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23.08.2023 | 06:00

ADYEN – ein Warnsignal für NVIDIA und Co? Power Nickel als Alternative

  • E-Auto
  • Zahlungsdienstleister
Bildquelle: pixabay.com

Wachstum ist der Kraftstoff der Märkte. Brummt das Geschäft und entsteht zusätzliche Fantasie, können Aktien aus einem kleinen Vermögen ein großes machen. Wer etwa 2019 in die Aktie des niederländischen Zahlungsdienstleister Adyen investierte, konnte seinen Einsatz bis 2022 mehr als vervierfachen. Doch seit vergangener Woche stürzt die Aktie ab. Wir erklären, warum Adyen exemplarisch für noch ausstehende Crashs ist und nehmen insbesondere den Chip-Sektor ins Visier – stürzen schon bald Giganten wie NVIDIA? Außerdem: Welche Anlage-Alternativen es gibt.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: Power Nickel Inc. | CA7393011092 , ADYEN N.V. EO-_01 | NL0012969182 , NVIDIA CORP. DL-_001 | US67066G1040

Inhaltsverzeichnis:


    Adyen: Die Konkurrenz schläft nicht

    Als 2020 Wirecard implodierte, stürzten viele Depots von Privatanlegern mit ab. Außerdem bescherte Wirecard uns allen eine handfeste Räuberpistole: Noch immer ist Ex-CFO Jan Marsalek auf der Flucht und befindet sich aktuell mutmaßlich in Russland. Als Alternative zu Wirecard galt schnell Adyen. Das niederländische Unternehmen verfolgte ein ähnliches Geschäftsmodell wie Wirecard, galt aber als seriös. An der Seriosität gibt es auch heute keine Zweifel. Verhoben hat sich das Unternehmen aber mit seinem Wachstumsanspruch. Adyen wickelt unter anderem Zahlungen für Netflix oder auch Spotify ab. Lange Jahre galt das Geschäft als solide und gewinnbringend.

    Jetzt machen Adyen aber Konkurrenten wie Stripe, Fiserv oder auch PayPal zu schaffen. Zuletzt enttäuschte Adyen mit seinen Sechs-Monats-Zahlen. Das Wachstum war trotz eines um 21 % höheren Umsatzes den Analysten zu wenig. Auf Sicht von einer Woche hat die Aktie rund 50 % ihres Wertes verloren. Zuvor galt Adyen immer als zukunftsträchtig, aber teuer. Auch die steigenden Kosten haben Analysten zunehmend moniert. Da das Geschäft in Nordamerika aktuell rund 25 % der Umsätze ausmacht, blicken Anleger gespannt auf neue Marktentwicklungen dort und werden bei der Aktie vorsichtig.

    Wann folgt die Chip- und KI-Dämmerung?

    Eine ähnliche Entwicklung, wie bei Adyen, könnte perspektivisch auch Chip- und KI-Werten bevorstehen. Aktuell gelten Chips als essenziell, um künftiges Wachstum generieren zu können. Die Bundesregierung lockt Chiphersteller, wie Intel, mit Milliarden-Subventionen nach Deutschland. Hintergrund ist die eigentlich sinnvolle Idee, die Versorgung mit Computerchips auf mehrere Säulen zu stellen. Aktuell ist Taiwan der unangefochtene Marktführer für Chips. Sollte China nach Taiwan greifen, wäre die Abhängigkeit von China schnell riesengroß. Aus dieser Perspektive macht es durchaus Sinn, rund um Chips neue Kapazitäten aufzubauen.

    Dank der Subventionen scheinen Chip-Hersteller kurzfristig auch auf der sicheren Seite. Mittel- und langfristig drohen bei Chips aber Überkapazitäten. Wie auch bei Zahlungsanbietern, deren Dienstleistungen grundsätzlich skalierbar sind, wächst bei Chips das Angebot. Der Chip-Mangel in der Autoindustrie gab schon vor rund drei Jahren den Startschuss für Investitionen. Die geopolitische Lage seit Februar 2022 tut ihr übriges. Hinzu kommt, dass KI trotz zahlreicher Vorteile eine Black Box ist: Wie groß der Nutzen letztlich ist, steht keineswegs fest. Bei Aktien, wie etwa NVIDIA, dürfte inzwischen auch viel Fantasie eingepreist sein. Sobald die Margen sinken und Chips verfügbar sind, wie Sand am Meer, könnten einige Aktien aus der Branche ihren Adyen-Moment erleben.

    Power Nickel: E-Auto-Profiteur - aber ohne Hype

    Eine Alternative zu Hype-Werten, wie NVIDIA und Co. sind Titel, die zwar von grundlegenden Trends profitieren, aber noch immer vergleichsweise gering bewertet sind. Eine Aktie, die in dieses Raster passen könnte, ist etwa Power Nickel. Das Unternehmen betreibt sein NISK-Projekt im sicheren kanadischen Distrikt Quebec. Im Umkreis von NISK befinden sich schon heute drei fortgeschrittene Minen-Projekte. Aus diesem Grund ist die erweiterte Infrastruktur rund um NISK für eine spätere Produktion weitgehend vorhanden. Das Team von Power Nickel will mit NISK Nickel für E-Auto-Batterien fördern. Dabei legt das Team wert auf ein umfassendes ESG-Profil.

    Kürzlich unterzeichneten Power Nickel und CVMR Corporation, ein führender Produzent für Nickel-Pulver und Anoden, eine Vereinbarung über die Durchführung fortgeschrittener technischer Studien zur Machbarkeit des NISK-Projekts. CVMR ist nicht börsennotiert und in 18 Ländern im Bereich Abbau und Weiterverarbeitung von Rohstoffen tätig. „Wir waren begeistert, als wir das NISK-Projekt entdeckten, und glauben, dass Power Nickel ein sehr vielversprechendes Nickelprojekt verfolgt. Wir können die Größe des Projekts noch nicht einschätzen, aber wir sind überzeugt, dass es das Potenzial für eine kommerzielle Mine hat. Wir werden uns zunächst auf eine Anlage mit einer Kapazität von 10.000 t pro Tag konzentrieren. Bei der Entwicklung unserer Verarbeitungsanlagen gehen wir nach dem Baukastenprinzip vor. Auf diese Weise können wir unsere Anlagen schnell skalieren, um sie sowohl an die Nachfrage nach unseren Produkten als auch an die Verfügbarkeit des Rohmaterials anzupassen", kommentiert Kamran Khozan, CEO von CVMR das Geschäft, das auch eine Flow-Through-Finanzierung über 4,5 Mio. Aktien zu 0,50 CAD umfasst.


    Beide Parteien sind guter Dinge, dass das NISK-Projekt die wachsende Nachfrage nach hochreinem Nickel für die Batterie-Industrie wird stillen können. Um die Perspektive abschätzen zu können, will man in den nächsten Monaten entsprechende Analysen vornehmen. Dass Power Nickel eine Perspektive hat, zeigt unter anderem auch die Rendite auf Sicht von einem Jahr – um knapp 100 % ging es für die Aktie nach oben. Nach Kursen von knapp 0,25 EUR im Februar ist der Wert aber wieder zurückgekommen. Angesichts einer Marktkapitalisierung von knapp 20 Mio. EUR könnte die Aktie anders als gehypte Aktien aus dem Chip- oder KI-Sektor noch viel mehr Luft nach oben haben. Einziger Hemmschuh bleibt das frühe Stadium des Unternehmens: Power Nickel will erst noch in Produktion gehen – das Vertrauen eines relevanten Marktteilnehmers hat das Unternehmen bereits gewonnen.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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