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13.07.2023 | 06:00

Deutschland am Abgrund – das muss jetzt geschehen: JinkoSolar, Siemens Energy, Defiance Silver

  • Zukunftsinvestments
Bildquelle: pixabay.com

Es ist eine Untersuchung mit Sprengkraft, die das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) vorgelegt hat und über die das Handelsblatt berichtet: Bis 2024 werden die Investitionen in Deutschland nur um 2,2 % steigen. Angesichts der riesigen Herausforderungen wegen des Klimawandels und der Energiewende ist diese Prognose erschreckend. Wie wollen wir künftigen Wohlstand sichern? Welche internationalen Unternehmen enteilen und wo Deutschland das Ruder noch herumreißen kann.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: DEFIANCE SILVER CORP. | CA2447672080 , SIEMENS ENERGY AG NA O.N. | DE000ENER6Y0 , JINKOSOLAR ADR/4 DL-00002 | US47759T1007

Inhaltsverzeichnis:


    JinkoSolar und Co.: Wir sehen nur die Rücklichter

    Vergleicht man das Wachstum des Investitionsvolumens in Deutschland mit Zahlen für die USA oder Großbritannien, wird die prekäre Lage der Bundesrepublik noch deutlicher. In den Vereinigten Staaten sollen bis 2024 3,7 % mehr investiert werden und in Großbritannien gar 7,2 %. Selbst das lange als träge geltende Japan dreht mit einem Zuwachs um 4,2 % auf. Zwar seien die Unterschiede nach Ansicht von Experten noch „nicht dramatisch", doch drohe dem Land eine „andauernde Investitionsschwäche". Was passiert, wenn Investitionen ausbleiben, sieht man aktuell in der Photovoltaik-Branche. Hier haben chinesische Hersteller, wie JinkoSolar der deutschen Konkurrenz, die vor mehr als zehn Jahren noch stark war, den Rang abgelaufen: Als besser und billiger gelten Module aus Asien. Lediglich die komplexe Inbetriebnahme und Wartung von Wechselrichtern aus Fernost ist aktuell noch ein Argument für Software und Dokumentation aus deutscher Produktion. Beim Preis sind Anbieter wie Huawei jedoch auch in diesen Bereichen enteilt. Hinzu kommt: Läuft die Photovoltaik-Anlage erst einmal, können Kunden in der Regel über eine unübersichtliche Menüführung und die ein oder andere holprige Übersetzung hinwegsehen.

    Siemens Energy unter Zugzwang – entstehen Chancen?

    Doch was muss geschehen, damit Deutschland nicht abgehängt wird und die schwachen Prognosen für die Investitionstätigkeit vorübergehend bleiben? Neben Planungssicherheit für Investitionen dürfte auch die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren sowie der Abbau von Bürokratie bei gleichzeitigem Ausbau der Digitalisierung ein bedeutender Faktor sein. Internationalen Investoren ist es schlichtweg nicht vermittelbar, dass für die Genehmigung von Windkraftanlagen ein Kleinbus gemietet werden muss, um die dafür nötigen Akten in die Behörden zu transportieren. Auch Kooperationen mit internationalen Unternehmen könnten Deutschland voranbringen.

    Die EU hat sich kürzlich auf strengere Regeln für Investitionen aus Ländern wie etwa China geeinigt. Künftig sollen Unternehmen aus der EU stärker als bisher im Rahmen von Joint Ventures beteiligt sein. Das kann die Chance eröffnen, in Branchen, in denen die Konkurrenz enteilt scheint, wieder Fuß zu fassen. Beispielsweise wird immer wieder darüber spekuliert, dass Siemens Energy für chinesische Investoren aus der Photovoltaik-Branche ein willkommener Partner sein könnte. Siemens Energy setzt bisher nur geringfügig auf Sonnenenergie. Nach dem Desaster mit der Windkraft-Tochter Gamesa würde ein neues Standbein dem Unternehmen allerdings gut zu Gesicht stehen. Nach dem Absturz der Aktie können Anleger den Wert beobachten. Siemens Energy bleibt einer der Profiteure einer gesteigerten Investitionstätigkeit in Deutschland – auch wenn sie, wie so oft in Deutschland, erst nach und nach Fahrt aufnehmen dürfte.

    Defiance Silver: Elektrifizierungs-Metalle Silber und Kupfer aus Mexiko

    Ein wenig Fahrt aufgenommen hat in den vergangenen Wochen auch die Aktie von Defiance Silver. Das kanadische Unternehmen agiert in Mexiko und treibt dort mehrere Projekte voran. Anders, als es der Aktienkurs vermuten lässt, ist Defiance Silver mit seinem Tepal-Projekt bereits ziemlich weit und bietet eine Ressourcenschätzung über 1,8 Mio. Unzen Gold und 813 Mio. Pfund Kupfer bei Gehalten von 0,3 g/t Gold und 0,2 % Kupfer. Auch nennenswerte Silber-Vorkommen weist die Ressourcenschätzung aus. Kupfer und Silber gelten als Elektrifizierungs-Metalle. Sie stecken sowohl in Leitungen, Wechselrichtern als auch PV-Modulen. Da Defiance Silver auf dem weniger fortgeschrittenen San-Acacio-Projekt zudem 16,9 Mio. Unzen Silber ausweist (Kategorie Inferred), kann die Aktie als potenzieller Profiteur der Elektrifizierung gelten.

    Zu San Acacio veröffentlichte Defiance Silver vor einigen Wochen zudem Bohrergebnisse und meldete unter anderem knapp 16 Meter mit Gehalten von 379,9 g/t Silber. In der Spitze kletterten die Gehalte auf Teilabschnitten gar auf 5,5 bis 6 kg je Tonne. „Wir sind durch den anhaltenden Erfolg unserer Bohrkampagnen auf dem Projekt San Acacio sehr erfreut. Als Ergebnis sorgfältiger Zielerfassungs- und Modellierungsarbeiten, die zu mehreren erfolgreichen Bohrphasen führten, war unser technisches Team in der Lage, das fortbestehende Potenzial zu demonstrieren, ein großes Mineralsystem innerhalb des historischen Minengebiets San Acacio auf dem Adersystem Veta Grande abzugrenzen. Wir freuen uns darauf, weitere Ergebnisse zu melden, sobald sie vorliegen", kommentierte Chris Wright, Chairman und CEO von Defiance.


    Deutsche Unternehmen können angesichts des Investitionsstaus froh sein, dass in anderen Regionen der westlichen Welt neue Projekte in Angriff genommen werden. Von diesen dürfte letztlich auch die deutsche Industrie profitieren. Dennoch sind in Deutschland Maßnahmen erforderlich, um im internationalen Wettbewerb ebenfalls etwas in die Waagschale werfen zu können. Siemens Energy scheint dafür gut positioniert zu sein. Wer es spekulativer mag, kann sich auch Werte wie Defiance Silver näher ansehen. Wie die World Silver Survey 2023 zeigt, steigt die Nachfrage nach Silber aus der PV-Industrie beständig mit zweistelligen Wachstumsraten.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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