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21.09.2021 | 05:00

China Evergrande, Desert Gold, Deutsche Bank: Worauf Anleger jetzt achten müssen

  • Evergrande
Bildquelle: pixabay.com

Als vor mehr als zehn Jahren die Immobilienblase in den USA platzte, kündigte sich die Krise schon Monate zuvor an. Einige Hedgefonds gingen in die Knie. Hinzu kamen weitere Hinweise, die nur von wenigen Marktkennern beachtet wurden. Heute ist die Situation ähnlich. Das Schicksal des chinesischen Immobilien-Konzerns Evergrande gilt vielen Markteilnehmern als isoliertes Ereignis – ähnlich des sprichwörtlichen Sackes Reis. Doch die Gefahr eines zumindest vorübergehenden Schocks ist real. Wir nennen Risiken und skizzieren einen möglichen Profiteur.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: DESERT GOLD VENTURES | CA25039N4084 , CHINA EVERGRANDE GROUP | KYG2119W1069 , DEUTSCHE BANK AG NA O.N. | DE0005140008

Inhaltsverzeichnis:


    China Evergrande: Es sieht schlecht aus

    Die Aktie von China Evergrande befindet sich seit Anfang des Jahres im Sinkflug. Erreichte der Wert im deutschen Handel noch Kurse über 2 EUR, so ist die Aktie inzwischen ein Pennystock und nur noch weniger als 0,30 EUR wert. Hintergrund sind die Ereignisse in China. Inzwischen hat Evergrande Schulden in Höhe von 256 Mrd. EUR angehäuft. In dieser Woche stehen einige Zinszahlungen an. Können diese nicht bedient werden, könnte das Unternehmen in die Pleite schlittern. Wohl hat der Konzern, der auch Vermögensverwaltungslösungen anbietet, einigen Kunden Sachwerte im Gegenzug für deren Einlagen geboten. Hinzu kommt, dass es rund um diese Vermögensverwaltungsprodukte Unregelmäßigkeiten gegeben haben soll: Evergrande selbst räumt ein, dass einige Manager Anlageprodukte illegal im Voraus eingelöst hätten.

    Diese Gemengelage ist dazu geeignet, zumindest Evergrande in arge Bedrängnis zu bringen. Ratingagenturen haben ihre Bonitätsnoten bereits deutlich gesenkt. Wenn zusätzlich zur Überschuldung auch noch dubiose Machenschaften kommen, könnte das Vertrauen von Kunden und Anlegern erschüttert sein. Ob die Kunden die angebotenen Sachwerte auch annehmen, ist keineswegs sicher. Zwar droht im schlimmsten Fall der Verlust der Einlagen, doch erscheint Evergrande selbst in keiner guten Verhandlungsposition. Für deutsche Anleger ist die Krise in China deswegen so problematisch, weil chinesische Festland-Gesellschaften oftmals als verschachtelt und intransparent gelten. Während Auslandsgesellschaften und Joint-Ventures mit westlichen Unternehmen mit Argusaugen überwacht und streng reguliert werden, gilt für Festland-Unternehmen nach dem Eindruck vieler mit den Abläufen vertrauter Personen das Gegenteil. Eine Schieflage, wie aktuell bei Evergrande, könnte Ansteckungseffekte mit sich bringen und so zunächst den gesamten Finanzmarkt bis hin zur Realwirtschaft erschüttern. Die Aktie von Evergrande ist aktuell keine Option.

    Desert Gold: Krisenversicherung mit Substanz

    Ein typischer Versicherungsschein ist die Aktie von Desert Gold. Zwar können gerade kleine Unternehmen während krisenhafter Schocks am Kapitalmarkt ebenso betroffen sein, doch sind diese Marktphasen in der Regel gute Kaufgelegenheiten. Warum? Unternehmen wie Desert Gold machen ihre Gewinne in der Zukunft. Bei Desert Gold geht es beispielsweise um ein vielversprechendes Gold-Projekt in Mali an der Grenze zum Senegal. Mit einer Größe von 410 qkm ist die Liegenschaft die größte nicht-produzierende Fläche des Landes. Gehalte von 16,03 g/t Gold über 7m zeichnen die Liegenschaft, die durch zwei hochgradige Zonen geprägt ist, aus. Zuletzt kaufte das Unternehmen mit der Konzession Kolomba weitere 30,6 qkm zu. Das Besondere an Kolomba: Hier wurde zuletzt 2003 Exploration betrieben. Damals lag der Goldpreis im Mittel unter 400 USD.

    In den kommenden Monaten will Desert Gold den neuen Bereich explorieren und Anfang 2022 in neue Modelle und Karten einfließen lassen. Da Gold als Krisen-Versicherung gilt, könnte die Aktie von Desert Gold interessant sein. Das Unternehmen treibt seine Arbeiten Schritt für Schritt voran und hat definitiv Gold im Boden. Gerade während Verwerfungen im Finanzsystem ist das Edelmetall besonders gefragt.

    Deutsche Bank: Die Stimmung ist schlecht

    Ebenfalls unter die Räder kommt aktuell die Aktie der Deutschen Bank. Das Unternehmen steckt inmitten einer Umstrukturierung: Weniger Filialen und Mitarbeiter sollen dem ehemals stolzen Bankhaus neuen Erfolg bringen. Das Heil im Internet zu suchen, erscheint zwar zeitgemäß, doch gibt es im Netz von Seiten der Fintechs und anderer Banken große Konkurrenz. Hinzu kommt vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse, dass die Hoffnungs-Branche Investmentbanking in Zukunft womöglich sogar Verluste einbringen könnte – noch ist von Ansteckungs-Effekten im Zuge der Evergrande-Krise zwar nichts bekannt, doch ist klar, dass gerade Banken in den vergangenen Jahren mit großem Engagement neue Märkte gesucht haben, auf denen Rendite mit möglichst geringem Risiko zu holen ist. Schließt die Aktie den Handel unter 10,40 EUR, spricht vieles für einstellige Kurse.


    Während die Aktie von China Evergrande nicht einmal für Zocker eine gute Wahl ist, müssen Investoren von Bank-Aktien zumindest vorsichtig werden. Zwar gibt es keine Hinweise auf Ansteckungs-Effekte, doch ist die Nervosität der Märkte offensichtlich. Von dieser Nervosität sind oftmals auch Unternehmen betroffen, die langfristig sogar profitieren können. Ein Beispiel ist Desert Gold. Anleger sollten hier ganz genau hinschauen.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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