19.07.2023 | 06:00
Batterie-Technologie – aber nachhaltig! Volkswagen, First Phosphate, SMA Solar
Deutschlands einstige Vorzeige-Industrie leidet: Am Volkswagen-Werk in Zwickau fallen Schichten aus. Der Grund: Die Kunden bleiben zurückhaltend, wenn es um neue Autos geht. Noch überzeugen sie viele E-Autos nicht. Hinzu kommt der Teuer-Schock. Wie es für Autobauer wie Volkswagen jetzt weitergehen könnte und wie Anleger trotzdem auf E-Mobilität setzen können, erklären wir am Beispiel von drei Unternehmen. So viel ist klar: Anleger, die um die Ecke denken, können profitieren.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Nico Popp
ISIN:
FIRST PHOSPHATE CORP | CA33611D1033 , SMA SOLAR TECHNOL.AG | DE000A0DJ6J9 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Nico Popp
In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys
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Volkswagen und Co. mit Absatz-Schwäche
Volkswagen hat in den ersten fünf Monaten des Jahres im Vergleich zum selben Zeitraum 2019 in Europa rund 22 % weniger Autos gebaut. Angesichts der anhaltenden Teuerung und der Verunsicherung vieler Besitzer von Eigenheimen im Zuge des Heizungs-Streits ist nicht davon auszugehen, dass sich bald wieder mehr Menschen für ein neues Auto entscheiden. Hinzu kommt, dass die Konkurrenz aus China mit den Hufen scharrt und das Potenzial hat, einen Preiskampf loszutreten. Diesen Preiskampf können deutsche Hersteller angesichts hoher Lohn- und Energiekosten kaum gewinnen.
Hoffnung gibt es mittelfristig dennoch. Immer mehr Rechtsräume schicken sich an, die Markteintrittshürden für chinesische Unternehmen zu verschlechtern. Frankreich will etwa E-Auto-Förderungen an nachhaltige Lieferketten knüpfen. Auch auf Seiten der EU wächst die Einsicht, dass man die Beziehungen zu Chinas Wirtschaft zwar hegen und pflegen, aber auch selbstbewusst steuern muss. Während Autohersteller wie VW und auch Mercedes-Benz leiden, könnte die Stunde für die Technologie-Zulieferer von morgen schlagen.
First Phosphate: Nachhaltige Batterie-Lieferkette für Nordamerika
Einer dieser Zulieferer könnte First Phosphate sein. Das kanadische Unternehmen fördert Phosphat und setzt dabei auf sogenanntes Eruptivphosphat, das umweltfreundlich abgebaut werden kann und zudem von hoher Qualität ist. „Unsere Hauptgrundstücke sind maximal 145 km von einem Tiefseehafen in Saguenay entfernt und liegen in der Nähe der Stadt Saguenay, in der es auch einen Flughafen gibt. Weitere Vorteile sind eine sehr gute Straßenanbindung und saubere und wirtschaftliche Energie aus Wasserkraft. All diese Faktoren stellen sicher, dass wir in der Lage sein werden, Phosphat für die LFP-Batterie zu gewinnen, und dass wir dies auch auf eine völlig umweltverträgliche Weise tun können", erklärte First-Phosphate-CEO John Passalacqua im März im Interview.
Das Unternehmen hat vor, die gesamte Wertschöpfungskette von der Förderung von Phosphat bis hin zur Fertigung des aktiven Materials der Kathode in Lithium-Eisenphosphat-Batterien abzudecken. Diese Art der Batterien ist heute der Goldstandard sowohl in der Autoindustrie, als auch im Heimbereich als Stromspeicher für Photovoltaikanlagen. Aktuell arbeitet First Phosphate an einer vorläufigen Machbarkeitsstudie und kann sich vorstellen, 2026 in den Markt einzutreten. Damit befindet sich das Unternehmen in einem interessanten Stadium: Während westliche Autohersteller um Marktanteile kämpfen, kann sich First Phosphate auf die Zukunft fokussieren. Das nachhaltig geförderte Batteriematerial dürfte ab 2026 ohnehin dringend benötigt werden. Auch chinesische Autobauer könnten aufgrund von Gesetzen dazu verpflichtet sein, Vor-Produkte mit einem möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck zu nutzen. Die Aktie von First Phosphate ging erst in diesem Jahr an die Börse und hielt sich zunächst stabil. Nach der Korrektur scheint der Wert nun einen Boden gefunden zu haben. Die operative Perspektive ist interessant!
SMA Solar: Photovoltaik-Anlagen boomen
Eine Art zweites Standbein für First Phosphate könnte auch die wachsende Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen mit Stromspeicher sein. Schon kleine Batterien mit Kapazitäten von etwa 5 kW eignen sich dazu, den Autarkiegrad von Haushalten deutlich zu steigern. Liefern die Solarmodule auf dem Dach aufgrund von Wolken gerade wenig Ertrag oder ziehen mehrere Verbraucher im Haus gleichzeitig Energie, springt der Akku ein. Auch die ertragslose Zeit in der Nacht können derartige Batterien überbrücken. Auch in Nordamerika, wo First Phosphate tätig ist, wächst der Zuspruch zu derartigen PV-Anlagen. Das deutsche Unternehmen SMA Solar setzt rund ein Viertel seiner Wechselrichter auf dem amerikanischen Kontinent ab. Wechselrichter machen Solarstrom nutzbar und ermöglichen es auch, Stromspeicher anzusteuern. In vielen Regionen Nordamerikas gibt es Fördermaßnahmen für private Solaranlagen. Etwa erhalten Privatleute und Unternehmen in Ontario seit dem vergangenen Jahr eine Einspeisevergütung, wenn sie Anlagen leasen oder anderweitig finanzieren.
Auch wenn die deutsche Autoindustrie aktuell schwächelt, wächst der Anspruch an moderne Batterietechnologie. Lithium-Eisenphosphat-Batterien sind inzwischen Standard. Da nachhaltige Lieferketten an Bedeutung gewinnen, könnte das kanadische Unternehmen First Phosphate mit seinen Plänen, weite Teile der Wertschöpfung rund um die Batterietechnologie in Nordamerika abzudecken, profitieren. Die Aktie hat korrigiert, Anleger können sich das Unternehmen genauer anschauen. Vergleichsweise teuer erscheint dagegen die Aktie von SMA Solar. Auch bei VW überwiegt aktuell die Unsicherheit.
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