27.11.2025 | 04:30
REBOUND bei Steyr-Aktie! ABSTURZ bei Nel und thyssenkrupp nucera! SKALIERUNG bei dynaCERT?
Wasserstoff wird in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Doch Unternehmen wie Nel und thyssenkrupp nucera erwirtschaften trotz hoher Umsätze keine nachhaltigen Gewinne. Dagegen überzeugt die Brückentechnologie von dynaCERT immer mehr Unternehmen. Ohne großen Aufwand lässt sich das Nachrüstkit für Dieselmotoren installieren und damit Kraftstoff sparen sowie Emissionen senken. Gelingt der Roll-out, sollte ein skalierbares Geschäftsmodell die Aktie antreiben. Abgestürzt ist thyssenkrupp nucera. Warum notiert die Aktie auf Allzeittief? Bei Steyr läuft der Rebound. Analysten sehen bei der Aktie des Anbieters von Spezialmotoren noch mehr Potenzial
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Fabian Lorenz
ISIN:
STEYR MOTORS AG | AT0000A3FW25 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , DYNACERT INC. | CA26780A1084 , THYSSENKRUPP NUCERA AG & CO KGAA | DE000NCA0001
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Fabian Lorenz
Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.
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dynaCERT: Skalierbares Geschäftsmodell kann Aktie treiben
Vorhandene Dieselmotoren mit geringem Aufwand umweltfreundlicher und effizienter machen – das ist der Ansatz von dynaCERT. Herzstück des Geschäftsmodells des Cleantech-Unternehmens ist das HydraGEN-System, ein Nachrüstmodul, das aus destilliertem Wasser per Elektrolyse kleine Mengen Wasserstoff und Sauerstoff erzeugt und in die Ansaugluft des Motors einspeist. Dadurch läuft die Verbrennung vollständiger, der Motor liefert bei gleicher Dieselmenge mehr Leistung und stößt weniger CO₂, Rußpartikel und auch weniger NOx aus. Die Technologie lässt sich in zwei bis drei Stunden nachrüsten und ist auf verschiedenste Anwendungen ausgelegt – von Gabelstaplern und LKW über Generatoren bis hin zu Schiffen.
Ein Meilenstein für dynaCERT war in diesem Jahr der Auftrag des Hafens im französischen Rochefort-Tonnay-Charente. Dort wurde HydraGEN zunächst auf einem Hafenkran getestet und überzeugte durch Kraftstoffeinsparungen von bis zu 8 % und deutlich reduzierten CO₂- und Partikelemissionen. Daraufhin hat der Kunde sich dazu entschlossen, die gesamte Kranflotte auszurüsten.
Im jüngsten Interview mit GreenPort blicken die deutschen Manager Kevin Unrath (COO) und Bernd Krüper (Präsident) optimistisch in die Zukunft. Über die Telemetrieplattform HydraLytica sollen Betreiber nicht nur Kraftstoffersparnis und Emissionssenkung messen, sondern perspektivisch auch CO₂-Gutschriften generieren können – je größer die Flotte, desto attraktiver. Dies gilt natürlich für praktisch jeden, der seine Dieselmotoren mit HydraGEN ausrüstet. Für die dynaCERT-Aktie ist der breite Roll-out in Häfen, bei Speditionen und im industriellen Umfeld entscheidend. Gelingt dieser im nächsten Jahr, sollte ein skalierbares Geschäftsmodell die Aktie antreiben.
thyssenkrupp nucera: Allzeittief und jetzt?
Während dynaCERT auf eine Brückentechnologie setzt, um vorhandene Motoren umweltfreundlicher und effizienter zu machen, setzen Unternehmen wie thyssenkrupp nucera auf 100 % Wasserstofftechnologie. Dass es sehr schwer ist, sich damit im Markt durchzusetzen und Kunden von hohen Investitionen zu überzeugen, zeigt die jüngste Meldung von thyssenkrupp nucera.
So haben die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2024/2025 die Börse nicht überzeugt. Der Umsatz sank von 862 Mio. EUR auf 845 Mio. EUR. Damit hat der Elektrolyse-Spezialist seine Umsatzprognose von 850 Mio. EUR bis 920 Mio. EUR verfehlt. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) konnte von -14 Mio. EUR auf 2 Mio. EUR verbessert werden und lag damit im Rahmen der Erwartungen.
Im größten Geschäftsbereich Grüner Wasserstoff (gH2) sank der Umsatz von 524 Mio. EUR auf 459 Mio. EUR. Das EBIT konnte zwar spürbar von -76 Mio. EUR auf -56 Mio. EUR verbessert werden, blieb aber stark rot.
Deutlich rückläufig war der Auftragsbestand. So verfügte thyssenkrupp nucera zum Ende des Berichtszeitraums über Orders mit einem Volumen von 0,6 Mrd. EUR (Vorjahr: 1,1 Mrd. EUR). Für das Geschäftsjahr 2025/2026 rechnet der Vorstand mit einem deutlichen Umsatzrückgang auf 500 Mio. EUR bis 600 Mio. EUR. Man habe bereits Maßnahmen in die Wege geleitet, um die umsatzbedingt geringere Kostendeckung und somit letztendlich die Auswirkungen auf das Konzern-Ergebnis zu reduzieren. Dennoch ist die Spanne der EBIT-Prognose von -30 Mio. EUR bis 0 Mio. EUR groß.
Die nucera-Aktie ist im Anschluss an die Meldung weiter gefallen und notiert derzeit mit 7,33 EUR auf einem Allzeittief.
Steyr: Rebound gestartet?
Kräftig gefallen ist zuletzt auch die Aktie von Steyr Motors. Seit Anfang November fiel sie von 50 EUR auf unter 30 EUR. Zum einen hat sich die Euphorie rund um Rüstungsaktien spürbar abgekühlt. So haben auch die Wertpapiere der Schwergewichte Renk, Rheinmetall und Hensoldt deutlich an Wert verloren, wenn auch nicht so stark wie die Steyr-Aktie. Bei dem Anbieter von Spezialmotoren für den militärischen und zivilen Bereich kam erschwerend hinzu, dass der Großaktionär Mutares 1.213.206 Steyr-Aktien verkauft hat und damit komplett ausgestiegen ist. Im aktuellen Umfeld kam dies gar nicht gut an.
Damit ist die Marktkapitalisierung von Steyr auf rund 155 Mio. EUR gefallen. Im Juli waren es noch mehr als 300 Mio. EUR. Ist dies eine Einstiegschance? Gestern konnte die Steyr-Aktie jedenfalls über 5 % zulegen. Geht es nach Cantor Fitzgerald, ist noch deutlich mehr drin. Die Analysten haben ihr Kursziel von 65 EUR auch nach dem Ausstieg von Mutares bestätigt.
Fazit
Wasserstoff ist ein spannender Markt, doch Anleger müssen weiterhin genau hinsehen. Die Branchengrößen wie Nel und thyssenkrupp nucera straucheln. Eine Brückentechnologie, die ohne großen Aufwand die Effizienz erhöht und die Umwelt schont, scheint im aktuellen Umfeld leichter verkauft werden zu können. Genau das bietet dynaCERT. Der Abverkauf bei Steyr war wahrscheinlich etwas zu stark. Dennoch scheint bei Rüstungsaktien derzeit eher die Luft raus zu sein.
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