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04.10.2023 | 12:10

Zukunfts-Investments, die bald zünden? Volkswagen, JinkoSolar, Defense Metals

  • Seltene Erden
  • Zukunftsinvestments
Bildquelle: pixabay.com

Hätten Sie gerne eine Glaskugel? Was für eine Frage! Wer die Zukunft kennt, kann daraus großen Profit schlagen. Doch auch ohne magische Kräfte kann es gelingen, das eigene Portfolio konsequent an der Zukunft auszurichten. Wir erklären, wie das geht und worauf Anleger achten müssen. Nebenbei präsentieren wir drei Unternehmen mit großem Zukunfts-Potenzial und stellen heraus, wann sich Investments lohnen könnten und wann Anleger besser noch abwarten.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , VOLKSWAGEN AG ST O.N. | DE0007664005 , JINKOSOLAR ADR/4 DL-00002 | US47759T1007

Inhaltsverzeichnis:


    JinkoSolar als Profiteur des deutschen Solar-Pakts?

    Wer keine Glaskugel hat, muss stattdessen mit Wahrscheinlichkeiten rechnen. Eine dieser Wahrscheinlichkeiten ist, dass regenerative Energiequellen vor einem unvergleichlichen Boom stehen. Dafür sprechen gleich mehrere Gründe. Regenerative Energie ist nicht nur sehr günstig, sondern auch weitgehend klimaneutral. Doch schon beim Blick auf die Details wird Anlegern klar, dass Investments in Solar-Unternehmen trotz der rosigen Aussichten keine Selbstläufer sind. Unternehmen wie JinkoSolar punkten zwar mit einer starken Marktstellung und guter Qualität doch bekommen chinesische Unternehmen international mehr und mehr Gegenwind. Einfuhrschranken und andere Handelshemmnisse könnten die Marktstellung von Unternehmen wie JinkoSolar gefährden und dafür sorgen, dass chinesische Aktien pauschal als wenig attraktiv gelten. Nachdem die Aktie des chinesischen Photovoltaik-Unternehmens auf Sicht von einem Jahr mehr als 50 % verloren hat, sollten Anleger angesichts der unsicheren geopolitischen Perspektive von der Aktie besser die Finger lassen.
    Könnten stattdessen Solar-Aktien aus anderen Regionen attraktiv werden? Erst am vergangenen Freitag trafen sich neben Vertretern der deutschen Solarindustrie auch Vertreter der deutschen Bundesländer zu einem Solargipfel. Dabei ging es um mehr Förderung für deutsche Unternehmen. Der logische Schluss, dass man als Anleger statt in JinkoSolar in deutsche Gesellschaften investieren sollte, drängt sich aber ebenfalls nicht auf.

    Die deutsche Solarindustrie gilt seit über einem Jahrzehnt als international nicht konkurrenzfähig. Die geplanten neuen Regeln, die unter anderem eine Mindestproduktionspflicht für Solarmodule in Deutschland vorsehen sollen, dürften heimischen Unternehmen nur bedingt helfen. Sie dürften auch künftig in Joint Ventures mit ausländischen Investoren eher die Junior-Partner bleiben – mit allen negativen Folgen, wie erhöhtem Kostendruck und wenig eigenem Gestaltungsspielraum. Auch deutsche Solar-Aktien sind also keine Alternative.

    Volkswagen schnappt sich IT-Guru von Tesla

    Während sich Investments in Photovoltaik-Aktien aktuell aufgrund der diffusen Gesamtlage aktuell kaum lohnen, könnte sich mit der deutschen Autoindustrie eine dritte Branche aufdrängen. Deutsche Autobauer sind noch immer Weltspitze, stehen wegen der Mobilitätswende jedoch vor einer Zäsur: Die Stärken bei Antrieb und Fahrwerk werden Hersteller wie Volkswagen in Zukunft nicht mehr so umfassend auf die Straße bringen können, wie in den vergangenen Jahren. Der Grund: E-Autos funktionieren gänzlich anders. Wohl auch deswegen hat Volkswagen mit dem IT-Manager Sanjay Lai einen prominenten Zugang aus dem Silicon Valley vermeldet. Lai war zuvor für Google, Tesla und Rivian tätig und soll bei Volkswagen die Software auf Vordermann bringen. Eine umfassende Software, die Fahr-Assistenten und Entertainment vereint und Nutzer überzeugt, gilt als eines der neuen Features, auf die Kunden bei E-Autos wirklich Wert legen. Die Personalie Lai ist für Volkswagen also ein echtes Zukunfts-Investment. Der Aktie von Volkswagen gab der prominente Neuzugang aber noch keinen Schub – der Wert steckt weiter tief im Abwärtstrend. Perspektivisch sollten Anleger den Werdegang von Lai bei VW aber verfolgen – hier kann etwas entstehen. Aktuell besteht bei VW aus Sicht von Anlegern aber kein Handlungsdruck.

    Defense Metals: Mehr Seltene Erden aus Kanada

    Etwas entstehen kann auch beim kanadischen Bergbau-Unternehmen Defense Metals. Auch in diesem Wert steckt eine gehörige Portion Zukunft. Doch warum? Ist Bergbau nicht eine äußerst konservative Branche, die in der Regel hohe Investitionen erfordert und im Gegenzug nur begrenzte Renditen verspricht? Defense Metals steht für Wicheeda, ein Seltene-Erden-Projekt im kanadischen British Columbia. Seltene Erden stecken in zahlreichen Zukunftstechnologien – in PV-Anlagen und zugehörigen Komponenten ebenso, wie in Batterien für E-Autos oder deren modernen Entertainment-Systemen. Gerade vor dem Hintergrund der geopolitischen Spannungen sind Seltene Erden aus Ländern wie Kanada besonders gefragt. Erst kürzlich vermeldete Defense Metals eine aktualisierte Ressourcenschätzung über insgesamt 34,2 Mio. t Gestein mit einem durchschnittlichen Gehalt von 2,02 % Seltenerdoxide in den Kategorien nachgewiesen und angedeutet (Measured & Indicated).

    Im Vergleich zur Ressourcenschätzung aus dem Jahr 2021 stieg der Anteil der Seltenerdoxide um 17 %. „Mit über 10.000 Metern an zusätzlichen Bohrungen seit unserer Mineralressourcenschätzung aus dem Jahr 2021 haben wir nun 100 % dieser Ressource in nachgewiesene und angedeutete Ressourcen umgewandelt und die Gesamtressource um 17 % vergrößert. Wir sind davon überzeugt, dass die Aktualisierung von Ressourcen jetzt zeigt, dass wir die nötigen Tonnagen und Gehalte aufweisen können, um unsere laufende vorläufige Machbarkeitsstudie fortzuführen", kommentiert Defense Metals-CEO Craig Taylor die Entwicklung. Machbarkeitsstudien dienen dazu, gegenüber Kapitalgebern wie Banken und Investoren zu belegen, dass ein Rohstoff-Projekt profitabel sein kann. Die Aktie von Defense Metals könnte sich daher in einer vielversprechenden Phase befinden.


    Können die Eckdaten einer Machbarkeitsstudie überzeugen, dürfte der Markt eine gehörige Portion Risiko aus der Aktie auspreisen. Aktuell ist Defense Metals ein Pennystock, der um 0,13 EUR notiert. Die Marktkapitalisierung liegt bei lediglich 33,8 Mio. EUR. Für risikobewusste Anleger, die sich bereits vorab ein Bild vom Unternehmen gemacht haben, kann diese Marktphase vielversprechend sein. Kommt das Unternehmen auf dem Weg zu Produktion voran, dürfte auch der Aktienkurs weiter steigen – gerade vor dem Hintergrund der geopolitischen Spannungen sind Seltene-Erden-Projekte in Regionen wie Nordamerika oder auch Europa besonders gefragt. Im Vergleich zu etablierten Unternehmen wie Volkswagen oder JinkoSolar, muss Defense Metals zwar als deutlich spekulativer gelten, birgt aber im Umkehrschluss auch deutlich mehr Blue-Sky-Potenzial. Auch dürften Unternehmen wie Defense Metals anders als JinkoSolar und Volkswagen von der wachsenden Unsicherheit rund um China langfristig sogar profitieren.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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