25.06.2025 | 04:30
BioNTech schluckt CureVac! Evotec und Vidac als nächstes? Kurstreiber Übernahme und Kaufempfehlung
Steht bei Vidac Pharma eine neue Kursexplosion bevor? Im vergangenen Herbst ging es um rund 200 % nach oben. Gestern gab es eine Kaufempfehlung. Die Analysten sehen bei der Biotech-Perle Vervielfachungspotenzial. Die jüngsten Meldungen zum Wirkstoffkandidaten VDA 1102 gegen Hirntumore sind vielversprechen. Kommt vielleicht sogar eine Übernahme? Fast verdoppelt hat sich die Aktie von CureVac seit Anfang April. BioNTech will den mRNA-Wettbewerber übernehmen und damit auch Patentstreite beenden. Ein Dauergast auf dem Übernahmekarussell ist Evotec. Dies scheint derzeit aber auch die einzige Hoffnung auf steigende Kurse zu sein. Die neue Strategie des Managements hat nicht zur erhofften Aufbruchsstimmung gesorgt. Trotzdem jetzt kaufen?
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Fabian Lorenz
ISIN:
BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , CUREVAC N.V. O.N. | NL0015436031 , VIDAC PHARMA HOLDING PLC | GB00BM9XQ619 , EVOTEC SE INH O.N. | DE0005664809
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Fabian Lorenz
Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.
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Vidac Pharma: Neue Kursexplosion?
Im vergangenen Herbst war die Aktie von Vidac Pharma mit einer Verdreifachung innerhalb weniger Wochen zum neuen Highflyer im Bereich der Krebsforschung aufgestiegen. Steht jetzt wieder eine ähnliche Kursexplosion bevor? Die jüngste Meldung zum Studienverlauf ist äußerst vielversprechend und Analysten trauen der Vidac-Aktie eine Vervielfachung zu.
Die Analysten von Sphene Capital haben gestern ihre Kaufempfehlung für die Aktie von Vidac Pharma bekräftigt. Die kürzlich veröffentlichten pharmakokinetischen Ergebnisse aus einer vorläufigen Studie mit Almavid und dem Wirkstoff VDA 1102 waren überzeugend. Drei pädiatrischen Patienten mit Hirntumoren haben Almavid eingenommen. Sie wiesen außergewöhnliche pharmakokinetische Eigenschaften auf, darunter eine hohe Blutstabilität über mehr als 24 Stunden, eine starke Dosislinearität und gleichbleibende Blutkonzentrationen bei allen Patienten. Aus Sicht von Vidac habe Almavid damit großes Potenzial als Breitspektrum-Therapie für solide Tumore, als Monotherapie als auch in Kombinationstherapien.
Vidac verfolgt mit VDA 1102 seine Vision, Krebszellen wieder tödlich zu machen. Der Wirkstoff soll die Bindung von Hexokinase 2 (HK2), einem in Krebszellen übermäßig stark ausgeprägten Enzym, an den mitochondrialen spannungsabhängigen Anionenkanal (VDAC1) unterbrechen. Denn die Wechselwirkung sorgt dafür, dass Krebszellen fortbestehen und sich vermehren können. VDA 1102 soll die HK2-Struktur verändern, die Apoptose aktivieren und damit den normalen Zellstoffwechsel wiederherstellen. Das erhoffte Ergebnis: der Tod der Krebszellen.
Die Vidac-Aktie notiert derzeit bei rund 0,50 EUR. Nur um das Hoch aus dem Herbst letzten Jahres von 1 EUR zu erreichen, müsste sie sich verdoppeln. Und laut Sphene Capital ist noch deutlich mehr drin.
BioNTech schluckt CureVac: Patentstreit damit beigelegt?
Das Übernahmekarussel im Biotech-Bereich dreht sich wieder – auch in Deutschland. Nachdem Anfang 2024 Novartis Morphosys für 2,7 Mrd. EUR geschluckt hatte, war es bei den M&A-Aktivitäten ruhig geworden. Mit der jüngsten Ankündigung von BioNTech, den Wettbewerber CureVac übernehmen zu wollen, ist wieder Dynamik reingekommen.
So hat sich BioNTech dazu verpflichtet, jede CureVac-Aktie zu einem Wert von ca. 5,46 USD zu übernahmen. Damit wird CureVac mit rund 1,25 Mrd. USD bewertet. Gezahlt wird mit BioNTech-Aktien. Die Marktkapitalisierung der Mainzer liegt derzeit bei 24,72 Mrd. USD. Beide deutschen Biotech-Unternehmen setzen auf die neuartige mRNA mit Fokus auf Onkologie. Pikant: In den vergangenen Jahren hatten sich beide Unternehmen wegen möglicher Patentverletzungen der mRNA-Technologie vor Gericht getroffen.
Im März hatte das Europäische Patentamt (EPA) die Gültigkeit des europäischen CureVac-Patents EP 3 708 668 B1 mit Anpassungen bestätigt hat. Das Urteil stellte einen wichtigen Meilenstein im laufenden Patentstreit zwischen CureVac und BioNTech in Deutschland dar, bei dem es um insgesamt sechs Schutzrechte geht. Die nächste Anhörung war eigentlich für den 1. Juli 2025 angesetzt. Eine positive Entscheidung zur Patentverletzung würde ein Verfahren zur Festsetzung des Schaden¬ersatzes vor demselben Gericht auslösen. Ob es jetzt noch dazu kommen wird, ist fraglich.
BioNTech sieht in der Übernahme jedenfalls einen wichtigen strategischen Schritt: Prof. Dr. Ugur Sahin, CEO und Mitgründer von BioNTech, kommentierte das Übernahmeangebot: „Diese Transaktion ist für uns ein weiterer Baustein in BioNTechs Onkologie-Strategie und eine Investition in die Zukunft der Krebsmedizin. Wir wollen komplementäre Fähigkeiten und Technologien zusammenbringen. Unser Ziel ist es, die Entwicklung von innovativen und transformativen Krebsbehandlungen voranzutreiben und in den kommenden Jahren neue Behandlungsstandards für verschiedene Krebsarten zu etablieren.“
Evotec: Wachstumsfantasie sieht anders aus
Seit über einem Jahr ist Evotec ein Übernahmekandidat. Der Kern des Biotech-Unternehmens wird als sehr interessant für Wettbewerber bezeichnet. Doch außer einem als unseriös einzuordnenden Übernahmeversuch im vergangenen Herbst ist bisher nichts Konkretes passiert. Derzeit setzt sich die Gemengelage aus Zweifeln an der künftigen strategischen Ausrichtung immer wieder aufkeimender Übernahmefantasie und Leerverkäufern zusammen. So scheint die Aktie zwischen 6 EUR und 8 EUR gefangen zu sein.
Zwar gab es zuletzt eine Kaufempfehlung von Analysten. Doch das Kursziel wurde von 12,10 EUR auf 11,30 EUR reduziert und die Kommentierung macht keine Kauflaune. Der neue CEO wolle die Komplexität des Geschäftsmodells reduzieren. Dazu sollen Beteiligungen veräußert werden und man wolle sich auf vielversprechende Entwicklungskandidaten fokussieren. Insgesamt gehe Profitabilität vor Umsatz. Klingt alles nicht nach Kursfantasie. Da könnten Aktionäre fast nur auf eine Übernahme hoffen.
Fazit
Bei Vidac Pharma sind positive Studienergebnisse und Analystenkommentare starke Argumente für steigende Kurse. Nächstes Ziel sind die 1 EUR aus dem Herbst 2024. Kommt es zu Übernahmespekulationen, könnte noch deutlich mehr drin sein. Bei CureVac dürfte mit dem Übernahmeangebot durch BioNTech die Luft raus sein. Wahrscheinlich sogar besser, da das Unternehmen mit seiner Forschung oft Probleme hatte. Bei Evotec drängt sich derzeit auch kein Kauf auf.
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