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10.02.2023 | 05:30

Immobilien-Crash – Alternativen zur Wohnung: Commerzbank, Alpina Holdings, Hypoport

  • Immobilien
  • Sanierung
Bildquelle: pixabay.com

„Vollbremsung", „Das dicke Ende kommt erst noch!" -- so oder ähnlich lauten die Kommentare zum deutschen Immobilienmarkt. Obwohl Wohnraum knapp ist, kann ihn sich kaum jemand leisten. Die Umsätze mit Wohnimmobilien sind am Boden, Neubaupläne werden reihenweise kassiert. Sind Immobilien-Investments am Ende? Wir zeigen flexible Alternativen an der Börse ohne riesige Kaufnebenkosten auf.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: ALPINA HOLDINGS LIMITED | SGXE21011833 , COMMERZBANK AG | DE000CBK1001 , HYPOPORT SE NA O.N. | DE0005493365

Inhaltsverzeichnis:


    Commerzbank: Gegenwind vom Immobilienmarkt

    Schaut man sich einmal die Einkommensquellen der Commerzbank nach Sparten an, so schlagen vor allem Zinsüberschüsse (ca. 47%) und Provisionsüberschüsse (34,8%) ins Kontor. Doch was, wenn in einem wichtigen Geschäftsfeld, wie der Immobilienfinanzierung, die Aktivität absinkt, wie die eines Tiers im tiefsten Winterschlaf? Wie die Strategieberatung EY meldet, ist die Handelsaktivität rund um Immobilien im vergangenen Jahr um 40 Mrd. EUR auf das Niveau des Jahres 2016 eingebrochen. Vier Fünftel der von EY befragten Experten rechnen damit, dass das Handelsvolumen auch 2023 weiter sinkt. Als Ursache haben die Analysten die massiv steigenden Baukosten, die steigenden Zinsen und die Inflation identifiziert.

    Diese Vollbremsung macht sich auch bei Investoren bemerkbar: Nach nur 4% halten inzwischen 36% der Befragten den deutschen Immobilienmarkt für unattraktiver als im Vorjahr. Doch gibt es Alternativen? Banken, wie die Commerzbank, haben am Geschäft mit Immobilienfinanzierungen jahrelang gut verdient. Zwar waren die Margen nicht besonders groß, doch lief das Geschäft über Masse. Heute müssen Finanzierer schon Klasse bieten, um die wenigen verbliebenen Deals begleiten zu können. Zwar würde dank der steigenden Zinsen Raum für größere Margen entstehen, doch beschränkt der wachsende Konkurrenzdruck die theoretischen Spielräume wieder. Banken sind in Zeiten von Immobilien-Sorgen kein gutes Investment.

    Alpina Holdings: Energetische Sanierungen auf dem besten Immo-Markt der Welt

    Während Deutschland darüber rätselt, wie die Bauindustrie für die Herausforderungen der kommenden Jahre fit gemacht und zunächst erhalten werden kann, denkt man in anderen Regionen schon weiter. Der Stadtstaat Singapur gilt seit jeher als Immobilien-Mekka. Die „Schweiz Asiens" hat begrenzte Flächen, ist aber äußerst beliebt. Aus dem gesamten pazifischen Raum streben Unternehmen und gut betuchte Menschen nach Singapur, um dort Geschäfte zu machen und behütet zu leben. Nicht umsonst gilt Singapur als eine der teuersten Städte der Welt. Das Unternehmen Alpina Holdings bietet dort Dienstleistungen rund um Immobilien an. Erst kürzlich erhielt man einen Auftrag, um 1.198 Wohnblocks und 57 Regierungsgebäude mit Solarzellen und intelligenten Stromzählern auszustatten.

    Wer in Singapur im Immobilien-Business tätig ist, hat es entgegen vieler Klischees nicht nur mit Spekulanten aus dem Ausland oder Investment-Gesellschaften zu tun. Der Stadtstaat unterstützt seine Bürger aktiv beim Immobilienkauf und gewährt großzügige Förderungen. Auch deswegen liegt die Eigentumsquote in Singapur bei rund 80%. Wer seine Wohnung eine Weile gehalten hat, darf sie verkaufen und die Gewinne komplett behalten. Nicht selten wachsen die Immobilien junger Familien dank staatlicher Unterstützung zu Anfang und der Preissteigerungen im Laufe der Jahre nach und nach mit -- die letzte Bleibe finanziert dann den Ruhestand. Auch deswegen besteht in Singapur eine tief verankerte Bindung zwischen Bevölkerung und Immobilienmarkt. Bürger Singapurs sind auf ihr Eigentum stolz, hegen und pflegen es. Profiteure sind Unternehmen wie das seit 2003 bestehende Alpina Holdings, das mit seinen über 400 Technikern Immobilien in Singapur modernisiert und in Schuss hält. Die Aktie ist ein Nischenwert und mit einer Marktkapitalisierung von 32,26 Mio. SGD ein lupenreiner Smallcap. Interessierte Investoren nehmen den Wert auf die Watchlist.

    Baufinanzierungen sind längst kein schnelles Geschäft mehr (Foto: Commerzbank AG)

    Hypoport bleibt teuer

    Auf der Watchlist haben viele Anleger sicher auch die Aktie von Hypoport. Das Fintech rund um Versicherungen, Kredite und Immobilienfinanzierungen war zwischen 2016 und 2020 der Star auf dem Börsenparkett. Noch schneller als mit Wohnungen konnte man mit der Hypoport-Aktie reich werden. Doch die Vollbremsung auf dem deutschen Immobilienmarkt schlägt erbarmungslos auf das Geschäft von Hypoport durch. Im September vermeldete Hypoport gar eine Gewinnwarnung. Nachdem die Katze aus dem Sack war, stabilisierte sich der Aktienkurs etwas. Dennoch bleibt fraglich, wie das erfolgsverwöhnte Tech-Unternehmen in schwierigen Zeiten den Rotstift ansetzen kann, ohne langfristige Potenziale einzubüßen. Zwar sieht der Chart nach Bodenbildung aus, so richtig günstig ist die Aktie aber trotzdem noch nicht.


    Wer Aktien von Hypoport seit Monaten im Portfolio hat, dürfte dennoch das Schlimmste überstanden haben. Ein Neuengagement wirkt aber eher unattraktiv. Gleiches gilt für die Commerzbank, die unter einer Zinspause der Notenbanken leiden könnte. Eine Sondersituation besteht rund um Alpina Holdings aus Singapur. Der Immobilienmarkt dort gilt als robust, die Flächen sind begrenzt und der Stadtstaat international beliebt. Hinzu kommt, dass Immobilien in der „Schweiz Asiens" einen hohen Stellenwert haben und staatlich gefördert werden. Es sich zu Hause schön zu machen, galt in Singapur schon vor der Pandemie als schick. Alpina Holdings profitiert von diesem Trend. Hinzu kommt die Sonderkonjunktur rund um Nachhaltigkeit und Photovoltaik am Bau. Diese Nische ist nicht uninteressant!


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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