Menü schließen




06.07.2022 | 05:50

Synergie-Effekte als Risikopuffer: Amazon, wallstreet:online, Volkswagen

  • Risikopuffer
Bildquelle: pixabay.com

Erfahrene Value-Investoren suchen bei attraktiv bewerteten Unternehmen nach einem "ökonomischen Burggraben". Das sind Eigenschaften des Geschäftsmodells, das es gegen äußere Einflüsse und Störfaktoren besonders immun machen. Dazu gehören etwa günstige Artikel, die dank starker Marken bei Konsumenten einen Stein im Brett haben und deswegen auch in der Krise gerne gekauft werden. Eine weitere Form des "ökonomischen Burggrabens" können etwa verschiedene Sparten und Geschäftsbereiche sein, die sich ergänzen. Wir beleuchten drei Synergie-Aktien und erklären inwiefern sie stabile Investments sein können.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: WALLSTREET:ONLINE INH ON | DE000A2GS609 , VOLKSWAGEN AG ST O.N. | DE0007664005 , AMAZON.COM INC. DL-_01 | US0231351067

Inhaltsverzeichnis:


    Amazon: Dieses Ökosystem lässt uns nicht los

    Wer als Kunde im Universum von Amazon unterwegs ist, der erinnert sich vielleicht an seine ganz persönliche, langfristige Customer-Journey. Ende der 1990er das erste Buch bestellt, dann nach und nach weitere Produkte, schließlich Prime beigetreten und noch mehr Artikel aus allen möglichen Bereichen bestellt. Dann folgten Prime Video und Artikel aus dem Bereich Smart Home. Seitdem ist es etwa ein Leichtes, aus der mittels Smart-Speaker geführten Einkaufsliste bei Amazon zu ordern. Wer bei Prime Video kostenfrei Medieninhalte konsumiert, leiht irgendwann sicher auch einmal kostenpflichtig einen Film oder nutzt sogar Bezahl-Apps wie DAZN oder Netflix. Wer das Angebot von Amazon für Privatkunden unter die Lupe nimmt, der sieht schnell, dass alles mit allem zusammenhängt.

    Auf Sicht von einem Jahr hat die Aktie knapp 30% an Wert verloren. Über 100 EUR könnte die Aktie jetzt aber einen Boden finden. Egal ob erste Adresse beim Shopping oder digitales Medienhaus – es gibt immer einen Grund, bei Amazon vorbeizuschauen. Zwar rechnen Beobachter damit, dass der diesjährige Prime Day, also die Rabattschlacht im Juli, etwas weniger spektakulär ausfallen könnte, doch dürfte das Amazon keine Kunden kosten. Im Gegenteil tut das Unternehmen alles dafür, um attraktiv zu bleiben, zuletzt sicherte man sich die Rechte für ein wöchentliches Champions-League-Spiel in Großbritannien. Auch die Aktie von Amazon gehört eindeutig in die Königsklasse.

    Wallstreet:Online: Wann blickt der Markt hinter das Übergangs-Jahr?

    In die Königsklasse der Broker will Wallstreet:Online mit seinem Smartbroker aufsteigen. Dabei legt das Unternehmen, das seit vielen Jahren einen guten Ruf aufgrund seiner zahlreichen Finanzportale hat, großen Wert darauf, Synergien zu heben. Gestaltete sich das klassische Mediengeschäft früher mitunter zyklisch, will man als moderner Finanzdienstleister berechenbar schwarze Zahlen schreiben und stark wachsen. Zuletzt sah sich das Unternehmen in einem Übergangsjahr. Aktuell arbeitet man daran, für den Smartbroker weitere Genehmigungen bei der BaFin einzuholen, um letztlich noch stärker vom Erfolg des Brokerage-Geschäfts profitieren zu können.

    Um richtig Fahrt aufzunehmen soll im zweiten Halbjahr 2022 der Smartbroker 2.0 an den Start gehen, der Kunden neue Möglichkeiten bietet und auch die Portale besser mit dem Brokerage-Angebot verzahnen soll. Bis die neue Version des Smartbrokers steht, investiert Wallstreet:Online noch wenig ins Marketing. Danach will man Kunden gezielter ansprechen. Trotzdem soll die Kundenanzahl 2022 um 55.000 wachsen – in den folgenden Jahren noch stärker. Davon verspricht sich das Unternehmen Skaleneffekte. Auch die Verzahnung von Brokerage und Medieninhalten rund um die Börse ist vielversprechend. Wer alles aus einer Hand bietet, liefert immer einen Grund, dass Kunden zurückkommen. Die Aktie von Wallstreet:Online hat auf Sicht von einem Jahr 30% verloren, stabilisiert sich aber gerade. Überzeugt der Smartbroker 2.0, dürfte der Wert wieder Kurs nach oben nehmen.

    Volkswagen: Krise überschattet jede Synergie

    Während Amazon und Wallstreet:Online auch aufgrund ihres Chartbildes aktuell eher Hoffnung auf ein Comeback machen, sieht es bei Volkswagen anders aus. Der Wert steckt seit einem Jahr in einem deutlichen Abwärtstrend. Je tiefer die Aktie fällt, desto attraktiver wird die Dividende – je Stammaktie gibt es 7,50 EUR. Das Beispiel Volkswagen zeigt, dass Synergien nicht allein der Schlüssel zum Erfolg sind. Autobauer setzen seit vielen Jahren auf Plattformen und decken so mehrere Modelle mit derselben Technologie ab. Angesichts der drohenden Energiekrise und der Inflation, die Verbraucher aus der Mittelschicht eher kein Auto kaufen lässt, ist die Aktie im Sinkflug. Im ersten Halbjahr sank die Zahl der PKW-Neuzulassungen in Deutschland um 11%.


    Auch in Zukunft dürften sich Kunden eher zwei Mal überlegen, ob es angesichts der Preisschocks unbedingt ein Neuwagen sein muss. Die Hürde bei Amazon zuzugreifen, ist deutlich niedriger. Selbst der Kauf von Aktien muss in der aktuellen Notlage kein Luxus sein. Menschen haben noch immer Erspartes und möchten dessen Kaufkraft erhalten. Während Immobilien aktuell in einer Schockstarre verharren, bieten Aktien flexible Möglichkeiten. Es wäre auch nicht das erste Mal, wenn inmitten einer Krise bereits die Erholungs-Rally startet. Wallstreet:Online ist gut positioniert, um auch in Zukunft Kunden zu gewinnen.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.esg-aktien.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

    Mehr zum Autor