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03.11.2022 | 06:00

Die Angst geht um: Volkswagen, Varta, Altech Advanced Materials

  • Automobilindustrie
Bildquelle: pixabay.com

Beratungsunternehmen, wie etwa Roland Berger, sehen die Automobilbranche in einer „Triple Transformation". Kein Wunder, dass große Automobilkonzerne alles tun, um fit für die Zukunft zu werden: Neben der Elektrifizierung der Modelle spielen auch die Digitalisierung sowie mehr Nachhaltigkeit eine Rolle im Kampf um die Kunden von morgen. Welche Rolle technische Innovationen dabei spielen, erklären wir während der nächsten drei Minuten.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: ALTECH ADV.MAT. NA O.N. | DE000A2LQUJ6 , VOLKSWAGEN AG ST O.N. | DE0007664005 , VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55

Inhaltsverzeichnis:


    Volkswagen: Zum Fortschritt verdammt

    Volkswagen zählt weltweit zu den bedeutendsten Autoherstellern und verfügt über ein breites Markenportfolio. Neben der Kernmarke zählen auch SEAT, Audi, Ducati oder Porsche zum Markenportfolio. Zuletzt sorgte der Börsengang der Porsche AG zwar für Aufsehen, Volkswagen hält aber weiter Aktien der Sportwagen-Ikone. Um fit für die Zukunft zu sein, entwickelt der Wolfsburger Konzern seine Technologie beständig weiter. Im September stellte Volkswagen etwa mit dem ID.Extreme einen vollelektrischen Geländewagen vor, der mit einer Systemleistung von 285 kW punktet. Die Steigerung gegenüber dem ID.4 GTX erreichte VW mit einem neuen Antrieb an der Hinterachse sowie Softwareanpassungen in der Antriebssteuerung. Das Beispiel zeigt, dass sich Ingenieurskunst längst nicht mehr auf mechanische Elemente beschränkt, sondern, dass es auf das Zusammenspiel zwischen Hardware und Software ankommt.

    Anpassungen im Bereich der Software haben zudem den Vorteil, dass sie oft nachträglich ausgerollt und günstig implementiert werden können. Zudem lässt sich Software – einmal entwickelt – beliebig oft reproduzieren und anpassen. Auch wenn es darum geht, Energie effizient zu nutzen und mit einer Akkuladung länger zu fahren, kann Software eine entscheidende Rolle spielen. Manchmal bedarf es aber auch zusätzlicher Akkus. Einen solchen liefert in Zukunft Varta für die Porsche-Modelle 911 und Taycan. Die Batteriezelle V4Drive kann die Rolle eines Boosters in Sportfahrzeugen einnehmen oder aber als Speicher für die Rekuperationsenergie in Hybridfahrzeugen dienen. Bei dieser Rückgewinnung von Energie, die sonst verloren ginge, spielt auch der Einsatz intelligenter Software eine Rolle.

    Varta verschreckt Anleger

    Obwohl die Zusammenarbeit zwischen Porsche und Varta seit Sommer bekannt ist, entwickeln sich die Kurse beider Aktien in unterschiedliche Richtungen. Während Porsche AG nach dem Börsendebüt stark steigt und erste Beobachter mit Verweis auf die Bewertungslücke zwischen Porsche AG sowie Porsche Holding und VW auf der anderen Seite von Irrationalität sprechen, erlebte Varta ein Kurs-Desaster. Wohl waren die Vorschusslorbeeren rund um den Einstieg in die Elektromobilität zu groß. Hinzu kommt, dass es sich bei V4Drive „nur" um eine Zusatzbatterie handelt.

    Altech Advanced Materials will Batterie-Revolution

    Direkt an der Hauptbatterie setzt das junge Industrieunternehmen Altech Advanced Materials an. Die Ingenieure von Altech beschichten die Anode keramisch und verhindern so, dass die Lithium-Ionen-Batterie schon beim ersten Ladezyklus rund 15% ihrer Kapazität verliert. Zugleich sorgt die keramische Beschichtung dafür, dass die Anode statt mit Graphit mit Silizium angereichert werden kann. Nach Angaben von Altech bietet Silizium eine rund zehn Mal höhere Ladekapazität. Unterm Strich hält Altech mit seiner Technologie Leistungssteigerungen zwischen 50 und 100% für möglich. In der Praxis eröffnet dieser Kapazitätszuwachs das Potenzial, Batterien zu verkleinern und damit Gewicht zu sparen. „Am Ende geht es darum, praktikable Reichweiten mit Batterien zu erzielen, die leichter, kleiner und somit wesentlich günstiger sind", brachte Uwe Ahrens, Direktor bei Altech, die Lage bereits Anfang 2022 auf den Punkt.

    Aktuell fokussiert sich das Unternehmen auf den Bau eines Werks in Schwarze Pumpe, Sachsen. Dort will man zunächst Prototypen herstellen, um die Automobilindustrie überzeugen zu können. Kürzlich gab Altech Advanced Materials auch den Einstieg in das Geschäft mit Feststoffbatterien bekannt. Dazu entwickelt man eine Technologie des Fraunhofer Instituts gemeinsam mit den Forschern im Joint Venture weiter. „Dabei geht es um flexible Stromspeicher, die nahezu beliebig in ihrer Kapazität skaliert werden können und die aufgrund der verwendeten Materialen günstig, langlebig und sicher sind", so Ahrens. Im Interview verweist er weiterhin darauf, dass die Grundstoffe der neuen Batterie nicht von kritischen Lieferketten abhängen. Die Aktie von Altech Advanced Materials ist nach einer Hype-Phase im Sommer zurückgekommen, aufgrund der spannenden Projekte sollten Anleger den Wert im Hinterkopf behalten.


    Allein hinter dem Schlagwort der Elektrifizierung verstecken sich unzählige Technologien und großes Optimierungspotenzial. Wenn Auobauer, wie etwa Volkswagen, auch in einem Jahrzehnt noch weltweit führend sein wollen, gilt es, diese Potenziale auszuschöpfen. Der Ansatz von Altech Advanced Materials könnte ins Portfolio gleich mehrerer Autohersteller oder Batteriekonzerne, wie Varta, passen. Letzteres Unternehmen steht nach einer Gewinnwarnung unter Druck – Anleger haben sich von der E-Auto-Strategie mehr versprochen.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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