05.12.2025 | 04:45
Nicht SAP Aktie! TeamViewer, Bechtle und UMT setzen voll auf KI!
Während Deutschland bei Hyperscalern den Anschluss im KI-Rennen verloren hat, gibt es hierzulande Spezialisten, die KI selber nutzen oder sie in Unternehmen bringen. Immer ist es Ziel, den Verwaltungsapparat zu verschlanken und die deutsche Wirtschaft wettbewerbsfähig zu machen. IT-Berater Bechtle setzt intern massiv auf KI. Damit will man sich fit machen und künftig auch Unternehmen und Behörden in Sachen KI beraten. TeamViewer baut KI-Agenten, mit denen Unternehmen ihre IT-Probleme automatisch lösen können. Beide kommen durchaus als Käufer von UMT United Mobility Technology in Frage. Das Unternehmen hat sich komplett neu aufgestellt und will seinem „KI-Kollege“ bei Unternehmen Zeit und Kosten einsparen.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Fabian Lorenz
ISIN:
SAP SE O.N. | DE0007164600 , UMT UNITED MOBILITY TECHNOLOGY AG | DE000A40ZVU2 , TEAMVIEWER AG INH O.N. | DE000A2YN900 , BECHTLE AG O.N. | DE0005158703
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Fabian Lorenz
Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.
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UMT United Mobility Technology: Mit "KI-Kollegen" zum Übernahmekandidaten?
Den "KI-Kollegen" fürs Büro bietet die UMT United Mobility Technology. In den vergangenen Jahren hat sich das Unternehmen von einem Zahlungsdienstleister mit PAYBACK-Vergangenheit zu einem Spezialisten für KI-gestützte Prozessautomatisierung entwickelt. Herzstück ist die Plattform „UMS Vision AI“, mit der Unternehmen digitale „KI-Kollegen“ in ihre Abläufe integrieren können. Ziel ist es, Routineaufgaben im Büroalltag zu übernehmen – etwa das Auslesen, Strukturieren und Weiterverarbeiten von Dokumenten, Aufträgen oder E-Mails – und so Prozesse spürbar zu beschleunigen.
Wie das in der Praxis aussieht, zeigt der Einsatz bei der Loth Internationalen Speditionsgesellschaft. Dort verarbeitet UMS Vision AI eine große Zahl täglich eingehender Transportaufträge automatisiert. Die KI liest Aufträge und E-Mails aus, überführt sie in ein einheitliches Format, ordnet sie dem richtigen Kunden zu und berücksichtigt individuelle Vorgaben. Auf diese Weise sollen Fehler reduziert und Zeit sowie Kosten in der Verwaltung eingespart werden. Das Beispiel verdeutlicht, welches Potenzial insbesondere in datenintensiven Branchen wie Logistik, Handel oder Industrie steckt.
Nach der Entwicklungsphase rückt nun der Vertrieb in den Mittelpunkt. Laut Vorstandschef Erik Nagel summiert sich der bereits gewonnene Vertragswert auf einen mittleren sechsstelligen Euro-Betrag, die Angebotspipeline wachse dynamisch. Setzt sich diese Entwicklung fort, könnte sich das abonnementbasierte ARR-Geschäftsmodell in den kommenden zwei bis drei Jahren deutlich in Umsatz und Ergebnis niederschlagen.
TeamViewer-Aktie: Günstig bewertet, aber...
Die Aktie von TeamViewer ist nach Gewinnwarnung und Strategie-Update auf ein Rekordtief gefallen. Auch mwb rasiert das Kursziel von 14,40 EUR auf 10 EUR. Mit Blick auf das aktuelle Kursniveau von rund 5,50 EUR bedeutet dies dennoch ein Potenzial von 80 %. Daher bleiben die Analysten auch bei ihrer Kaufempfehlung. Aus Sicht der Analysten ist das KGV für 2026 von 7 einfach zu niedrig.
Insgesamt positiv bewerten die Analysten die neue KI-Strategie von TeamViewer. Das Unternehmen will sich mit dem „TeamViewer Intelligent Agent“ (Tia) und einem Konzept für „Autonomous Endpoint Management“ von der reinen Fernwartungs-Software hin zu einer Plattform für automatisierte IT-Abläufe entwickeln. Künftig sollen KI-Agenten eigenständig Probleme auf Endgeräten von Kunden identifizieren und innerhalb definierter Grenzen lösen. Die Analysten sehen den Ansatz technologisch plausibel, weil das Unternehmen über Millionen betreute Geräte und umfangreiche Daten verfügt. Gleichzeitig warnen sie aber auch, dass die Automatisierung das klassische Remote-Support-Geschäft von TeamViewer kannibalisieren könnte. Wie genau die neuen KI-Module monetarisiert werden, sei noch nicht absehbar und regulatorische Vorgaben würden bremsen. Spürbare Umsatzbeiträge aus der neuen Strategie erwartet mwb frühestens ab 2026, dann aber zunächst nur in begrenztem Umfang.
Unabhängig von der KI-Story bescheinigt mwb TeamViewer ein nach wie vor profitables Kerngeschäft mit hohen Margen und starker Cash-Generierung: Der Umsatz soll von 758 Mio. EUR 2025 auf 806 Mio. EUR 2027 steigen. Die EBITDA-Marge soll mit 35 % auf hohem Niveau bleiben. Allerdings sei viel Vertrauen am Kapitalmarkt durch teure Sponsoringverträge, wenig erfolgreiche US-Akquisitionen, intransparente Kennzahlen und eine unglücklich kommunizierte Gewinnwarnung verloren gegangen. Insgesamt sei TeamViewer eine interessante Turnaround-Story. Man sei technologisch gut positioniert und günstig bewertet. Viel wird davon abhängen, ob sich die AI-Neuausrichtung in den kommenden Jahren tatsächlich auszahlen wird.
Bechtle sieht KI als „Schlüsseltechnologie“
Bechtle bezeichnet KI offiziell als „Schlüsseltechnologie“ und will sie konzernweit ausrollen. Intern nutzt der IT-Dienstleister KI, um Prozesse zu verschlanken, Ressourcen besser einzusetzen und die Qualität der Services zu erhöhen. Routinetätigkeiten sollen automatisiert werden und die rund 5.000 Mitarbeiter sollen Tools wie Microsoft 365 Copilot nutzen. Ziel ist, die eigene Produktivität zu steigern und gleichzeitig praktische Erfahrung mit KI-Werkzeugen zu sammeln, um Kunden weiterzuhelfen.
Denn Bechtle positioniert sich als Partner für Unternehmen und öffentliche Auftraggeber, die KI-Lösungen einführen wollen. Im Fokus stehen Beratung, Integration und Betrieb von AI-Services – von generativer KI bis hin zu Analyse-, Automatisierungs- und IoT-/AI-Lösungen. Über Beteiligungen wie Planet AI und Kooperationen, etwa im Innovation Park Artificial Intelligence (IPAI) sowie mit Anbietern wie DeepL, will Bechtle praxisnahe Anwendungen auf europäische Kunden zuschneiden und diese in bestehende IT-Landschaften integrieren.
Wichtig für Aktionäre wird sein, wie stark sich diese Doppelstrategie künftig in Margen, Wachstum und Projektpipeline niederschlägt. Nachdem die Aktie von März bis November in einem Korridor zwischen 35 EUR und 40 EUR notierte, ist sie in den vergangenen Wochen nach oben ausgebrochen. Das Wertpapier notiert derzeit bei rund 44 EUR. Die Analysten der Deutschen Bank haben zuletzt ihre Kaufempfehlung mit Kursziel 49 EUR bekräftigt.
Fazit
Der "KI-Kollege" von UMT kann unterschiedlichste Prozesse in Unternehmen und Branchen automatisieren. Nimmt der Vertrieb Fahrt auf, könnte durchaus ein größerer Konzern als Käufer in Frage kommen. TeamViewer ist günstig, hat aber eben auch schon viel Vertrauen verspielt. Bechtle gehört zu den Basisinvestments im deutschen IT-Sektor.
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