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14.11.2025 | 05:15

Kritische Aktien im Ausverkauf? Standard Lithium, European Lithium, D-Wave, BASF!

  • Lithium
  • Seltene Erden
  • Quantum
Bildquelle: BASF SE

Sind kritische Rohstoffe plötzlich im Überfluss zu haben? Mit Blick auf die Kursentwicklung vieler Aktien aus dem Sektor kann der Gedanke kommen. So haben viele Titel seit Mitte Oktober um 50 % und mehr verloren. Zur Wahrheit gehört auch, dass sie sich in den Wochen zuvor oft mehr als verdoppelt hatten. Rund um den Exportstopp Chinas kam es zu Exzessen, die jetzt wieder abgebaut werden müssen. Dennoch bleibt der grundsätzliche Treiber des Sektors intakt: Der Westen darf bei kritischen Rohstoffen nicht erpressbar sein. Damit bleiben Aktien wie European Lithium und Standard Lithium interessant für Anleger. Und was macht BASF? Der Konzern steht exemplarisch für die Probleme der deutschen Chemieindustrie. Kann D-Wave Quantum helfen?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: STANDARD LITHIUM LTD | CA8536061010 , EUROPEAN LITHIUM LTD | AU000000EUR7 , D-WAVE QUANTUM INC | US26740W1099 , BASF SE NA O.N. | DE000BASF111

Inhaltsverzeichnis:


    European Lithium: Seltene Erden und Lithium mit Discount

    Die an der NASDAQ notierte Critical Metals Corp. (CRML) ist derzeit wohl eines der spannendsten Seltenen-Erden-Unternehmen der Welt. Alles dreht sich um das Tanbreez-Projekt in Grönland. Es zählt zu den größten genehmigten Vorkommen weltweit und enthält hohe Konzentrationen schwerer Seltener Erden, die für Hightech-, Rüstungs- und Energietechnologien unverzichtbar sind. Als Mitte Oktober Gerüchte aufkamen, dass sich die US-Regierung an CRML beteiligen könnte, schoss die Aktie innerhalb weniger Tage von 6 USD auf 30 USD. Die Gerüchte wurden inzwischen dementiert und die Aktie notiert knapp unter 10 USD. An der strategischen Bedeutung des Unternehmens hat sich jedoch nichts geändert.

    Wer von den Chancen profitieren will, kann dies über European Lithium mit einem Abschlag machen. Das Unternehmen hält rund 50 % an CRML. Dieser Anteil ist derzeit rund 600 Mio. USD wert. European Lithium bringt derzeit rund 316 Mio. AUD auf die Börsenwaage. Darüber hinaus hat man im Oktober CRML-Aktien im Wert von rund 50 Mio. USD an einen strategischen Investor verkauft. Die Kasse ist also gut gefüllt. Das Kapital wird unter anderem für den Rückkauf eigener Aktien genutzt. Denn das Management hat mehrfach betont, dass sie die eigene Aktie für deutlich unterbewertet hält.

    Und es gibt noch mehr Gründe, dass die Aktie von European Lithium höher stehen sollte. Denn mit einem Lithium Vorkommen in Österreich will das Unternehmen dazu beitragen, dass die deutsche Autoindustrie sich aus der Batterie-Abhängigkeit von China befreien kann. Ab 2027 will man BMW Lithium für die Batterien der Neuen Klasse liefern. Zudem wurde in Irland das Leinster-Lithiumprojekt übernommen. Das Projekt gilt als eines der aussichtsreichsten Festgesteinsvorkommen der EU. Historische Bohrungen hatten hier hohe Lithiumgehalte von bis zu 3,75 % Li₂O ergeben.

    Standard Lithium: Fortschritte im dritten Quartal

    Während European Lithium vom Bedarf des Westens an Seltenen Erden und Lithium profitiert, ist es bei Standard Lithium, wie der Name schon verrät, Lithium.

    Anfang der Woche hat das Unternehmen über die Entwicklung im dritten Quartal 2025 berichtet. So wurden bei allen Kernprojekten Fortschritte erzielt. Im Mittelpunkt stand die Definitive Feasibility Study (DFS) für das South-West-Arkansas-Projekt (SWA). Es sieht eine Kapazität von 22.500 t/Jahr Batterie-Lithiumcarbonat vor, basierend auf 447.000 t Lithium Carbonate Äquivalent (LCE). Der Baubeginn der Anlagen ist für 2026 geplant. Ab 2028 soll dann Lithium abgebaut werden. Es wird eine Lebensdauer von 20 Jahren erwartet.

    Parallel hat Standard Lithium für das Franklin-Projekt im Osten des US-Bundesstaates Texas eine Erstressource veröffentlicht. Diese ergab 2,2 Mio. t LCE bei durchschnittlich 668 mg/L Lithium. Nach Unternehmensangaben sind dies die höchsten berichteten Lithium-in-Brine-Gehalte Nordamerikas. Zusätzlich wurden 15,4 Mio. t Kaliumchlorid (ein im USGS-Entwurf 2025 geführter kritischer Rohstoff) und 2,6 Mio. t Bromid ermittelt. In Arkansas meldete Standard Lithium zudem die Integrationserlaubnis der Regulierer für die Reynolds Brine Unit. Proben aus dem neuen Lester-Bohrloch erreichten mit 616 mg/L den bislang höchsten Einzelwert im SWA-Gebiet (Durchschnitt 582 mg/L), womit die Subsurface-Arbeiten für Phase 1 abgeschlossen sind.

    Finanziell hat Standard Lithium nach Quartalsende eine aufgestockte 130-Mio.-USD-Folgeemission zu 4,35 USD je Aktie platziert und verweist auf hohe institutionelle Nachfrage. Zum 30. September 2025 lagen Barmittel bei 32,1 Mio. USD und das Working Capital bei 29 Mio. USD. Finanzverbindlichkeiten bestanden nicht.

    Die Aktie scheint sich nach dem Abverkauf der vergangenen Wochen über der Marke von 3 USD stabilisiert zu haben. Vom 52-Wochen-Hoch bei 6,40 USD Mitte Oktober hatte sie sich zwischenzeitlich mehr als halbiert.

    Macht D-Wave BASF Beine?

    Die BASF steht sinnbildlich für die Misere der deutschen Chemie: hohe Energie- und Standortkosten, schwache Nachfrage, niedrige Auslastung – dazu Umbauten und Kapazitätsstilllegungen am Stammsitz Ludwigshafen. Der Branchenverband VCI meldete für Q3/2025 erneut Rückgänge bei Produktion, Preisen und Umsätzen. Große Player reagieren mit Kostensenkungen und Jobabbau.

    Kann die „Quantum-Power“ von D-Wave dem DAX-Konzern operativ Beine machen? BASF und D-Wave haben ein gemeinsames Proof-of-Concept in einer Flüssigabfüllanlage abgeschlossen. Ein hybrider Ansatz aus Quanten-Annealing und klassischer Heuristik optimiert Produktionsplanung, Reihenfolgen und Tankzuweisungen unter realen Nebenbedingungen. Die Projektpartner haben ein positives Fazit gezogen. Die Planungslaufzeit schrumpfte von rund 10 Stunden mit einem industriellen Klassik-Solver auf fünf Sekunden. Ein deutlicher Effizienzsprung im Testbetrieb.

    Neben der radikal verkürzten Rechenzeit zeigte die Anwendung messbare operative Verbesserungen. Die Rüstzeiten wurden um 9 % und die Tank-Entladezeiten um bis zu 18 % reduziert. Für BASF bedeutet das schnelleres Re-Scheduling bei Nachfrage- und Anlagen­schwankungen. Für D-Wave ist es ein belastbarer Industrie-Use-Case mit Übertragbarkeit auf andere Branchen.

    Die Ergebnisse sind spannend. Es bleibt aber abzuwarten, wie schnell sich die Technologie im echten operativen Prozess einfügen lässt.


    Fazit

    Kritische Rohstoffe werden von China weiterhin als Waffe eingesetzt. Der Westen muss aufholen. Davon sollte Standard Lithium profitieren. Mit European Lithium haben Anleger die Chance, mit einem Abschlag bei Seltenen Erden und Lithium dabei zu sein. Die Kooperation von D-Wave und BASF zeigt, welches Potenzial in der Quantum-Technologie steckt. Wann wir dies im Alltag merken, bleibt abzuwarten.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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