -30 bis +5 Mio. EUR).

    Parallel meldete das Unternehmen einen neuen Großauftrag in Indien: Der Chemiekonzern TGV SRAAC Ltd. erweitert seine Chlor-Alkali-Anlage im Bundesstaat Andhra Pradesh mithilfe von nuceras neuester eBiTAC Technologie. Die Produktionskapazität für Natronlauge soll auf 1.500 Tonnen pro Tag steigen. nucera liefert dafür proprietäre Zellenelemente und das Engineering für den Ausbau. Die Partnerschaft mit TGV SRAAC besteht bereits seit 2004 und umfasst mehrere gemeinsame Projekte im Bereich der Chlor-Alkali-Elektrolyse.

    SFC Energy: Vertrauen zerstört

    Für einen Schock sorgte am Donnerstag SFC Energy. Nachdem die Aktie im laufenden Jahr als einer der Profiteure des Rüstungs- und Investitionsbooms gefeiert wurde, musste am Donnerstag die Jahresprognose reduziert werden. Als Gründe wurden die US-Zölle und der starke Euro genannt. So erwartet SFC Energy einen Jahresumsatz zwischen 146,5 Mio. EUR und 161 Mio. EUR (bisher: 160,6 Mio. EUR bis 180,9 Mio. EUR). Das bereinigte EBIT soll nicht zwischen 17,5 Mio. EUR und 20,6 Mio. EUR liegen, sondern zwischen 5 Mio. EUR bis 11 Mio. EUR.

    Der Vorstand von SFC Energy geht davon aus, dass sich im Bereich Defense – trotz einer sehr guten Projektpipeline – insbesondere in Indien mehrere vorgesehene Projektvergaben in das Jahr 2026 verschieben. Auf der Ertragsseite trugen zudem höhere Aufwendungen für die Einführung eines neuen ERP-Systems und in die IT- und Cybersicherheitsinfrastruktur zur Gewinnwarnung bei.


    Fazit

    Der Wasserstoff-Bereich bleibt Herausforderung und Chance – für Unternehmen und Anleger. nucera und dynaCERT zeigen, dass es weiterhin Nachfrage gibt. Bei den großen Playern scheinen die Deutschen den ehemaligen Lieblingen Nel und Plug Power den Rang abzulaufen. dynaCERT bietet eine spannende Comeback-Story, wenn in den kommenden Monaten weitere Aufträge an Land gezogen werden. Bei SFC Energy gibt es doch einige Baustellen. Der Hype dürfte jetzt erstmal vorbei sein.


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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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