25.11.2025 | 05:30
Bis zu 100 % mit deutschen Aktien!? Renk, Zalando, HelloFresh, UMT
Die HelloFresh-Aktie hat sich im laufenden Jahr mehr als halbiert. Auch jetzt halten sich Analysten zurück. Optimistischer sind sie bei Zalando. Demnach sind rund 100 % Kursgewinn möglich. Aber jetzt machen mögliche Straftaten in der Schweiz die Runde. KI-Spezialisten gibt es nicht viele in Deutschland. Zu den wenigen gehört UMT United Mobility Technology. Mit dem „digitalen Sachbearbeiter“ sollen Aufträge, E-Mails, Rechnungen oder Zolldokumente automatisch verarbeitet werden und im Mittelstand Zeit und Kosten sparen. Schwach tendieren derzeit Rüstungsaktien. Das Beispiel Renk zeigt, dass derzeit einfach schon viel Positives eingepreist ist.
Lesezeit: ca. 3 Min.
|
Autor:
Fabian Lorenz
ISIN:
RENK AG O.N. | DE000RENK730 , ZALANDO SE | DE000ZAL1111 , HELLOFRESH SE INH O.N. | DE000A161408 , UMT UNITED MOBILITY TECHNOLOGY AG | DE000A40ZVU2 , UMT UTD MOB.TECHN. O.N. | DE000A2YN702
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Fabian Lorenz
Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.
Tag-Cloud
Aktien-Cloud
UMT United Mobility Technology: KI-Unterstützung für den Mittelstand
Nicht nur Zalando will von Künstlicher Intelligenz profitieren. In so vielen Branchen und Prozessen kann KI einen echten Mehrwert bringen und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen verbessern. Genau dafür hat die UMT United Mobility Technology AG einen „KI-Kollegen" entwickelt.
Das Münchner Unternehmen hat sich neu aufgestellt und ist jetzt ein KI-Pureplay. Mit der Plattform „UMS Vision AI“ will man insbesondere den Mittelstand bei der Prozessautomation in eine neue Liga bringen. Damit bietet man Kunden einen „digitalen Sachbearbeiter“, der Aufträge, E-Mails, Rechnungen oder Zolldokumente aus unterschiedlichsten Formaten ausliest, in ein einheitliches Datenformat bringt und die automatische Weiterverarbeitung ermöglicht. Dabei lernt UMS Vision AI kundenspezifische Besonderheiten, passt Workflows daran an und zielt so auf deutliche Kosten- und Zeitersparnisse bei gleichzeitiger Fehlerreduktion.
Ein Beispiel: Ein Mittelständler muss eine Rechnung mit der Lieferung und der ursprünglichen Bestellung vergleichen, um Abweichungen in Menge, Stückpreis oder Lieferkonditionen festzustellen. Ein Mitarbeiter benötigt dafür rund 15 Minuten. Die UMT-KI extrahiert alle relevanten Daten aus den entsprechenden Dokumenten automatisch. Die Daten werden danach direkt im ERP des Unternehmens bereitgestellt, inklusive Hinweisen auf mögliche Abweichungen. Dies geschieht innerhalb von Sekunden. So lässt sich Personal einsparen oder die Manpower für produktivere Aufgaben nutzen.
Die ersten Kunden hat UMT bereits überzeugt. Derzeit wird der Vertrieb weiter forciert.
Zalando: Steuerproblem oder Kaufchance?
Zalando hat Aktionären im laufenden Jahr keine Freude bereitet. Die Euphorie über eine mögliche Konjunkturbelebung in Deutschland trieb die Aktie nur kurz bis auf 40 EUR. Im Anschluss ging es fast kontinuierlich nach Süden mit der Aktie und inzwischen notiert sie bei rund 22 EUR und in einem sauberen Abwärtstrend. Analysten sehen eine Kaufchance, doch ein Medienbericht lässt aufhorchen. So berichtet blick.ch über einen möglichen strafbaren Umgang mit Fehlsendungen in der Schweiz.
Zu Fehlsendungen kommt es, wenn bei Bestellungen in die Pakete aus Versehen oder wegen Unachtsamkeit falsche Produkte eingepackt werden. Bei Lieferungen von Deutschland in die Schweiz werden diese Fehlsendungen nicht verzollt, da sie nicht in der Bestellliste vorkommen. Eine nachträgliche Verzollung durch Zalando ist angeblich jahrelang bewusst umgangen worden. Dies berichtet jedenfalls ein ehemaliger Mitarbeiter eines Logistikpartners von Zalando. Dadurch seien immerhin Waren im Wert von 100 Mio. Franken nicht verzollt worden. Zalando weist den Vorwurf, dass dies geplant geschehen ist, zurück. Schweizer Behörden ermitteln.
Dieses Störfeuer kann Zalando derzeit sicher nicht gebrauchen. Immerhin haben sich zuletzt Analysten positiv geäußert. Die UBS empfiehlt die Aktie des DAX-Konzerns zum Kauf. Sie sehen in dem größten deutschen E-Commerce-Unternehmen einen KI-Gewinner. Den fairen Wert der Aktie sehen die Analysten bei 42 EUR. Auch für die DZ-Bank ist die Zalando-Aktie ein Kauf. Für die Analysten ist die Wachstumsstory intakt, auch wenn sie ihr Kursziel von 40 EUR auf 36 EUR reduzieren.
Renk: Erwartungen zu hoch?
Der umstrittene Friedensplan der USA für den Krieg zwischen Russland und der Ukraine sorgt an den Börsen bereits für spürbaren Druck auf Rüstungsaktien – ungeachtet der Frage, ob er politisch überhaupt durchsetzbar ist. An einem sonst freundlichen Börsentag starteten Renk, Rheinmetall, Hensoldt und Co. schwach in die Woche. Allein die Aussicht auf Entspannung reicht vielen Investoren, um Gewinne im Verteidigungssektor mitzunehmen.
Zwar ist die Mehrzahl der Analysten bei Renk weiterhin bullish. Doch die mwb steht derzeit eher auf der Bremse. In ihrer aktuellen Studie reduzieren die Analysten ihren fairen Wert für die Renk-Aktie von 58 EUR auf 55 EUR und vergeben ein „Halten“-Rating. Grund für die Zurückhaltung ist, dass die Analysten ein zyklisches Wachstum in den kommenden Jahren erwarten. Renk peilt für 2030 einen Umsatz von 2,8 Mrd. EUR bis 3,2 Mrd. EUR an. mwb rechnet jedoch eher mit dem Mittelfeld. Dagegen preise der Markt bereits das obere Ende der Spanne ein. Zudem solle sich das Wachstum nach 2030 erst mal verlangsamen, bevor das margenstarke Servicegeschäft ab Mitte der 2030er-Jahre den Rückgang im Neugeschäft überkompensieren dürfte. Eine spannende Analyse.
Grundsätzlich bleibe die Renk-Story intakt: zweistellige Wachstumsraten, steigende Margen und ein wachsender Anteil des hochprofitablen Aftermarket-Geschäfts. Genau das erklärt aber auch die Zurückhaltung der Analysten. Aus ihrer Sicht ist ein Großteil dieser Perspektiven im Kurs bereits enthalten. Positive Überraschungen sind kaum möglich.
Fazit
Im aktuellen Umfeld ist Stock-Picking angesagt. Der Gesamtmarkt ist angeschlagen, aber es gibt immer wieder interessante Storys. UMT ist ein KI-Pureplay, dass dem Mittelstand echte Mehrwerte bringen will. Die Plattform steht und jetzt muss der Vertrieb überzeugen. Zalando scheint nicht teuer zu sein und steht vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft. Die Steuerthematik sollte beobachtet, aber nicht überbewertet werden. Bei Rüstungsaktien wie Renk scheint derzeit die Luft raus zu sein. Was sich aber auch schnell wieder ändern kann.
Interessenskonflikt
Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.
Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.
Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.
Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.
Risikohinweis
Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.esg-aktien.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.
Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.
Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.