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21.04.2023 | 06:00

Welche Aktie hebt ab? Airbus, Lufthansa, Star Navigation Systems

  • Luftfahrt
Bildquelle: pixabay.com

Ist man in diesen Tagen an Flughäfen unterwegs, fühlt man sich ins Jahr 2019 zurückversetzt: Viele Passagiere zieht es ins Ausland. Wie ein im vergangenen Herbst von der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) veröffentlichter Bericht zeigt, ist die Zahl der Flüge bereits 2022 wieder stark angestiegen. Für die Zukunft rechnen die Experten mit einem weiter steigenden Passagieraufkommen und damit auch mit mehr Flügen. Doch wie können Anleger in diesen Trend investieren? Wir stellen drei Möglichkeiten vor.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: LUFTHANSA AG VNA O.N. | DE0008232125 , AIRBUS | NL0000235190 , STAR NAVIGATION SYS GRP | CA8551571034

Inhaltsverzeichnis:


    Airbus profitiert nur bedingt von Sonderkonjunktur

    Die Aktie von Airbus ist aus verschiedenen Gründen interessant. Erstens hat der europäische Hersteller gegenüber der Konkurrenz von Boeing in den vergangenen Jahren Punkte gemacht. Vor allem die Sparsamkeit der Flugzeuge überzeugt Kunden. Die vergangenen Quartalsberichte zeigten allesamt ein solides Wachstum im hohen einstelligen Bereich. Stärkste Absatzregion bei Airbus bleibt Europa, gefolgt von der Region Asien-Pazifik. Neben dem Geschäft mit zivilen Flugzeugen macht Airbus auch in den Bereichen Verteidigung und Raumfahrt nennenswerte Umsätze : Immerhin rund ein Fünftel des Geschäfts fällt in dieser Sparte an.

    Auch aus diesem Grund könnten Anleger in der Aktie von Airbus einen Profiteur der momentanen Umstände sehen. Doch die Aktie entwickelt sich eher schleppend. Die Sanktionen gegen Russland belasteten geplante Raketenstarts im Rahmen des Sojus-Programms und auch die Versorgung mit Titan, das Airbus in der Vergangenheit aus Russland bezogen hat, stottert. Nichtsdestotrotz bleibt Airbus ein solides Unternehmen von nennenswerter Größe, das diese Probleme hinter sich lassen dürfte. Sonderlich attraktiv ist der Bluechip, der aktuell auch nur eine schmale Dividende in Höhe von 1,80 EUR je Aktie bietet, aber nicht.

    Lufthansa fliegt noch hinterher

    Auch bei der Lufthansa sieht es aktuell alles andere als rosig aus. Zwar stehen die Chancen auf eine Beteiligung an der portugiesischen Airline TAP gut, doch hapert es bei der Lufthansa an der Profitabilität. Nachdem das Ende der Pandemie die Zahlen beflügelt hatte, bescherten Überflugverbote wegen des Ukraine-Krieges, hohe Kosten. Neue Flugzeuge sollen jetzt die Flotte modernisieren und Kosten senken. Profiteur ist vor allem Airbus, das 10 A350-1000 und 5 Airbus A350-900 liefern soll. Noch ist Lufthansa nicht aus dem Gröbsten raus. Das bietet zwar Potenzial, doch hat die Aktie noch nicht gezündet.

    Star Navigation Systems: Analyse von Flugdaten als Kostensenker

    Ein Unternehmen, das Airlines bei Kostendruck unter die Arme greifen will, ist Star Navigation Systems. Das Unternehmen bietet Airlines eine Echtzeit-Datenanalyse für ihre Flugzeuge. Bislang sind Betreiber von Flugzeug-Flotten davon abhängig, dass Daten nach der Landung vom Flugschreiber ausgelesen werden. Erste Anzeichen für kleinere Defekte oder die Notwendigkeit von außerplanmäßigen Wartungen werden dabei übersehen oder es besteht aufgrund des engen Zeitplans keine Möglichkeit für sofortige Maßnahmen. Der Star-ISMS von Star Navigation Systems sendet Daten aus dem Flugzeug in Echtzeit an die Fluglinie und macht auf Auffälligkeiten aufmerksam.

    Auf diese Weise sollen Airline Wartungen besser planen und Maßnahmen effektiver umsetzen können. Etwa indem ohnehin vorliegende Ruhezeiten für Maschinen und Crew für Wartungen genutzt werden, die ohnehin früher oder später angefallen wären und welche die Lösung von Star Navigation bereits erkannt hat. Das Unternehmen setzt bei seinem Produkt auf ein Abo-Modell. Kunden können die Lösung also ausprobieren und nach und nach ihre Flugzeuge ausstatten. Letztlich sollen darauf Vorteile für die gesamte Flotte entstehen, etwa durch Synergie-Effekte. Star Navigation Systems profitiert im Gegenzug dank der Abonnements von einem steten Cashflow. Das Unternehmen steht zwar noch am Anfang, doch decken die Lösungen der Kanadier alle gängigen Passagierflugzeuge ab und können in Zeiten des Kostendrucks in der Luftfahrtbranche eine Lösung sein, die Kosten senkt und die Sicherheit erhöht. Die Aktie ist ein lupenreiner Pennystock, mit allen damit verbundenen Chancen und Risiken. Um das Vertrauen des Marktes zu stärken, hat das Management von Star Navigation Systems sich selbst ein Handelsverbot für eigene Aktien auferlegt: 25 % der ausstehenden Aktien unterliegen jetzt einer Haltepflicht. Die Aktie ist definitiv ein Fall für die Watchlist. Gelingt es, große Airlines zu überzeugen, sind die Chancen groß.

    Lufthansa kauft neue Airbus A350. Das Ziel: Kosten senken. Foto: Lufthansa

    Um vom Comeback der Luftfahrt zu profitieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die Aktie der Lufthansa scheint aktuell noch die schlechteste zu sein. Airbus dagegen punktet mit sparsamen Flugzeugen und einer soliden Marktstellung. Fantasie versprüht aber auch der Lösungsanbieter Star Navigation Systems mit seiner Flugzeug-unabhängigen Analyse von Live-Flugdaten. Da große Airlines hier noch nicht zugegriffen haben, muss die Aktie als spekulativ gelten. Das Potenzial scheint im Erfolgsfall aber groß zu sein.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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