Große Chancen, geringes Risiko: Vonovia, Canadian North Resources, Rheinmetall

Vonovia: Solider als gedacht, trotzdem in Sippenhaft

Über Jahre war eine Sache glasklar: Immobilien steigen. Seitdem die Zinsen im Zuge der Eurokrise deutlich sanken und bei 0 angekommen waren, kletterten auch die Immobilienpreise. Selbst Menschen, die mit Investments bis dato nichts zu tun hatten, hingen an den Lippen findiger Influencer und kauften Wohnung um Wohnung – die 100%-Finanzierung machte es möglich. Doch inzwischen sind einige „Immo-Preneure" auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Nahende Refinanzierungen und die neuen Vorgaben zum Klimaschutz lassen die angehenden Millionäre teils gehörig schwitzen. Ein ähnliches Modell wie diese Investoren fährt Vonovia – wenn auch im großen Stil. Das Prinzip Wohnungen im Paket mit gehörig Fremdkapital zu kaufen und zu bewirtschaften, zahlte sich lange aus – bis die Zinswende kam. Seitdem rätselt der Markt über das Korrektur-Potenzial bei Vonovia und Co. Eigentlich könnte man in den Bilanzen ja sogar stille Reserven vermuten, doch haben Anleger die Rechnung ohne den Markt gemacht – dessen Regeln haben derartige Reserven längst gehoben und die Bilanzen von Immobilien-Gesellschaften schon vor der Zinswende auf Effizienz getrimmt.

Das Geschäftsmodell von Vonovia gilt dennoch als solide. Die Kennzahl Funds from Operations , die Einmaleffekte und Veränderungen bei der Bewertung ausklammert, kletterte im Rahmen der letzten 9-Monatszahlen um satte 35%. Die Übernahme von Deutsche Wohnen hat Vonovia im Neun-Monats-Zeitraum zudem um mehr als 55% höhere Mieteinnahmen beschert. Von den steigenden Zinsen sieht sich Vonovia nicht stark betroffen, wenngleich Wertkorrekturen auf den Bestand sehr wahrscheinlich sind. Panik kommt aber keine auf – auch Rating-Agenturen wie Moody's blieben zuletzt entspannt. Die Aktie von Vonovia hat aktuell keine Konjunktur. Die Zeiten des Betongoldes sind vorbei. Die Dividendenrendite von aktuell rund 6,5% ist aber ordentlich.

Canadian North Resources: Zukunftsmetalle in fortschrittlichem Projekt

Wer statt Betongold lieber auch echte Edelmetalle setzen will, kann sich die Aktie von Canadian North Resources näher ansehen. Das Unternehmen betreibt die Liegenschaft Ferguson Lake mit einer Größe von rund 250 km². Darunter befinden sich neben den Edelmetallen Palladium und Platin auch Nickel, Kupfer, Kobalt und Rhodium. Das Projekt besteht seit den 1950er-Jahren. Insgesamt haben die Eigner bislang bereits 200.000 Meter gebohrt. Die aktuelle Ressourcenschätzung sieht nennenswerte Vorkommen von Kupfer (947 Mio. pounds), Nickel (552 Mio. pounds), Kobalt (62 Mio. pounds), Palladium (2,1 Mio. Unzen) und Platin (0,38 Mio. Unzen) vor. Die Liegenschaft gilt aufgrund des weiterhin bestehenden Explorationspotenzials aus vielversprechend. In direkter Nachbarschaft befinden sich zudem bestehende Minen von Agnico Eagle und ValOre.

Canadian North Resources besticht vor allem mit den zahlreichen Metallen, die im Zuge der Energiewende dringend benötigt werden. Der Standort im kanadischen Distrikt Nunavut bietet zudem Rechtssicherheit und ein gutes Investitionsumfeld. Das Besondere an Canadian North Resources ist zudem der geringe Streubesitz : Nur rund 20% der Aktien sind an der Börse handelbar. Der Rest befindet sich in Händen institutionelle Investoren und des Managements, die guter Dinge sind, ihr Projekt zum Erfolg zu führen. In absehbarer Zeit dürfte das Unternehmen seine Ressourcenbasis erweitern und vorerst finale Überlegungen zur Wirtschaftlichkeit anstellen. Dann könnte der Markt auf das aktuell mit rund 310 Mio. CAD bewertete Unternehmen mit anderen Augen blicken. Canadian North Resources bietet Anlegern Zugang zu einem vielversprechenden Projekt in einem sicheren Rechtsrahmen und hat gleich mehrere dringend benötigte Metalle im Portfolio. Diese Aktie ist einen Blick wert!

Rheinmetall: Ein Einstieg wird schwer

Einen Blick wert war auch die Aktie von Rheinmetall – idealerweise direkt am Morgen des 24.2. 2022. Seitdem der Krieg in der Ukraine wütet, hat die Aktie eine fulminante Rally aufs Parkett gelegt und rund 70% zugelegt. Dass der Wert das Kursniveau von Anfang des Kriegs im vergangenen Herbst gleich mehrmals wieder erreicht hat, zeigt, dass der Markt manchmal Kapriolen schlägt. Angesichts der steigenden Wehretats weltweit dürfte das Geschäft von Rheinmetall auch über Jahre noch solide unterstützt bleiben. Aktuell ist die Aktie teuer und in der Politik beginnt das Feilschen um jeden Euro des Wehretats. Das kann die Aktie auch wieder belasten. Bei Schwäche sollten Investoren aber zugreifen. Abschreckung ist leider wieder Thema.

Die Kursschwäche von Rheinmetall im vergangenen Herbst hat gezeigt: Sichere Wetten gibt es am Markt nicht. Orientierung können aber Bewertungen geben. Wer günstig einsteigt, hat in der Regel Kurspotenzial. Bei Vonovia dürften Schnäppchenjäger angesichts der fallenden Preise am Immobilienmarkt noch eine Weile warten müssen. Auch bei Rheinmetall müssen Anleger ins Risiko gehen – zu ungewiss ist die weitere Entwicklung, zu teuer ist die Aktie nach der bereits erfolgten Rally. Potenzial könnte aber Canadian North Resources bieten, wer das Unternehmen mit Konkurrenten wie Chalice Mining oder Noront Resources vergleicht, kann Potenziale entdecken.