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23.02.2022 | 06:00

TUI, Hong Lai Huat, Shell: Drei Aktien im Putin-Modus

  • Ukraine
Bildquelle: pixabay.com

Noch vor einer Woche herrschte rund um die Aktie von TUI eine gute Stimmung. Der Wert war auf Erholungskurs. Jetzt hat die Eskalation rund um die Ukraine für einen Dämpfer gesorgt. Die Sorgen der Anleger: Steigende Preise für Kerosin und auch mehr Unsicherheit im Falle eines Konflikts mitten in Europa. Ist jetzt das Comeback der Aktie in Gefahr? Ob TUI der Krise standhalten kann und welche Werte womöglich Krisen-Profiteure sein können, beleuchten wir im Detail an dieser Stelle.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: TUI AG NA O.N. | DE000TUAG000 , HONG LAI HUAT GROUP LIMITED | SG1EE1000009 , Shell PLC | GB00BP6MXD84

Inhaltsverzeichnis:


    TUI: Dämpfer fürs Reisefieber

    Als 2014 der Malaysia-Airlines-Flug 17 über der Ukraine abgeschossen wurde, reagierte die Welt entsetzt. Mit der jetzigen Eskalation rund um die Ukraine und deren seit Jahren von Separatisten besetzten Donbass-Region kommen die alten Ängste wieder hoch. Viele Reisende dürften in diesen Tagen bei Flügen gen Osten ein mulmiges Gefühl haben. Auch die mit der Krise verbundenen steigenden Ölpreise dürften indirekt belasten. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis auch Fluglinien die Preise anpassen müssen.

    Zwar scheint es so, als wären Konsumenten in diesen Tagen dazu bereit, nahezu jeden Preis zu zahlen, um der deutschen Tristesse zu entkommen, doch sind die finanziellen Ressourcen der Kunden endlich und angesichts der Inflation auch strapaziert. Wie geht es also weiter mit TUI? In den vergangenen Monaten verlief das Geschäft erfreulich – die Umsätze stiegen deutlich und auch um die Liquidität steht es inzwischen wieder gut. Der Staat will seine Beteiligungen an während der Hochphase der Pandemie geretteten Unternehmen zurückfahren, doch ist dem Finanzministerium bewusst, dass es keinen Sinn macht, Unternehmen wie TUI die Luft zum Atmen zu nehmen. Angesichts der Eskalation im Osten und der steigenden Ölpreise könnte der Wert aber wieder unter Druck kommen. Für eine langfristige Trendwende muss die Aktie die Hürde von 3,50 EUR nehmen.

    Hong Lai Huat: Immobilien in Kambodscha

    Während ein etablierter Reisekonzern wie TUI unter jeder Stimmungsschwankung der anspruchsvollen Kundschaft leidet, haben Titel wie Hong Lai Huat aus Singapur einen Risikopuffer eingebaut. Hong Lai Huat entwickelt Immobilien-Liegenschaften in Kambodscha. Das Land war bislang eher ein Hot Spot für Rucksacktouristen und gilt wegen seiner Strände seit jeher als Geheimtipp. Seit Jahren wächst Kambodscha dynamisch - vor der Pandemie lagen die jährlichen Wachstumsraten laut Weltbank immer um 7%. Aktuell zeigt sich noch ein Pandemie-Knick. Mehr und mehr zahlungskräftige Touristen aus China und dem Rest Asiens streben ins Land und erwerben dort auch Immobilien. Hong Lai Huat hat bereits 2020 das Projekt D'Seaview abgeschlossen, das neben anspruchsvollen 737 Wohnungen auch 67 Geschäftsräume bietet. Trotz der Pandemie sind bereits 85% des Gebäudes zu 1.300 USD je qm vermarktet.

    2023 soll das noch größere Royal-Platinum-Projekt seinen Abschluss finden. An dem Projekt in der Hauptstadt Pnomh Penh ist Hong Lai Huat zu 50% beteiligt. Der gemittelte Verkaufspreis je qm soll bei 2.000 USD liegen. Als drittes Projekt hat das Unternehmen mit dem Agri Hub ein 100 Mio. qm großes Landpaket erworben, welches das Unternehmen in den nächsten Jahren Schritt für Schritt entwickeln will. Neben der Landwirtschaft sollen auch kleine Unternehmen Platz finden und eine positive Entwicklung nehmen. Die riesige Fläche ist nur eine Stunde Fahrt von Pnomh Penh entfernt. Am 18. Februar wurde das Projekt gemeinsam mit Offiziellen des Landes gestartet. Die Aktie von Hong Lai Huat gilt unter Asien-Investoren als Geheimtipp. Beobachter verweisen auf niedrige Bewertungen – rund 74% des Börsenwerts sind durch Immobilien abgedeckt. Die Aktie läuft seit einiger Zeit seitwärts, während Anker-Aktionäre ihre Beteiligungen Schritt für Schritt ausbauen. Wer in Kambodscha investieren will, kann sich Hong Lai Huat näher ansehen – das Unternehmen scheint bei den lokalen Entscheidern einen Stein im Brett zu haben. Weitere Projekte sind zudem in Planung.

    Shell: Dieser Reflex ist nachvollziehbar

    Angesichts der Krise rund um die Ukraine ist auch die Aktie von Shell wieder gefragt. Obwohl der Wert seit Monaten steigt, hat der jüngste Kursanstieg dem Wert einen neuen Impuls gegeben. Vor allem mit Gas könnte Shell in Zukunft gute Geschäfte machen. Zugleich hat Shell aber auch einige nachhaltige Projekte im Portfolio und stellt sich so für die Zukunft auf. Den großen Profit rund um die steigenden Energiepreise dürften zwar eher andere Unternehmen machen, die rund um fossile Energieträger noch Wachstumspotenzial haben, doch ist Shell in der aktuellen Weltlage eine Überlegung wert. Überflieger rund um Öl und Gas dürften aber eher andere Titel sein.


    Während Shell für viele Anleger in diesen Tagen eine logische Konsequenz ist und die Perspektive in der Tat vielversprechend wirkt, wächst bei Aktionären von TUI eher die Nervosität. Noch ist nicht klar, inwiefern die neuen Hiobsbotschaften belasten. Relativ unabhängig vom aktuellen Marktgeschehen sollte sich Hong Lai Huat entwickeln: Das Unternehmen agiert in einer aufstrebenden Region und ist moderat bewertet. Zwar geht mit Investments in Kambodscha auch ein Risiko einher, doch sind derartige Opportunitäten am Aktienmarkt eher selten. Anleger sollten allerdings eine Due Diligence machen und gemäß ihrer Portfoliostruktur investieren.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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