23.10.2025 | 05:15
1.000 % mit Bloom Energy. Jetzt Ballard Power oder Pure Hydrogen? Oder doch Plug Power?
Bloom Energy ist derzeit der Star unter den Brennstoffzellen- und Wasserstoff-Aktien. Über 1.000 % Gewinn konnten Aktionäre innerhalb eines Jahres einfahren. Grund ist der Energiehunger der KI-Datenzentren in den USA. Investoren sehen auch Wasserstoff als einen der Profiteure. Dies ist auch ein Grund – neben dem Short Squeeze – für die Kursexplosion von fast 500 % bei Plug Power. Doch beide sind inzwischen sehr sportlich bewertet. Wer könnte als nächstes von Energie-Hype erfasst werden? Ein Kandidat ist Pure Hydrogen. Das Unternehmen hat mit seinen Lösungen für Nutzfahrzeuge bereits in den USA Erfolge gefeiert. Warum nicht auch mit Generatoren für Datenzentren? Und was macht der Pionier Ballard Power? In wenigen Monaten hat sich die Aktie verdreifacht. Ist noch mehr drin?
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Fabian Lorenz
ISIN:
BLOOM ENERGY A DL-_0001 | US0937121079 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , PURE HYDROGEN CORPORATION LIMITED | AU0000138190 , BALLARD PWR SYS | CA0585861085
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Fabian Lorenz
Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.
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Bloom Energy & Plug Power: Datenhunger trifft Energiewende und Brennstoffzelle startet durch
Der weltweite Ausbau von Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI) und Cloud-Dienste lässt derzeit einen neuen Energiemarkt entstehen und elektrisiert die Börse. Neben beispielsweise Atomkraft – am liebsten in kleinen SMRs – profitieren inzwischen auch Anbieter sauberer, dezentraler Stromlösungen. Dabei erleben Brennstoffzelle und Wasserstoff derzeit ein spektakuläres Comeback an der Börse. Beispielsweise hat Bloom Energy innerhalb eines Jahres über 1.000 % zulegen können und bei Plug Power sind es fast 500 % innerhalb weniger Monate.
Der Grund: Die Stromnachfrage großer Datenzentren wächst rasant, während herkömmliche Netze an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Schätzungen zufolge wird bis 2030 rund ein Viertel aller Rechenzentren direkt mit eigener Energieversorgung betrieben. Der Markt für Brennstoffzellensysteme in diesem Segment könnte in den kommenden zehn Jahren auf mehr als 800 Mio. USD anwachsen – ein starkes Signal für Technologien, die Unabhängigkeit vom Netz und CO₂-arme Stromerzeugung kombinieren.
Bloom Energy setzt dabei auf stationäre Festoxid-Brennstoffzellen, die kontinuierlich Strom vor Ort erzeugen – ob mit Erdgas, Biogas oder künftig grünem Wasserstoff. Die Systeme gelten als besonders zuverlässig und eignen sich für die Dauerlast, wie sie KI-Cluster und Serverparks benötigen. Plug Power verfolgt einen umfassenderen Ansatz und bietet ein komplettes Wasserstoff-Ökosystem an – von der Erzeugung und Speicherung bis zur Nutzung in Brennstoffzellen für industrielle und stationäre Anwendungen. Damit positioniert sich das Unternehmen als zentraler Partner für Betreiber, die auf Wasserstoff als saubere Primärenergie setzen wollen.
Beide Aktien sind inzwischen aber schon sehr gut gelaufen und viel künftiges Wachstum ist bereits eingepreist.
Pure Hydrogen: Geheimtipp für den KI-Energie-Hype
Ein Geheimtipp in dem Sektor ist Pure Hydrogen – noch. Die Australier liefern bereits Brennstoffzellen für Nutzfahrzeuge in die USA. Doch sie bieten auch Generatoren, um mit Wasserstoff dezentral Gebäude zu versorgen. Damit dürften auch Datenzentrenbetreiber als Kunden in Frage kommen. Die Geräte von Pure Hydrogen eignen sich als Backup-Lösung oder auch als Hauptstromlieferant.
Im Kerngeschäft entwickeln sich die Australier bereits positiv. Im laufenden Jahr expandieren sie in den USA und damit im größten Nutzfahrzeugmarkt der Welt. An Riverview International Trucks hat man bereits im ersten Halbjahr geliefert. Im laufenden Quartal sollen dann die ersten Class 8 Zugmaschinen mit Brennstoffzellenantrieb nach Kalifornien geliefert werden. Sie eignen sich für den Fernverkehr sowie Spezialfahrzeuge in der Müllentsorgung und Betonmischung. Kunde ist in diesem Fall die GTS Group. Das 1986 gegründete Unternehmen bietet unterschiedlichste Dienstleistungen im Logistikbereich an.
Wichtig für Aktionäre: Pure Hydrogen ist nicht nur von der Entwicklung bei Wasserstoff abhängig. So bietet man auch batterieelektrische Antriebe und mobile Produktionsanlagen in Schiffscontainern an. Auch ganze Betankungslösungen gehören zum Portfolio. Damit ist das Geschäft gesund diversifiziert. Die Aktie läuft seit Juni seitwärts und wird mit weniger als 30 Mio. EUR bewertet.
Ballard Power: Der Brennstoff-Dino im zweiten Frühling?
Und was macht der Brennstoffzellen-Pionier Ballard Power? Die Aktie hat sich jedenfalls zuletzt überraschend positiv entwickelt. In den vergangenen 6 Monaten ging es um rund 200 % nach oben. Damit werden die Kanadier inzwischen wieder mit rund einer Mrd. USD bewertet. Dies kann eigentlich nur am aktuellen KI-Energie-Hype liegen, denn die operative Entwicklung spiegelt dies nicht wider.
Der neue CEO Marty Neese hat eine umfassende Neuausrichtung angekündigt. So soll das Produktportfolio zusammengestrichen und mehr auf die aktuelle Nachfrage ausgerichtet werden. Zudem wurden Kostensenkungsmaßnahmen angekündigt. Insgesamt soll die Burn Rate reduziert werden. Dies ist auch notwendig.
Im zweiten Quartal 2025 lag der Verlust je Aktie von 0,08 USD immerhin leicht unter den Prognosen. Dies galt allerdings auch für den Umsatz von 17,8 Mio. USD. Hier wurden 18,69 Mio. USD erwartet. Die Umsatzverfehlung wurde mit Restrukturierungsmaßnahmen und Kostensenkungen begründet.
Im Anschluss reduzierten die Analysten von CFRA ihre Schätzungen für das laufende und kommende Jahr. Für 2025 erwarten sie einen Umsatz von 90 Mio. USD. Für das kommende Jahr trauen die Analysten Ballard Power einen Umsatz von 116 Mio. USD zu.
Fazit
Wasserstoff und Brennstoffzellen werden ihre Segmente finden. Doch Achtung bei den Bewertungen. Mit der sportlichen Umsatzbewertung gesellt sich Ballard Power zu Plug Power und Bloom Energy. Pure Hydrogen setzt zwar deutlich weniger um – im laufenden Jahr dürften es noch unter 10 Mio. AUD sein –, bringt aber eben auch deutlich weniger auf die Börsenwaage.
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