Menü schließen




05.04.2022 | 05:30

Neuer Großtrend bestimmt die Aktien-Kurse: BASF, Saturn Oil + Gas, Nordex

  • Autarkie
Bildquelle: pixabay.com

Wer entlang von Großtrends investiert, reitet die Wellen des Marktes mit Rückenwind. Trends wie das Bevölkerungswachstum oder auch die Digitalisierung sind gekommen um zu bleiben und haben weitreichende Folgen – auch wenn es für die Wirtschaftsentwicklung mal wieder zu einer kleinen Delle kommt. Aktuell zeichnet sich ein neuer Großtrend ab, der so etwas wie die Antwort auf die Globalisierung ist. Wir erinnern uns: Über Jahrzehnte feierten die Menschen ökonomische Vernetzung und Arbeitsteilung. Viele Volkswirtschaften, aber auch Unternehmen, spezialisierten sich. Spätestens mit der Pandemie und dem Krieg in der Ukraine ist die Hochphase der Globalisierung vorbei: Regionalisierung und Autarkie stehen stattdessen auf dem Programm. Wir erklären am Beispiel von drei Unternehmen, was das bedeutet.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: Saturn Oil + Gas Inc. | CA80412L8832 , BASF SE NA O.N. | DE000BASF111 , NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554

Inhaltsverzeichnis:


    BASF: Hier steht einiges auf dem Spiel

    Wer durch die Straßen Ludwigshafens schlendert, der kommt um ein Unternehmen nicht herum: BASF. Fast alles erinnert an den Chemie-Giganten. Obwohl auch heute schon Besserverdienende eher den Blick über den Rhein richten, um im etwas schickeren Mannheim zu wohnen, ist nicht auszudenken, was aus Ludwigshafen ohne BASF werden würde. Und doch ist der Gedanke heute näher als noch vor sechs Wochen. Warum? Der immer weiter eskalierende Krieg in der Ukraine und der immer größere Druck auf Deutschland, sich zu noch drastischeren Sanktionen durchzuringen, die Öl- und womöglich auch Gaslieferungen aus Russland mit einem Embargo belegen. In Staaten Osteuropas hat sich längst die Überzeugung durchgesetzt, dass Putins Einmarsch in der Ukraine auch an den NATO-Grenzen nicht Halt machen könnte. Deswegen sollte sich Europa schon jetzt mit allen verfügbaren Mitteln gegen die Aggression stemmen.

    Tatsächlich halten einige Ökonomen einen derartigen Lieferstopp für Energie aus Russland für durchführbar – auf Kosten einer Rezession, die sich aber wohl mittels Interventionen am Arbeitsmarkt kontrollieren ließe. Doch was für Deutschland eine heftige Delle in der Konjunkturkurve ist, könnte für eine Stadt wie Ludwigshafen und die BASF eine Katastrophe sein. Allein das BASF-Werk in der rheinland-pfälzischen Stadt benötigt annähernd so viel Strom, wie Dänemark. Die ohnehin energiehungrige Industrie könnte unter einem Embargo leiden. Zwar dürfte eine Maßnahme von wenigen Monaten auch für die BASF verkraftbar sein, doch bleibt unklar, ob man den Embargo-Geist wieder zurück in die Flasche kriegt, hat man ihn einst herausgelassen. Die Aktie der BASF hat in den vergangenen drei Monaten 15% verloren. Die zwischenzeitige Erholung ist Vergangenheit. Auch langfristig sieht es schlecht aus für die Aktie.

    Saturn Oil + Gas liefert Energie mit gutem Gewissen – Live-Talk am Mittwoch

    Während Unternehmen wie die BASF von den Diskussionen um ein Embargo stark betroffen sind, können sich Aktionäre von Saturn Oil + Gas freuen: Der kanadische Ölproduzent hat vor einem Jahr eine bahnbrechende Übernahme umgesetzt und zu günstigen Konditionen ein riesiges Ölfeld mit Namen Oxbow übernommen. Zusätzlich verfügt das Unternehmen mit der Viking-Liegenschaft über Flächen, wo Saturn schon vor Jahren ein starkes organisches Wachstum bewiesen hat. Inzwischen hat Saturn Oil + Gas eine Guidance für 2022 veröffentlicht, die sowohl bei der Produktion als auch bei EBITDA und Cashflow deutliche Steigerungen vorsieht. Doch warum führt das nicht zu einer Steigerung des Aktienkurses?

    Vor rund einem Monat schloss Saturn eine Kapitalerhöhung, die dem Unternehmen neben einer schnelleren Entschuldung auch stärkeres organisches Wachstum ermöglichen soll. Die neuen Aktien wurden auf dem aktuellen Kursniveau begeben, was den Kurs trotz der positiven Rahmendaten auf dem aktuellen Niveau zementiert hat. Beim Unternehmen selbst ist man allerdings davon überzeugt, mit der aktuellen Strategie zur richtigen Zeit präsent zu sein. Am Mittwoch, den 6.4. präsentiert Saturn Oil + Gas in Person von CEO John Jeffrey daher im Rahmen eines International Investment Forum (IIF) Industry-Talks über die Bedeutung geopolitischer Unabhängigkeit für Industrieunternehmen, Volkswirtschaften und Anleger. Mit dabei sind auch Unternehmenslenker aus den Branchen Gold, Seltene Erden und Bergbau-Dienstleister. Die kostenfreie Diskussionsrunde findet um 19.00 Uhr auf Zoom statt und wird von Aktien-Analyst und Rohstoff-Kenner Julien Desrosiers moderiert.

    Nordex: Mehr Hoffen, als Wissen

    Auch wenn man es kaum glauben mag: Auch Unternehmen wie Nordex leiden unter dem aktuellen Marktumfeld. Windräder müssen hergestellt und zum Aufstell-Ort transportiert werden. Schon vor Monaten galten die gestiegenen Frachtkosten als ein Mosaikstein dafür, dass Nordex nur mit äußerst geringen Margen aufwarten kann. Und heute? Das Unternehmen sieht sich in seinem Wachstumskurs bestätigt, auch wenn das inzwischen komplett vermeldete Jahr 2021 noch immer von einer enttäuschenden EBITDA-Marge von nur 1% geprägt ist. Da die Aktie in den letzten Handelstagen deutlich angestiegen ist, könnten Anleger inzwischen wieder vorsichtig werden. Erst ein nachhaltiger Anstieg über 17,50 EUR dürfte aus charttechnischer Sicht eine Trendwende einleiten.


    Statt sich jetzt auf Industrieunternehmen zu fokussieren und darauf zu spekulieren, dass diese Gesellschaften „irgendwie" doch die Kurve kriegen, sollten Anleger an der Wurzel des Problems ansetzen. Rohstoffe aus sicheren Regionen, wie etwa Europa oder Nordamerika bieten einen Ausweg aus dem Lieferketten-Chaos. Hinzu kommt das bessere ESG-Profil. Inwiefern Rohstoff-Unternehmen aus Nordamerika schon kurzfristig für Abhilfe schaffen können, diskutieren Branchenvertreter am Mittwoch um 19.00 Uhr kostenfrei auf Zoom. Dabei wird auch Saturn Oil + Gas einen Einblick ins Energiegeschäft in Kanada nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs geben.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) derzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen hält bzw. halten und auf deren Kursentwicklungen spekulieren. Sie beabsichtigen insofern Aktien oder andere Finanzinstrumente der Unternehmen zu veräußern bzw. zu erwerben (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.
    Es besteht insofern ein konkreter Interessenkonflikt bei der Berichterstattung zu den Unternehmen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.
    Es besteht auch aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.
    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.esg-aktien.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

    Mehr zum Autor