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21.10.2025 | 05:15

Rohstoff-Alarm bei Rüstung und Technologie! Almonty, MP Materials und Rheinmetall!

  • Kritische Rohstoffe
  • Rüstung
  • KI
Bildquelle: KI

Europa hat ein Rohstoffproblem. Egal ob Seltene Erden, Wolfram oder sonstige kritische Metalle. Dies ist nicht nur für die Rüstung kritisch, sondern unzählige Branchen – bis hin zu KI. Darüber hat die FAZ mit Almonty-Chef Lewis Black gesprochen und widmet dem Thema fast eine komplette Seite. Fazit: Europa muss aufwachen. Die USA machen längst Nägel mit Köpfen und sichern sich über die Beteiligung an Rohstoffunternehmen aus kritischen Bereichen den Zugriff für ihre Industrie. Beispiele sind MP Materials und Lithium Americas. Das Zögern Europas könnte auch für Rheinmetall gefährlich werden, auch wenn Anleger das Risiko derzeit ausblenden. Immerhin expandiert der Konzern auch in den USA. Hoffentlich hat Verteidigungsminister Pistorius das Thema bei seinem Besuch in Kanada auf dem Schirm.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: RHEINMETALL AG | DE0007030009 , ALMONTY INDUSTRIES INC. | CA0203987072 , MP MATERIALS CORP | US5533681012

Inhaltsverzeichnis:


    Verteidigungsminister Pistorius auf Rohstoffsuche in Kanada?

    Mit seinem Besuch der NATO-Atlantikpartner will Bundesverteidigungsminister Pistorius ein deutliches Signal für Deutschlands wachsende Rolle in der europäischen Sicherheitsarchitektur setzen. Erste Station war Island – ein Land mit zentraler strategischer Bedeutung für die Nordflanke des Bündnisses. Gemeinsam mit der isländischen Außenministerin unterzeichnete Pistorius eine Absichtserklärung zur vertieften militärischen Zusammenarbeit. Geplant sind der Ausbau logistischer Infrastrukturen für Marineeinheiten, gemeinsame Übungen zur Luft- und Seeraumüberwachung sowie Kooperationen im Bereich Cyberabwehr und Schutz kritischer Unterwasser-Infrastruktur. Ziel ist es, den Nordatlantik als militärische und technologische Schlüsselregion besser zu sichern – auch vor dem Hintergrund zunehmender russischer Aktivitäten im arktischen Raum. Davon dürfte auch der Börsenneuling TKMS profitieren.

    Mit der Reise, die Pistorius in den kommenden Tagen nach Kanada und Großbritannien fortsetzt, unterstreicht Deutschland seinen Anspruch, ein aktiver Gestalter im Bündnis zu sein. Gespräche über maritime Logistik, Aufklärung und Rüstungskooperationen stehen ebenso auf der Agenda wie die Vorbereitung gemeinsamer NATO-Manöver. Ein weiteres Thema, das dabei hoffentlich nicht fehlen wird, ist die Rohstoffabhängigkeit Europas. Gerade Kanada gilt als wichtiger Partner bei der Versorgung mit strategischen Metallen wie Nickel, Lithium oder Wolfram – Materialien, die für moderne Waffensysteme, Elektronik und Energietechnologien unentbehrlich sind. Europa hinkt hier bei der Eigenproduktion weit hinterher und ist in hohem Maße auf Importe aus China angewiesen. Hoffentlich spricht Pistorius das Thema offen an: Denn ohne sichere Rohstoffquellen bleibt jede militärische und technologische Souveränität nur ein frommer Wunsch. Die USA machen vor, was nötig wäre. Nämlich Beteiligungen an Rohstoffunternehmen oder wenigstens Projekten. Die US-Regierung hat sich im laufenden Jahr nicht nur an MP Materials beteiligt, sondern auch am kanadischen Lithium-Unternehmen Lithium Americas.

    Almonty: Wolfram auch für KI kritisch

    Dem Thema kritische Rohstoffe widmete die Frankfurter Allgemeinen Zeitung am Freitag fast eine komplette Seite. Und zwar für ein Interview mit Almonty-Chef Lewis Black. Wolfram steht in der Aufmerksamkeit vielleicht im Schatten von Seltenen Erden, doch längst im Zentrum geopolitischer Spannungen. Almonty ist mittendrin und Anleger können profitieren. Lewis Black betonte im Gespräch, dass Fortschritte auch bei Künstlicher Intelligenz ohne Wolfram kaum möglich wären. Das Metall sei wegen seiner extremen Hitzebeständigkeit in hochleistungsfähigen KI-Chips unverzichtbar. Ebenso für Rüstung, Luftfahrt, Maschinenbau und Energieerzeugung sei der Rohstoff von zentraler Bedeutung. Chinas Exportrestriktionen hätten die strategische Bedeutung deutlich gemacht – Almonty profitiere von dieser Entwicklung und stehe mit seinem Südkorea-Projekt Sangdong kurz vor dem Produktionsstart. In Portugal betreibt man bereits eine Mine und hat dort wichtige Erfahrungen beim Abbau des harten Rohstoffs gesammelt.

    Black bezeichnet die neue Mine in Sangdong als die größte Wolframförderstätte seit Jahrzehnten und zugleich als eines der weltweit größten Weiterverarbeitungswerke. Die Anlage soll noch 2025 den Betrieb aufnehmen und zunächst 640.000 Tonnen Erz pro Jahr verarbeiten, später doppelt so viel. Angesichts der massiven Abhängigkeit westlicher Länder von China sieht er das Projekt als Schlüssel zur Versorgungssicherheit des Westens.

    Im geopolitischen Kontext macht Black deutlich, dass die USA zwar großen Druck auf westliche Lieferanten ausüben, sich aber zugleich als Aktionär in Rohstoffunternehmen einkaufen wollen. Kaum zu glauben, dass die USA zu 100 % auf Wolfram-Importe angewiesen sind. Lewis betonte, dass Almonty grundsätzlich in der Lage sei, das Loch von 1.200 bis 1.500 Tonnen für US-Rüstungsprodukte zu füllen. Vielleicht will er auch den USA helfen, eine inländische Produktion aufzubauen. So hatte er vor einigen Wochen im Gespräch mit Bloomberg eine mögliche Übernahme in den USA angedeutet. Damit würde die Produktion noch weiter steigen.

    Um den Absatz seiner Produktion scheint sich Almonty jedenfalls keine Sorgen machen zu müssen.

    https://youtu.be/24TSlyX22aM?si=I3kmxuD42q-jABwm

    Rheinmetall: Ab in die USA

    Auch der größte deutsche Rüstungskonzern hat die USA als Standort entdeckt. Ob es an dem künftigen Zugang zu Rohstoffen liegt, ist allerdings nicht bekannt.

    Rheinmetall baut jedenfalls seine Präsenz in den USA aus und positioniert sich damit als zentraler Partner der amerikanischen Rüstungsindustrie. Über die Tochtergesellschaft American Rheinmetall investiert der Konzern derzeit rund 31,7 Mio. USD in den Ausbau und die Modernisierung seiner Standorte in Michigan. Geplant sind neue Fertigungskapazitäten, Forschungszentren und bis zu 450 zusätzliche Arbeitsplätze. Bereits Ende 2024 hatte Rheinmetall das US-Unternehmen Loc Performance Products übernommen, um seine Kompetenz bei gepanzerten Fahrzeugkomponenten und Antriebssystemen zu stärken. Dafür zahlte man immerhin 950 Mio. USD. Die Investitionen sind Teil einer langfristigen Strategie, den US-Markt als größten Verteidigungssektor der Welt stärker zu erschließen – auch, um von den steigenden Budgets für Rüstungs- und Munitionsprogramme zu profitieren und gleichzeitig die Lieferketten westlicher Partner unabhängiger von China und Russland zu machen. Zum Konzernumsatz von 9,8 Mrd. EUR (2024) trägt das US-Geschäft noch in überschaubarem Maße bei. Der Anteil der US-Tochter dürfte ein ganzes Stück unter 10 % liegen. Ziel ist, dass American Rheinmetall Vehicles bis 2027 einen Umsatz von mehr als 1 Mrd. USD erreichen soll.

    Fazit

    Almonty ist deutlich mehr als ein kritischer Lieferant für die Rüstungsindustrie. Wolfram steht zu Unrecht im Schatten der Seltenen Erden – jedenfalls in der öffentlichen Wahrnehmung. Die Almonty-Aktie scheint weiterhin über nachhaltiges Potenzial zu verfügen. Rheinmetall ist weiterhin ein Basisinvestment im Rüstungssektor.


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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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