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17.08.2023 | 06:10

Rendite dank Recycling: NEL, RegenX Tech, BASF

  • Recycling
  • Platin
Bildquelle: pixabay.com

Viele Menschen blicken skeptisch auf das Thema Recycling und fühlen sich dadurch an Vorschriften zur Mülltrennung erinnert, obwohl letztlich doch große Teile der sorgsam sortierten Wertstoffe in der Müllverbrennungsanlage landen. Im großen Stil ist Recycling aber ein Hoffnungsträger. Gerade für Deutschland könnte eine funktionierende Kreislaufwirtschaft viele Vorteile bringen - schließlich sind Energiebedarf und Abhängigkeit vom Ausland groß. Es geht bei Recycling auch um die Zukunft der Industrie.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , REGENX TECH CORP | CA75903N1096 , BASF SE NA O.N. | DE000BASF111

Inhaltsverzeichnis:


    BASF und Co.: Recycling gewinnt an Bedeutung

    Deutschland hat dank seiner Industrie einen großen Energiebedarf. Noch immer spielen fossile Energieträger aus verschiedenen Gründen eine tragende Rolle. Würden mehr Erzeugnisse wiederverwendet, könnte das einerseits Energie einsparen. Hinzu kommt, dass Recycling die Abhängigkeit der Industrie von Rohstoffimporten stark senken könnte. Auch die Kosten könnten Industrieunternehmen in einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft mutmaßlich drücken. Um eine derartige Kreislaufwirtschaft aufzubauen, mahnen Experten eine stärkere Digitalisierung an. Informationen müssten unternehmensübergreifend zur Verfügung stehen und die lineare Lieferkette aufgebrochen werden. Wenn Akteure aus verschiedenen Bereichen Zugang zu Daten über verfügbare Grund- und Rohstoffe hätten, könnte die Kreislaufwirtschaft in Schwung kommen.

    In der chemischen Industrie spielt Recycling seit jeher eine Rolle. Schon 2021 hat etwa BASF in den USA ein Unternehmen übernommen, das Industrie-Katalysatoren verarbeitet und daraus Platin gewinnt. Daraus können dann neue Katalysatoren, die für chemische Prozesse dringend benötigt werden, gefertigt werden. Auch in manchen Produktionsanlagen für Wasserstoff ist Platin verbaut. Auch aus diesem Grund erwarten Analysten, wie etwa der Commerzbank und des World Platinum Investment Councils (WPIC), eine Vervielfachung der Platin-Nachfrage in den kommenden Jahren.

    RegenX Tech: Grünes Platin für die Wasserstoff-Wirtschaft

    Das kanadische Unternehmen RegenX Tech hat ein modulares Verfahren entwickelt, um Katalysatoren effektiv recyceln zu können. Damit verfolgt das Unternehmen ein Geschäftsmodell, das schon vor zwei Jahren BASF zu einem Zukauf in Nordamerika bewogen hat. RegenX sieht sein Verfahren gegenüber der Konkurrenz im Vorteil und verspricht Wiedergewinnungs-Raten von mehr als 90 %. Nach Angaben des Unternehmens werden aktuell nur rund 30 % der jedes Jahr entsorgten Katalysatoren aus Diesel-Fahrzeugen überhaupt recycelt. RegenX Tech sieht darin großes Potenzial.

    Hinzu kommt, dass der Markt für Katalysatoren auch trotz der Mobilitätswende nicht schrumpft. Von Seiten der Wasserstoff-Wirtschaft ist zudem mit einer deutlich steigenden Nachfrage zu rechnen – Unternehmen wie NEL, aber auch viele andere, bauen aktuell Kapazitäten aus und verzeichnen immer mehr Auftragseingänge. Auch RegenX Tech sieht sich daher inmitten einer Wachstumsstory. Auf Sicht von einem Jahr legte der Wert bereits um rund 50 % zu. Angetrieben hat die Aktie im ersten Halbjahr unter anderem die Inbetriebnahme der ersten Recyclinganlage von RegenX in Greeneville im US-Bundesstaat Tennessee. Weitere Anlagen sollen folgen.

    Klimaneutrale Rohstoffe sind international begehrt

    Dieses geplante Wachstum zu finanzieren, dürfte RegenX Tech leichter fallen, als klassischen Minen – schließlich haben nachhaltige Geschäftsmodelle in vielen Regionen der Welt auch bei der Finanzierung handfeste Vorteile. Platin aus den Recycling-Anlagen von RegenX dürfte zudem auf dem Weltmarkt gefragt sein – jedes Unternehmen achtet aktuell darauf, seine Lieferketten möglichst nachhaltig aufzustellen. Um das Geschäftsmodell von RegenX als nachhaltig auszuweisen, könnte das Unternehmen eine entsprechende Zertifizierung anstreben.

    Gelingen in den kommenden Quartalen weitere Fortschritte und kann RegenX gegenüber potenziellen Kunden und Investoren belegen, wie robust das eigene Geschäftsmodell ist, dürfte auch die Aktie weitere Chancen bergen. Zahlreiche Industrieunternehmen und Regierungen haben die Chancen der Kreislaufwirtschaft erkannt und wollen Voraussetzungen schaffen, um Recycling zum Durchbruch zu verhelfen – vor allem die EU machte während der vergangenen Jahre bereits entsprechende Vorgaben. Beispiele sind das „Recht auf Reparatur" und das Verbot der Herstellung von bestimmtem Einweggeschirr und Besteck.


    Während Wasserstoff-Aktien aus der ersten Reihe, wie etwa NEL, bereits vielen Anlegern bekannt sind, stehen Recycling-Titel, wie RegenX Tech, noch nicht bei vielen Anlegern auf dem Zettel. Dabei passt der Fokus auf Platin in die Zeit. Die Aktie von RegenX Tech hat in den vergangenen Monaten eine Seitwärtsbewegung etabliert. Auch angesichts der Marktkapitalisierung von nur rund 35 Mio. CAD sollten Anleger den Wert auf dem Schirm haben. Recycling dürften in den kommenden Jahren auch dank digitaler Innovationen an Bedeutung gewinnen.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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