18.05.2023 | 06:00
Klimaschutz als Investment: BASF, Commerzbank, GoviEX Uranium
Weniger CO2-Emissionen, mehr Klimaschutz. Jedes DAX-Unternehmen bekennt sich in irgendeiner Form zu mehr Nachhaltigkeit. Doch was ist dran an den Versprechungen? Und sind die vermeintlichen Klima-Aktien überhaupt ein nachhaltiges Investment? Wir machen den Check und nehmen für Sie drei spannende Titel aus verschiedenen Branchen und Regionen detailliert unter die Lupe.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Nico Popp
ISIN:
BASF SE NA O.N. | DE000BASF111 , COMMERZBANK AG | DE000CBK1001 , GOVIEX URANIUM INC A | CA3837981057
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Nico Popp
In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys
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BASF setzt auf Giga-Wärmepumpen
BASF und Klimaschutz? Für viele Skeptiker passt das nicht so wirklich zusammen. Schließlich gilt das BASF-Werk in Ludwigshafen noch immer als gigantischer Stromfresser. Doch seit Öl und Gas aus Russland auch für BASF nicht mehr sprudeln, hat ein Umdenken eingesetzt. Neben dem Ende für einige energieintensive Vorprodukte am deutschen Standort, will das Unternehmen aus dem Rhein-Neckar-Raum auch mit neuer Technologie punkten: Riesige Wärmepumpen sollen Abwärme aus der Produktion nutzen und Dampf produzieren. Diesen benötigt die BASF für viele Herstellungs-Prozesse, etwa für Produkte für Bau- und Landwirtschaft und sogar für Kosmetika. Insgesamt sind es laut BASF allein am Standort Ludwigshafen rund 20 Mio. t Dampf jährlich. Zwischen 2018 und 2030 sollen so CO2-Einsparungen von 25 % möglich werden.
Commerzbank: Was ist wirklich nachhaltig?
Auch die Finanzwirtschaft stellt sich immer klimaneutraler auf. Studien besagen, dass das Risiko bei der Finanzierung von weniger nachhaltigen Vorhaben für Banken ungleich größer ist, als bei ESG-konformen Projekten. Dennoch gehen Industrieunternehmen nicht die Finanzierungspartner aus. Wie die Commerzbank jüngst gegenüber der Tagesschau äußerte, ließe sich die Zahl der Kunden, die wegen eines zu geringen Bewusstseins für den Klimawandel aussortiert wurden, an einer Hand abzählen. Hinzu kommt, dass bei der Unternehmensfinanzierung weniger der Ist-Zustand, als der Zweck der Investitionen eine Rolle spielt. Investitionen in mehr Nachhaltigkeit rechnen sich also auch weiterhin für Industrie und Banken.
Während in Deutschland ein Konsens darüber herrscht, welche Maßnahmen nachhaltig sind und welche nicht, sind Marktakteure in anderen Regionen der Welt flexibler. Etwa plädieren in Finnland selbst die Grünen für Atomenergie und führen als Begründung den Klimaschutz an. Auch in China, den USA und selbst Japan sind neue Atommeiler geplant. Das Uran stammt in erster Linie aus Kasachstan, doch auch Afrika gilt seit jeher als beliebtes Abbaugebiet. Das kanadische Unternehmen GoviEx Uranium treibt in Zambia, Niger und Mali drei Projekte voran. Das Madaouela-Projekt in Niger ist für den Abbau genehmigt und verfügt bereits über eine Machbarkeitsstudie. Grünes Licht der Behörden zum Abbau hat zudem auch das Muntanga-Projekt in Zambia erhalten. So aufgestellt, will GoviEx Uranium ab 2025 Uran fördern.
Positive Entwicklungen bei GoviEx Uranium
Dass das überaus lohnenswert sein könnte, zeigt der Uranpreis. Ausgehend von seinem Tief nach der Fukushima-Katastrophe kletterte Uran um mehr als 180 %. Nach Ansicht von Analysten dürfte die Nachfrage in den kommenden Jahren weiter steigen, während das Angebot erst nach und nach wächst. Auch zögerliche Finanzierungspartner mit einem engen ESG-Begriff haben in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass es für Unternehmen aus dem Uran-Geschäft schwer war, Investitionen zu finanzieren. GoviEx Uranium hat zuletzt eine Finanzierung über 15 Mio. CAD erfolgreich abgeschlossen und geht jetzt voran. 2024 will das Unternehmen auch zum Muntanga-Projekt eine Machbarkeitsstudie vorlegen und auch mögliche ESG-Einflüsse in einer Untersuchung (ESIA) näher darlegen. Damit wird noch deutlicher, dass das Unternehmen gleich zwei heiße Eisen auf dem Weg zur Produktion im Feuer hat.
"Unsere kontinuierlichen Fortschritte beim Uranprojekt Muntanga spiegeln unser Engagement für eine verantwortungsvolle und nachhaltige Entwicklung in Afrika wider. Mit dem für 2024 geplanten Abschluss unserer ESIA- und Machbarkeitsstudie sind wir gut aufgestellt, um dieses Projekt in Richtung einer kurzfristigen Produktion voranzutreiben und einen bedeutenden Beitrag zum globalen Uranmarkt zu leisten. Wir freuen uns über das Potenzial des Muntanga-Projekts und die positiven Auswirkungen, die es auf unsere Stakeholder und die lokale Gemeinschaft haben wird", kommentiert GoviEx-CEO Daniel Major die jüngsten Entwicklungen.
Egal ob Industrieunternehmen wie BASF, die ihr Geschäft nachhaltig umkrempeln und dazu innovative Wege gehen, Finanziers wie die Commerzbank oder das junge Uran-Unternehmen GoviEx Uranium: Klimaschutz-Aktien haben viele Gesichter. Während die Transformation der Industrie mit eigenen Risiken behaftet ist, scheinen die Chancen für Banken groß zu sein. Auch das Vorhaben von GoviEx Uranium unterliegt den typischen Projekt-Risiken von Wachstumsunternehmen aus dem Rohstoffsektor. Die Aussicht auf gleich zwei Uran-Projekte in Afrika sowie die wachsende Uran-Nachfrage bedeuten jedoch auch Chancen. Anleger sollten die Aktie, die aktuell am Tief notiert, auf dem Schirm haben.
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