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12.12.2022 | 05:30

Ölpreis-Schock! Hier wird Geld verdient: Shell, Saturn Oil + Gas, Siemens Energy

  • Ölpreis
Bildquelle: pixabay.com

Die OPEC+, also das Ölkartell plus weitere Ölförderländer, wie Russland, Oman, Kasachstan und Mexiko, haben vor einigen Tagen die Ölfördermenge gedrosselt. Der Wiener Ökonom Franz Wirl hält die Maßnahme für zu drastisch. Er und weitere Beobachter vermuten, dass die OPEC+ angesichts einer drohenden Rezession noch einmal Kasse machen will. Welche Rolle die Entscheidung der OPEC+ für den Ölpreis haben könnte und welche Aktien profitieren können? Wie liefern Antworten!

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: Saturn Oil + Gas Inc. | CA80412L8832 , Shell PLC | GB00BP6MXD84 , SIEMENS ENERGY AG NA O.N. | DE000ENER6Y0

Inhaltsverzeichnis:


    Shell: OPEC spielt Ölkonzernen in die Karten

    Die Förderkürzung der OPEC+ ist im Kontext der Entwicklung während der vergangenen Jahre zu sehen. Die OPEC+ hatte nach Ausbruch der Pandemie die Förderquoten schnell wieder angehoben und das Niveau von 2019 erreicht. Die jetzt erfolgte Drosselung verknappt Öl auf dem Weltmarkt also nicht deutlich. Hinzu kommt, dass etwa die USA angekündigt haben, strategische Öl-Reserven auf den Markt zu bringen. Dass Kurse an den Börsen eher Erwartungen als Fakten spiegeln, zeigt auch der Umstand, dass der Ölpreis und auch die Notierungen großer Ölwerte, wie etwa Shell, zuletzt wieder halbwegs stabil waren. Grund sind die noch immer historisch hohen Ölpreise. Unternehmen wie Shell verdienen auf dem aktuellen Niveau noch immer Geld.

    Zwar sinkt bei Shell auch im Zuge des Russland-Rückzugs die Fördermenge, doch sucht das Unternehmen in mehreren Bereichen Alternativen: Rund um klassisches Öl weitete man sein Engagement in Brasilien aus und investiert zunehmend auch in regenerative Energie. Erst Ende November übernahm Shell Europas größten Biogas-Produzenten Nature Energy Biogas und hat dafür rund 2 Mrd. EUR auf den Tisch gelegt. Noch immer zeichnet Öl aber für knapp 70% der Umsätze von Shell verantwortlich. Angesichts der sprudelnden Gewinne und der Dividende von 2,8% gemessen am aktuellen Kurs ist die Aktie als konservatives Investment nicht uninteressant.

    Saturn Oil & Gas: Wann honoriert der Markt das KGV von 1,3?

    Wer es gerne etwas spektakulärer mag, ohne dabei auf windige Geschäftsmodelle setzen zu müssen, der kann sich mit Saturn Oil & Gas einen der kleinen Brüder von Öl-Konzernen wie Shell genauer ansehen. Saturn steht anders als Shell zwar nicht für eine Transformation und sucht sein Heil auch nicht in regenerativen Energiequellen, doch bietet das Unternehmen gerade wegen seines Fokus auf das klassische Öl-Geschäft große Chancen. Während die großen Player bereits ihr Engagement rund um Öl einstellten, machte sich Saturn, der Lokalmatador aus der kanadischen Provinz Saskatchewan, auf, Schnäppchen zu machen. Insgesamt kauften die umtriebigen Kanadier zwei Ölfelder zu und vervielfachten ihre Produktion. Das senkt die Kosten und gibt dem Unternehmen die Chance, seine Aktivitäten effektiv zu steuern.

    In den vergangenen Wochen machten gleich mehrere Analystenkommentare Mut: Die Experten von First Berlin sehen bei Saturn Oil & Gas ein Kursziel von 7 CAD und blicken optimistisch in die Zukunft: „Wir gehen davon aus, dass Saturn bis 2025 eine Fördermenge von über 15.400 boepd (ca.+ 50% gegenüber 2022E) erreichen wird und sich die derzeitige Nettoverschuldung von ca. 220 Mio. CAD in eine Netto-Cash-Position von über 200 Mio. CAD verwandeln wird", so die Analysten. Auch die kanadischen Analystenhäuser Canaccord Genuity (Kursziel 7 CAD) und Eight Capital (Kursziel 7,50 CAD) zeigten sich optimistisch. Aktuell notiert die Aktie bei 2,37 CAD. Angesichts des Umstands, dass viele klassische Ölunternehmen Projekte in sicheren Jurisdiktionen in den vergangenen Jahren vernachlässigt haben, fossile Energieträger aber noch lange alternativlos bleiben werden, könnte sich die von Saturn angestoßene Marktkonsolidierung in Kanada auszahlen. Für einen Öl-Multi wäre Saturn Oil & Gas als Akquisitionsziel auf dem aktuellen Niveau ein Schnäppchen -- eine Marktkapitalisierung von rund 140 Mio. CAD und ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von ca. 1,3 sprechen eine deutliche Sprache.

    Auch Shell hat sich nicht gänzlich von Öl verabschiedet. Hier: Ölfeld in Brasilien (Foto: Roberto Rosa for Shell)

    Siemens Energy: Mehr Schatten als Licht

    Wer rund um die aktuelle Situation am Energiemarkt Chancen sucht, könnte auch einen Blick auf Siemens Energy werfen. Das Unternehmen deckt die gesamte Wertschöpfungskette rund um Energie ab und steht etwa für Gas- und Dampfturbinen, Generatoren, Transformatoren und Kompressoren. Noch immer lastet das Ende der Russland-Aktivitäten auf Siemens Energy. Auch belasten die hohen Material- und Logistikkosten. Lichtblicke sind steigende Aufträge aus Osteuropa, sowie dem Nahen und Mittleren Osten, die dem Unternehmen Ende des dritten Quartals einen Rekord-Auftragsbestand von 9,8 Mrd. EUR beschert haben. Da das Unternehmen jedoch inmitten einer Umstrukturierung steckt, drängt sich die Aktie nicht gerade auf.


    Die Förderkürzungen der OPEC+ kommen Öl-Anlegern gerade Recht. Selbst eher träge Multis wie Shell verdienen im aktuellen Marktumfeld gutes Geld. Bei kleinen Schnellbooten, wie etwa Saturn Oil & Gas, kommt hinzu, dass sich trotz der stabilen Ölpreise Akquisitionschancen ergeben, da sich Öl-Multis zunehmend auf regenerative Projekte fokussieren. Das hat in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass Saturn vielversprechende Öl-Projekte inklusive Infrastruktur weit unter Wert erwerben konnte. Heute sehen Analysten außergewöhnlich niedrige Bewertungsniveaus und die Perspektive auf Schuldenfreiheit und Dividenden schon 2024. Sobald diese Erkenntnis auch im Markt ankommt und die erste Ausschüttung wirklich in greifbare Nähe rückt, dürfte Saturn neue Investoren ansprechen.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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