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03.05.2023 | 06:00

Die deutsche Brille abnehmen und profitieren? Plug Power, Myriad Uranium, RWE

  • Atomenergie
Bildquelle: pixabay.com

Dürre in Südspanien, Schmuddelwetter in Deutschland – dass sich der Klimawandel auch 2023 bemerkbar macht, liegt schon jetzt, Anfang Mai, nahe. Manche Autoren fordern angesichts des Klimawandels schon heute das Ende des Strebens nach Wachstum. Doch ist das wirklich erstrebenswert und in freiheitlichen Demokratien überhaupt umzusetzen? Wir beleuchten, wo die Grenzen der Einschnitte liegen und wo Technologie Klimaschutz ohne Einschnitte möglich machen könnte.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: MYRIAD URANIUM CORP | CA62857Y1097 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , RWE AG INH O.N. | DE0007037129

Inhaltsverzeichnis:


    Plug Power: „Degrowth" oder Fortschritt?

    Beim letzten Politbarometer des ZDF zeigte sich, dass sich rund die Hälfte der Befragten stark oder sehr stark durch Klimaschutz-Maßnahmen belastet sehen. Wenn nun noch Anhänger der „Degrowth"-Bewegung ein Ende des Strebens nach Wohlstand und ökonomischem Fortschritt fordern, dürften diese Menschen ihre Felle umso mehr davonschwimmen sehen. Die aktuelle Schwäche der Grünen in Meinungsumfragen zeigt, dass Verzicht in Deutschland immer weniger eine Lobby hat. Überspannt die Bundesregierung die Maßnahmen zum Klimaschutz, könnte das letztlich eine Trotzhaltung begünstigen, in der immer mehr Menschen selbst sinnvolle Maßnahmen ablehnen. Schon heute sind viele Menschen bei allem skeptisch, was Vertreter bestimmter Parteien vorschlagen. Dem sachlichen politischen Diskurs tut das nicht gut.

    Statt Menschen immer stärker einzuschränken und dadurch politische Unterstützung einzubüßen, sollte die Bundesregierung in den Fortschritt investieren, oder Rahmenbedingungen schaffen, damit sich solche Investments für private Akteure lohnen. Der jüngste Verkauf des Wärmepumpen-Geschäfts von Viessmann in die USA zeigt, dass sich immer weniger Akteure in den regulatorischen Rahmenbedingungen Deutschlands wohlfühlen. Kommt dann noch ein erhöhter Kapitalbedarf aufgrund des hohen Wettbewerbs hinzu, streichen Familienunternehmer aus Deutschland bei entsprechenden Angeboten lieber die Segel. Auch das Geschäft mit Wasserstoff bleibt kapitalintensiv und ist zudem von einem großen Wettbewerb gekennzeichnet. Das kanadische Unternehmen Plug Power kämpft seit Jahrzehnten darum, sein Wachstum aus dem eigenen Geschäft zu finanzieren. Jetzt ist den Aktionären der Kragen geplatzt und sie haben Klagen gegen das Management eingereicht. Grund sind mehrere Gewinnwarnungen in den vergangenen Monaten und die parallel von Vertretern des Managements getätigten Aussagen.

    RWE schmiedet Wasserstoff-Allianz

    Der Blick in die Zukunft bleibt aus Sicht von Plug Power aber trotzdem rosig: Auf 1,4 Mrd. USD sollen sich die Umsätze rund verdoppeln und auch die Marge soll steigen. Doch reicht das? Immer mehr Traditionsunternehmen haben sich in den vergangenen Monaten ebenfalls in Richtung Wasserstoff orientiert. Auch das deutsche Traditionsunternehmen RWE sieht in Wasserstoff einen Energieträger der Zukunft und hat daher die Initiative „GET H2" ins Leben gerufen. Mit dabei sind neben Forschungseinrichtungen auch BASF, BP und lokale Stadtwerke. Ziel ist es, die gesamte Wertschöpfungskette der Sektoren Energie, Industrie, Verkehr und Wärme miteinander zu verbinden. Für Wasserstoff-Unternehmen wie Plug Power oder auch NEL kommt es entscheidend darauf an, innerhalb derartiger Initiativen eine tragende Rolle einzunehmen. Die Konkurrenz etablierter Industrieunternehmen ist groß.

    Myriad Uranium: Vielversprechendes Projekt – Mini-Bewertung

    Kaum Konkurrenz herrscht dagegen im Bereich der Nukleartechnologie. Rund 40 % des weltweit produzierten Urans stammen aus Kasachstan. Auch beim Bau von Atommeilern kann man geeignete Unternehmen in der Regel an einer Hand abzählen. Neben Russland, China und den USA steht auch Frankreich für eine noch intakte Atomwirtschaft. Auch Siemens baut noch Atomkraftwerke. Während neue Atommeiler in Deutschland politisch kaum durchzusetzen sind, sieht die Situation weltweit ganz anders aus. Selbst Japan baut ein neues Atomkraftwerk und in Finnland unterstützen sogar die Grünen den Bau eines neuen Meilers. Angesichts der geopolitischen Spannungen gilt es, die Abhängigkeit von Uranlieferungen aus Russland oder ehemaligen GUS-Staaten zu senken. Hier kommt das junge kanadische Unternehmen Myriad Uranium ins Spiel. Das Unternehmen kontrolliert in Niger eine Liegenschaft mit einer Größe von 1.800 km², die zwei geologische Trends schneidet, in denen sich die bereits produzierenden Minen Dasa und Imouaren liegen. Aus Niger stammt seit jeher das Uran, das in französischen Kernkraftwerken genutzt wird. Auch die Liegenschaft von Myriad Uranium gehörte einmal dem französischen Staatskonzern Areva und war damals zur bevorzugten Exploration ausgewiesen. Noch heute verfügt Myriad über historische Explorationsdaten aus dieser Zeit.

    Die Aktie von Myriad Uranium ist lediglich mit rund 10 Mio. CAD bewertet und könnte vom anhaltenden Uran-Boom profitieren. Schafft es Myriad Uranium die hohen Erwartungen an die eigene Liegenschaft durch Explorationsbohrungen zu bestätigen, könnten sich Möglichkeiten auftun, das Projekt zu entwickeln. Jedes Investment muss als spekulativ gelten, jedoch erscheinen aktuelle Bewertung und langfristiges Potenzial günstig.


    Während Unternehmen wie Plug Power seit Jahren Kapital verbrennen und zudem durch etablierte Industrie-Unternehmen und Versorger wie RWE zunehmend unter Druck geraten, bietet es sich an, den außerhalb Deutschlands auch weiterhin intakten Großtrend der Atomenergie nicht aus den Augen zu verlieren. Projekte, wie das von Myriad Uranium, stehen zwar noch am Anfang, gelten aber als vielversprechend. Spekulative Investoren können in der niedrigen Bewertung der Aktie eine Chance sehen.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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