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12.04.2022 | 05:30

Die größte Krise seit 1945: Rheinmetall, Kleos Space, Airbus

  • Sicherheit
Bildquelle: pixabay.com

Außenministerin Annalena Baerbock hat sich für die Lieferung „schwerer Waffen" an die Ukraine ausgesprochen. Jahrelang waren Waffenlieferungen den Grünen ein Dorn im Auge. Dass Baerbock, die immer schon als „Realo" galt, jetzt auf der großen internationalen politischen Bühne sogar zu den „Falken" zählt, ist bemerkenswert. Auch wenn Kritiker aus allen Reihen den Schritt negativ interpretieren können, beweist Baerbock doch Pragmatismus und Härte. Eigenschaften, die in der tiefgreifendsten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg der Schlüssel zur Deeskalation sein könnten. Wir beleuchten die aktuelle Großwetterlage und gehen auf drei Unternehmen und deren Aktien ein.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: KLEOS SPACE CDI/1/1 | AU0000015588 , AIRBUS | NL0000235190 , RHEINMETALL AG | DE0007030009

Inhaltsverzeichnis:


    Rheinmetall hat Konjunktur

    Während sich russische Truppen aus der Region um Kiew zurückgezogen haben und alle Militär-Analysten erwarten, dass die Kämpfe im Osten nun umso härter geführt werden, dreht sich auch im Westen die Eskalations-Spirale. Jarosław Kaczyński, Vorsitzender der in Polen regierenden PiS-Partei, hat zuletzt indirekt angedeutet, dass der Flugzeugabsturz, bei dem 2010 der amtierende polnische Präsident und Zwillingsbruder Lech Kaczyński ums Leben kam, kein Unfall gewesen sein könnte. Er werde dafür bald Beweise vorlegen, so der Politiker. Diese Vorwürfe wurden zwar bereits 2010 laut, doch verweist Kaczyński auf Quellen. In der aktuellen geopolitischen Gemengelage hätten mögliche Beweise Brisanz. Vor allem, weil davon auszugehen ist, dass Russland diese mutmaßlichen Belege zurückweisen dürfte und sie die Eskalationsspirale weiter antreiben könnten.

    Nahezu zeitgleich hat Großbritannien weitere einhundert Radpanzer vom Typ Boxer beim deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall bestellt. Gepaart mit der Forderung von Annalena Baerbock, auch schwere Waffen an die Ukraine zu liefern, wird klar, dass die Kurssprünge der Aktie unmittelbar nach Kriegsausbruch keineswegs ein Strohfeuer waren. Unternehmen wie Rheinmetall dürften noch viele Jahre von der Zeitenwende profitieren. Die Bedrohungslage in Europa war selten größer. Neben Lieferungen direkt ins Kriegsgebiet dürften die Länder Europas auch ihr Militär deutlich aufstocken. Anders als teils befürchtet, dürfte es nicht bei Lippenbekenntnissen bleiben. Dass Teile der Rüstungsausgaben neu etikettiert werden, um anderen Bereichen zugute zu kommen, erscheint angesichts der konkreten Bedrohungslage unwahrscheinlich. Rheinmetall nimmt Kurs aufs Jahreshoch!

    Kleos Space: Sicherheits-Tech als verkannte Chance

    Weit vom 52-Wochen-Hoch bei 0,71 EUR entfernt ist die Aktie von Kleos Space. Das dürfte aber weniger der Perspektive des Unternehmens geschuldet sein, sondern dem Umstand, dass zu wenige Investoren den Wert kennen. Schließlich passt das Unternehmen ganz genau ins Anforderungsprofil, das die Welt seit Februar an Innovationen in der Sicherheitsbranche stellt. Kleos Space betreibt mehrere Satelliten-Cluster. Erst kürzlich schoss das Unternehmen weitere Satelliten im Rahmen einer SpaceX-Mission in den Orbit. Die Satelliten überwachen den Funkverkehr auf der Erde und Software von Kleos Space wertet diesen aus. Bisher waren etwa Reedereien, die sich gegen Piraten wappnen wollen, potenzielle Kunden von Kleos Space. Auch Grenzschützer und Geheimdienste können mit den Daten arbeiten. In einer Welt, in der Flüchtlingsströme als Waffe eingesetzt werden und menschliches Leid zu einer zynischen medialen Ware verkommt, können Informationen Leid verhindern.

    Dass private Unternehmen im aktuellen Krieg eine bedeutende Rolle spielen können, zeigt etwa Maxar Technologies. Das Unternehmen liefert Satellitenfotos und lieferte etwa Fotos des rund um den 60 Kilometer langen russischen Militärkonvois und Belege für die Hintergründe der Massaker von Butscha. Mit dem ähnlich operierenden Unternehmen Satellogic hat Kleos Space eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Ziel ist es, die Vertriebsaktivitäten zu bündeln, da sich beide Geschäftsmodelle ergänzen. Die Vereinbarung zeigt, dass Kleos Space weltweit als renommiertes Unternehmen rund um Satelliten und Daten gesehen wird. Für dieses Jahr will man kommerziell durchstarten. Das Marktumfeld scheint vielversprechend, die Aktie zählt noch nicht zu den Profiteuren des Krieges.

    Airbus: Viel Mittelmaß

    Vom Krieg profitiert hat die Aktie von Airbus – aber nur kurz. Das Unternehmen bietet neben Rüstungsgütern auch Aktivitäten im Weltall, wie etwa die Ariane-Raketen. Diese haben von SpaceX aber durchaus Konkurrenz bekommen. Die Aktie hat auf Sicht von drei Monaten rund 12% ihres Wertes verloren. Das liegt wohl auch daran, dass das Geschäft mit Flugzeugen nicht so gut läuft. Die Auslieferungen für März sind hinter den Erwartungen zurück geblieben. Analysten, wie die von Goldman Sachs, sehen den Wert aber dennoch positiv und verweisen auf einen „verbesserten Produktmix". Große Fantasie geht von der Aktie aktuell aber nicht aus.


    In einer Zeit, in der nichts mehr sicher scheint und die Wahrheit zum Spielball der Dienste wird, sind Fakten wichtig. Während Rüstungsunternehmen bereits stark von der unsicheren Lage profitieren, hat das Weltraum-Daten-Unternehmen Kleos Space bislang noch keine große Aufmerksamkeit bekommen. Angesichts der geringeren Marktkapitalisierung im Vergleich zu den großen Namen besteht rund um Kleos Space Potenzial.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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