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28.10.2022 | 06:00

Renditen, wie nicht von dieser Welt: Meta Platforms, Kleos Space, Commerzbank

  • Neue Welt
Bildquelle: pixabay.com

„Die Welt ist nicht genug", so der Titel eines James-Bond-Films. Auch im wahren Leben drängen die Reichen und Mächtigen längst in andere Sphären vor. Doch wo können Anleger paradiesische Zustände erwarten und wo droht eher eine lange Durststrecke? Wir blicken auf drei Aktien, die Anlegern Zugang zu neuen Geschäftsmodellen versprechen und machen den Investment-Check: Lohnt es sich, nach den Sternen zu greifen?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: FACEBOOK INC.A DL-_000006 | US30303M1027 , COMMERZBANK AG | DE000CBK1001 , KLEOS SPACE CDI/1/1 | AU0000015588

Inhaltsverzeichnis:


    Meta Platforms: 'Zuck' zunehmend glücklos

    Wenn Mark Zuckerberg auf futuristischen Surfboards über die Wellen gleitet oder als animierter Avatar Witze auf eigene Kosten macht, wirken die Bilder immer ein wenig, wie das Konstrukt findiger PR-Leute. Der Hintergedanke: Der spröde Zuckerberg ist unnahbar und folglich entsteht bei potenziellen Nutzern auch kein großes Vertrauen in die Produkte seines Unternehmens Meta Platforms. Würde Meta Alltagsprodukte herstellen, wäre das Image von Zuckerberg höchstwahrscheinlich nicht so relevant. Doch Meta Platforms steht für Facebook, Instagram, Whatsapp und zahlreiche andere Dienste, die inzwischen eine große Rolle in unser aller Leben spielen. Mit der Vision des Metaverse soll gar eine Parallelwelt entstehen in der wir Arbeiten, Spaß haben und sogar investieren können. Alles was man braucht, ist eine Datenbrille. Zwar steht das Metaverse noch am Anfang, doch kommt es entscheidend darauf an, dass die neue Idee Fahrt aufnimmt. Deswegen auch die zahlreichen putzigen Versuche, Mark Zuckerberg als Urheber all dieser Pläne nahbar und menschlich wirken zu lassen – auch wenn das letztlich oft Spott hervorruft und eine Steilvorlage für Parodien ist.

    Auch die nackten Zahlen von Meta Platforms untermauern, dass die ambitionierten Pläne von Zuckerberg alles andere als Selbstläufer sind. Kürzlich musste das Unternehmen erschreckend schlechte Quartalszahlen vermelden. Zwar schreibt Meta Platforms je Aktie noch immer einen Gewinn von 1,64 USD, doch hatten Analysten mehr erwartet. Die Pläne rund ums Metaverse verschlingen zu viel Kapital. Nachdem zuletzt einige Führungskräfte bei Meta Platforms hingeschmissen haben, wird es einsam um Mark Zuckerberg, dem in den vergangenen Jahren einiges an Strahlkraft abhandengekommen ist. Die Aktie handelt am Jahrestief um 100 EUR. Die Bewertung ist nicht schlecht, aber die Zukunft ungewiss. Meta Platforms ist eine teure Wette auf die Verwirklichung einer Vision. Für einen Einstieg sind die Quoten zu schlecht.

    Kleos Space: Daten aus dem All zum Discount-Preis

    Deutlich bessere Quoten haben Investoren bei der Aktie von Kleos Space. Das Unternehmen bietet Sicherheitsdienstleistungen mit Hilfe von Satelliten an. Konkret geht es um die Überwachung von Funkverkehr und dessen Auswertung mittels künstlicher Intelligenz. Die Analogie zu Wetten verbietet sich bei Kleos Space eigentlich, da das Unternehmen bereits mehrere Satelliten-Cluster in die Umlaufbahn geschossen hat und Daten generiert. Auch bestehen schon einige Partnerschaften, wie etwa zum US-Militär oder zu anderen Unternehmen. Im vierten Quartal startet eine Rakete und bringt den vierten Satelliten-Cluster von Kleos Space ins Weltall. Danach wird das Unternehmen dazu in der Lage sein, täglich 119 Mio. qkm zu überwachen.

    Vor einiger Zeit vermeldete Kleos Space einen Auftrag rund um Analyse, Modellierung und Simulation der Fähigkeiten von Kleos zur Unterstützung des aktuellen und künftigen Bedarfs der US-Regierung an kommerzieller Hochfrequenzaufklärung. Große Umsätze entstehen dadurch nach Angaben von Kleos Space zwar nicht, doch gilt die Zusammenarbeit als richtungsweisend für die Zukunft. Während die Aktie von Kleos Space in den vergangenen Monaten immer günstiger geworden ist, arbeitet das Unternehmen an seinen Zielen kontinuierlich weiter. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 45 Mio. AUD hat das Unternehmen am Markt die richtige Größe, um im Erfolgsfall auch die Rendite von Investoren in neue Sphären heben zu können. Zwar ist Kleos Space spekulativ, doch wirkt die Ausgangslage auf dem jetzigen Niveau vielversprechend.

    Commerzbank: Alltagsfrust statt Startup-Glanz

    Eine Aktie, die eigentlich sehr bodenständig ist, ist die Commerzbank. Wieso wird der Wert dann im Gleichklang mit den Pionieren von Meta Platforms und Kleos Space genannt? Neben dem klassischen Bank-Geschäft hat sich die Commerzbank in den vergangenen Jahren als erfolgreicher Startup-Investor hervorgetan. Die Tochter Commerz-Ventures beteiligte sich über Jahre auch an vielen Startups. Bestes Beispiel war etwa der US-Zahlungsdienstleister Marqeta, der inzwischen an der Börse ist. Das kleine Team, das damals nur elf Mitarbeiter gehabt haben soll, entschied sich 2015 für ein Investment und vervielfachte es binnen weniger Jahre. Doch inzwischen ist die Euphorie rund um Startups abgeflaut. Milliardenschwere Exits sind in weite Ferne gerückt. Auch bei der Commerzbank dominiert wieder das Kerngeschäft. Dieses ist durch die aufkeimende Rezession und die Vollbremsung am Immobilienmarkt unter Druck. Die Aktie hat aktuell Momentum, über 9 EUR wird die Luft aber dünn.


    Die Beispiele der drei genannten Unternehmen zeigen, dass Investoren, die mit spekulativen Investments hoch hinaus wollen, zweierlei beachten müssen: Erstens müssen ambitionierte Geschäftsmodelle in einem Unternehmen auch ausreichend repräsentiert sein. Eine kleine Sparte in einem Milliardenkonzern macht Aktionären keinen großen Spaß. Zweitens muss die Bewertung spekulativer Geschäftsmodelle Raum für Renditen lassen. Im Fall von Meta Platforms stecken noch zu viele Erfolge aus der Vergangenheit im Kurs – wie viel Substanz davon aber noch Bestand hat, ist fraglich. Ein waschechter Wachstumswert ist dagegen Kleos Space. Daten aus dem All werden gebraucht und machen rund um Schmuggel, Menschenhandel oder andere Grenzverletzungen Sinn. Hinzu kommt eine geringe Bewertung. Wer Volatilität aushalten kann, kann sich den Wert näher ansehen.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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