12.08.2025 | 04:30
Erst 1.000 %, jetzt Dividende! Siemens Energy, Nordex, First Hydrogen Aktie
Das Rennen und die Vorherrschaft bei der Künstlichen Intelligenz entwickelt sich immer mehr zum Wettstreit um Energie. Während in den USA Helion Energy mit dem Bau des ersten Fusionsreaktors zur Versorgung von Microsoft-Rechenzentren begonnen hat, verdient in Deutschland unter anderem Siemens Energy prächtig mit Infrastruktur für die KI-Giganten. Die Aktie hat über 1.000 % in den vergangenen Jahren zugelegt. Der Bundestag hat den Weg frei gemacht, die Gewinne wieder an die Aktionäre auszuschütten. Auf dem Weg zum Spezialisten für grünen Wasserstoff aus kleinen modularen Kernreaktoren (SMRs) ist First Hydrogen. Die kanadische Regierung pusht die Entwicklung und man arbeitet mit einer Universität zusammen. Die Aktie bietet nach dem Rücksetzer eine Einstiegschance. Wer Anfang des Jahres bei Nordex eingestiegen ist, hat seine Chance genutzt. Die Aktie gehört zu den stillen Highlflyern des Jahres. Die Steigerung der Profitabilität läuft.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Fabian Lorenz
ISIN:
SIEMENS ENERGY AG NA O.N. | DE000ENER6Y0 , NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554 , First Hydrogen Corp. | CA32057N1042
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Fabian Lorenz
Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.
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Goldman Sachs: Strombedarf von Rechenzentren +160 % bis 2030
Das Rennen und die Vorherrschaft bei der Künstlichen Intelligenz entwickelt sich immer mehr zum Wettstreit um Energie. Moderne KI-Modelle verschlingen enorme Mengen an Energie – sowohl beim Training als auch beim Betrieb. Rechenzentren, bestückt mit Hochleistungsprozessoren, benötigen nicht nur gigantische Mengen Strom, sondern auch Kühlung, was den Energieverbrauch weiter in die Höhe treibt. Goldman Sachs erwartet, dass der Strombedarf von Rechenzentren bereits bis 2030 um 160 % ansteigen wird und damit den globalen Energieverbrauch grundlegend verändern wird.
Tech-Konzerne sichern sich bereits langfristige Stromlieferungen und investieren in eigene Solar- und Windparks. Auch Atomenergie erlebt im Zuge der KI-Expansion insbesondere in den USA eine neue strategische Bedeutung. Alte Kernreaktoren werden aktiviert und neue Technologien wie Kernfusion und kleine modularer Kernreaktoren (SMRs) unter Hochdruck entwickelt. Damit entscheidet sich der globale KI-Wettlauf zunehmend auch im Kraftwerk.
First Hydrogen: Einstiegschance nach Rücksetzer
An der Goldgräberstimmung im Energiesektor will auch First Hydrogen partizipieren. Nach der Ankündigung im Frühsommer, künftig mit Mini-Atomreaktoren Wasserstoff produzieren zu wollen, hatte sich die Aktie mehr als verdoppelt. Der aktuelle Rücksetzer bietet eine Einstiegschance, denn das Thema wird weiter vorangetrieben.
Zuletzt wurde gemeldet, dass die seit Juni laufende Zusammenarbeit mit der University of Alberta um den Bereich Design kleiner modularer Kernreaktoren (SMRs) erweitert wurde. Der zusätzliche Schwerpunkt liegt auf Brennstoffreaktormaterialien, Reaktordesign und Reaktoroptimierung unter Berücksichtigung des Wachstums von KI-Rechenzentren. Kanada ist weltweit für seine außergewöhnliche Expertise im Bereich der Kernenergie bekannt. Die CANDU-Reaktoren (Canadian Deuterium-Uranium) gehören zu den sichersten und zuverlässigsten Kernkraftwerken der Welt. Unter dem Premierminister Carney soll die SMR-Technologie dazu beitragen, Kanadas Energieunabhängigkeit zu sichern und das Land zu einer führenden Energiesupermacht zu entwickeln.
First Hydrogen sieht in SMRs die Chance, kostengünstigen grünen Wasserstoff zu produzieren, um die weltweit steigende Nachfrage nach sauberen Energielösungen zu bedienen. Es werden bereits Standorte in Kanada und Europa geprüft.
Siemens Energy: Erst 1.000 %, jetzt Dividende
Unter 8 EUR notierte die Aktie von Siemens Energy im Oktober 2023. Eine Insolvenz aufgrund der Schieflage im Windkraftgeschäft konnte verhindert werden – auch dank Staatsgarantien. Seitdem haben Unternehmen und Aktie ein selten gesehenes Comeback gefeiert. Die Aktie von Siemens Energy notiert inzwischen im DAX und kratzt an der Marke von 100 EUR.
Operativer Wachstumstreiber ist das Geschäft für Energieinfrastruktur. Der Umsatz stieg im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 um 13,5 % auf 9,7 Mrd. EUR. Das Unternehmen erzielte einen Gewinn nach Steuern von 697 Mio. EUR. Im Vorjahreszeitraum war noch ein Verlust von 102 Mio. EUR angefallen. Das Ergebnis je Aktie lag bei 0,71 EUR (Q3 GJ 2023/24: -0,16 EUR).
Und die positive Entwicklung scheint sich fortzusetzen. So konnte im Berichtszeitraum mit einem Auftragseingang von 16,6 Mrd. EUR ein neuer Rekord auf Quartalsbasis vermeldet werden. An dem zu erwartenden Jahresgewinn sollen die Aktionäre auch in Form einer Dividende partizipieren. Siemens Energy CEO Christian Bruch: „Unsere Geschäfte haben erneut ein starkes Quartal erzielt und damit die bisher gute Entwicklung des laufenden Geschäftsjahres fortgesetzt. Die im zweiten Quartal angehobene Prognose wird erfüllt – aktuell bewegen wir uns am oberen Ende des Zielkorridors. Nach der vorzeitigen Ablösung der Bundesbürgschaften wurde nun auch das Dividendenverbot aufgehoben. Das versetzt uns in die Lage, unseren Aktionären früher als erwartet eine Dividende zu zahlen.“
Nachdem der Haushaltsausschuss des Bundestages die im Rahmen der Rettungsaktion im Jahr 2023 eingeführte Dividendenbeschränkung aufgehoben hat, will Siemens Energy künftig 40 % bis 60 % des Gewinns nach Steuern ausschütten.
Nordex: Überraschender Highflyer des Jahres
Ein überraschender Überflieger des laufenden Jahres aus dem Energiesektor ist sicher Nordex. Die Aktie hat sich in 2025 schon fast verdoppelt.
Operativ fokussiert sich das Unternehmen auf die Verbesserung der Ertragslage. Mit Erfolg: Während der Umsatz im zweiten Quartal 2025 unverändert bei rund 1,9 Mrd. EUR lag, wurde der Gewinn deutlich gesteigert. So hat Nordex das EBITDA im zweiten Quartal um rund 64 % auf 108,2 Mio. EUR gesteigert und entsprechend die EBITDA-Marge von 3,5 % auf 5,8 % verbessert. Das Konzernergebnis stieg von 0,5 Mio. EUR auf 31 Mio. EUR.
In der vergangenen Woche wurde dann noch ein neuer Auftrag gemeldet. Für die TEUT Energieprojekte GmbH wird Nordex 9 Windturbinen für den Windpark „Mürow-Neukünkendorf“ errichten. Die Gesamtleistung beträgt 51,7 Megawatt. Der Auftrag umfasst auch zwei Premium-Serviceverträge mit einer Laufzeit von 20 Jahren.
Analysten halten die Kurssteigerungen derzeit allerdings für ausgereizt. Die Kursziele gehen nicht über 25 EUR hinaus. Derzeit notiert die Nordex-Aktie knapp unter 23 EUR.
Fazit
Der Energiesektor dürfte bis auf weiteres zu den Highflyern an der Börse gehören. Der Energiehunger der Rechenzentren ist einfach riesig. Allerdings sind Aktien wie Siemens Energy und Nordex schon gut gelaufen und keine Schnäppchen mehr. First Hydrogen steht noch am Anfang, ist aber günstig und das Potenzial bei SMRs ist riesig.
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