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18.08.2022 | 06:00

Hier entsteht ein explosives Gemisch: Airbus, Defense Metals, NIO

  • Seltene Erden
Bildquelle: pixabay.com

Wasserstoff, Elektromobilität, Rüstung – es gibt sie noch, die Trends, die Anlegern binnen kürzester Zeit zweistellige Renditen einbringen. Doch wo verläuft die Grenze zwischen Bullenmarkt und Bärenmarkt-Rally? Statt auf die Highflyer von gestern zu setzen, können Anleger in Aktien investieren, bei denen Knappheit und Zeitgeist zusammentreffen. Wir skizzieren drei mögliche Investments und gehen den zugehörigen Aktien auf den Grund.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: AIRBUS | NL0000235190 , DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , NIO INC.A S.ADR DL-_00025 | US62914V1061

Inhaltsverzeichnis:


    Airbus: Dickschiff mit gewissen Vorzügen

    Die Aktie von Airbus notiert heute in etwa auf dem Niveau, wie schon vor einem Jahr. Angesichts des Krieges in der Ukraine ist diese Entwicklung auf den ersten Blick verwunderlich. Schon auf den zweiten Blick wird aber klar, dass der Bereich Rüstung mit rund 20% Umsatzanteil bei Airbus keine große Rolle spielt. Die jüngsten Quartalszahlen fielen dennoch positiv auf, Grund waren erfreuliche Bestellungen bei Flugzeugen aus der A320-Familie. Der Flugzeugtyp, der vor allem bei kürzeren Strecken zum Einsatz kommt, ist bei vielen Fluglinien beliebt. Auch das schlechte Image des ehemals unter dem Namen 737max firmierenden „Pannenflugzeugs" von Hauptkonkurrent Boeing dürfte in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen.

    Hinzu kommt, dass einige Airlines ihre Flotten nach schwachen Corona-Quartalen wieder hochfahren wollen und dabei auf sparsame Modelle setzen. Airbus ist auch in diesem Bereich gut positioniert. Der Luftfahrtkonzern profitiert auch davon, dass man während der Pandemie den Gürtel bewusst enger geschnallt und vieles auf den Prüfstand gestellt hat. Heute gilt Airbus als hochprofitabel und kann sich sogar ein Krisenpolster leisten, das bei 10 Mrd. EUR gehalten werden soll. Auch wenn Raumfahrt und Rüstung eine untergeordnete Rolle spielen, sind beide Bereiche für Airbus „nice to have": Ausbremsen werden die Sparten den Konzern langfristig nicht. Ausbremsen könnten den unbändigen Schub von Airbus aber Zulieferer: Die allgemeine Knappheit und die Probleme der Lieferketten sind allgegenwärtig.

    Defense Metals: ifo-Experten mahnen wegen Seltenen Erden

    Eine gewichtige Rolle in der Neuausrichtung der Lieferketten will das kanadische Unternehmen Defense Metals spielen. Die Gesellschaft betreibt das Wicheeda-Seltene-Erden-Projekt im kanadischen Distrikt British Columbia. Wie das Unternehmen kürzlich bekannt gab, bereitet man sich auf eine vorläufige Machbarkeitsstudie vor und will überzeugende Daten vorlegen. In deren Rahmen werden ökonomische Eckdaten anhand vorliegender Bohrergebnisse und Rahmenbedingungen vor Ort konkreter abgeschätzt. Eine wirtschaftliche Erstbewertung in Form eines sogenannten PEA liegt bereits seit einiger Zeit vor. Das Wicheeda-Projekt profitiert vom allgemeinen Trend von Volkswirtschaften, sich weniger stark von China abhängig machen zu wollen. In Deutschland warnte im Juli das ifo-Zentrum für Außenwirtschaft vor einer starken Abhängigkeit Deutschlands von Importen und nannte dabei explizit die „ hohe Marktkonzentration hinsichtlich der Zulieferer" in China.

    China gilt als wichtigster Seltene-Erden-Exporteur der Welt. Die Elemente stecken in Smartphones, LEDs, aber auch Motoren für E-Autos, großen Magneten für die Industrie oder Windkraftanlagen. Auch rund um den Rüstungssektor gelten Seltene Erden als kritisch – eine Abhängigkeit von China wiegt hier gleich doppelt schwer. Noch im vergangenen Mai gelang Defense Metals eine kleine Kapitalerhöhung, obwohl der Markt für Finanzierungen für besondere Metalle im Mai laut Daten von S&P Global schwächelte. Auch im Juni blieb das Finanzierungsvolumen in der Gruppe, die neben Seltenen Erden auch Uran, Graphit, Vanadium, Wolfram, Diamanten und andere Metalle umfasst, im Vergleich zum vergangenen Jahr schwach. Für Projekte, die bereits fortgeschritten sind, kann das ein positives Signal sein – schließlich bedeutet ein begrenztes Angebot steigende Preise. Die Aktie von Defense Metals hat sich um 0,15 EUR stabilisiert. Investoren mit einem langen Atem können sich den Wert wieder ansehen.

    Investoren waren bei besonderen Metallen, zu denen auch Seltene Erden gehören, zuletzt zurückhaltend. Quelle: S&P Global

    .

    NIO: Mutiger Schritt nach Europa

    Einen langen Atem benötigen Anleger auch bei der Aktie des Elektro-Auto-Startups NIO. Die Chinesen sorgten mit ihrer Aktie auf Sicht von einem Jahr für Verluste von 36%. Zuletzt berappelte sich die Aktie aber wieder ein wenig. Grund könnte der geplante Verkaufsstart von NIO in gleich mehreren europäischen Ländern ab der zweiten Hälfte des Jahres sein. Neben Schweden und Dänemark sind auch Deutschland und die Niederlande dabei. Schon im vergangenen Jahr positionierte man sich im E-Auto-Land Norwegen. Das Besondere an NIO ist, dass der Autobauer die Batterien seiner Autos in Batterietauschstationen tauschen lässt. So müssen Kunden nicht aufs Laden warten. In Ungarn soll eine Fabrik für eben diese Tauschstationen entstehen. Bis 2025 will NIO weltweit 4.000 Tauschstationen betreiben.


    Die Aktie berappelt sich gerade – ein positiver Trend ist aber noch nicht auszumachen. Während der Markt für Elektroautos heiß umkämpft ist und sich Unternehmen wie NIO in Europa eine blutige Nase holen könnten, sind Unternehmen wie Airbus oder Defense Metals ganz entspannt. Ersterer Konzern ist weltweit führend – zudem ist das Geschäft mit Flugzeugen nicht gerade das Hauptbetätigungsfeld für findige Gründer. Defense Metals profitiert von der Lage seines Projekts im sicheren Kanada, der Knappheit bei Seltenen Erden und der geringen Konkurrenz im Zuge eines darbenden Finanzierungsmarktes.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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