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04.06.2021 | 05:00

Lufthansa, Almonty Industries, Volkswagen VZ: Von Neustarts und Übernahmefantasie

  • Übernahmen
Bildquelle: pixabay.com

Es geht wieder los. Die Krise lassen immer mehr Unternehmen hinter sich. Restaurants sind selbst mit Testpflicht voll, Autohersteller knüpfen wieder an die Verkaufszahlen von vor der Krise an und Fluggesellschaften freuen sich wieder über mehr Urlauber und auch Geschäftsreisende. Angesichts des Comebacks der Wirtschaft stehen bestimmte Unternehmen besonders im Fokus. Andere offenbaren große Chancen erst auf den zweiten Blick. Wir stellen drei Titel vor.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: CA0203981034 , DE0008232125 , DE0007664039

Inhaltsverzeichnis:


    Lufthansa: Wie geht es weiter?

    Die Deutsche Lufthansa will ihr Langstrecken-Angebot am Flughafen München wieder ausbauen. Das dürfte neben Aktionären auch die Belegschaft freuen – schließlich ist das ein Zeichen von Normalität. Auch die Finanzen der Kranich-Airline könnten bald wieder Vor-Krisen-Niveau erreichen. Während der Pandemie hatte der Bund eine stille Einlage in Höhe von 5,5 Mrd. EUR geleistet und das Unternehmen so vermutlich sogar vor der Pleite gerettet. Inzwischen plant die Lufthansa eine Kapitalerhöhung, um diese stille Beteiligung zumindest teilweise abzulösen. Ob der Anteil des Staates nach der Kapitalmaßnahme wirklich sinkt, ist noch nicht klar. Zuletzt signalisierte Finanzminister Scholz die Bereitschaft des Bundes, die Kapitalerhöhung der Lufthansa zu zeichnen. Zumindest im Falle einer zu geringen Nachfrage des Marktes, dürfte der Bund also bereitstehen.

    Die Aktie der Lufthansa war einer der größten Gewinner der vergangenen Tage. In nur fünf Handelstagen kletterte die Aktie um 8,8%. Doch langfristig sieht es auch weiterhin eher düster aus: Innerhalb von drei Jahren hat der Wert rund die Hälfte eingebüßt. Während die Konkurrenz von Ryanair in der Krise geklotzt hat und beim Kauf neuer Flugzeuge des ehemals als 737max firmierenden Typs einen äußerst günstigen Preis bezahlt hat, hielt sich die Lufthansa bedeckt. Inwiefern diese Haltung die Lufthansa Marktanteile kostet, ist noch nicht klar. Fakt ist aber, dass die Pandemie das Verhalten der Kunden geändert hat. Viele Flüge, die früher noch selbstverständlich waren, stehen heute zur Disposition. Ob Fluglinien, die in nahezu jedem Land vom Staat gerettet wurden, in diesem Umfeld punkten können, muss sich erst noch zeigen. Schließlich dürften die Rettungsmaßnahmen Überkapazitäten begünstigt haben. Über 11,50 EUR kann bei der Aktie der Lufthansa kurzfristiges Potenzial entstehen. Ein Selbstläufer ist die Aktie aber nicht.

    Almonty Industries: Gigantische Wolfram-Mine feiert Richtfest

    Ein Unternehmen, das indirekt profitiert, wenn mehr Flugzeuge gebaut werden, ist Almonty Industries. Das Unternehmen fördert Wolfram, ein Metall, das in seinen Eigenschaften einzigartig ist und überall da zum Einsatz kommt, wo große Hitze entsteht. Neben der Luftfahrt sind das klassische Glühbirnen, aber auch die Medizintechnik oder Bohrköpfe im Bergbau. Der gesamte Wolfram-Markt ist stark von China dominiert. Nachdem das Land in der zweiten Hälfte 2020 seine Produktionsmenge gedrosselt hatte, kletterten die Preise. Almonty Industries ist eine der wenigen Wolfram-Alternativen außerhalb Chinas. Neben einer produzierenden Mine in Portugal entwickelt Almonty Industries mit der Ssangdong-Mine das größte Wolfram-Projekt außerhalb Chinas. Die Mine liegt in Südkorea und hat das Potenzial, 50% des weltweiten Wolfram-Angebots außerhalb Chinas zu stellen.

    Dass das schon bald soweit sein könnte, zeigen auch die jüngsten Aktivitäten des Unternehmens. Ende Mai feierte man in Korea Richtfest. Die Produktion soll nun Schritt für Schritt steigen. Almonty Industries wird von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanziert und hat mit der Deutschen Rohstoff AG einen wichtigen Ankeraktionär. Das Unternehmen arbeitet an einem Listing an der Börse in Australien. Das könnte der Aktie gepaart mit der anlaufenden Produktion zudem neue Impulse geben. Aktuell notiert die Aktie zwar in der Nähe des Allzeithochs, Almonty ist aber dennoch nur mit rund 155 Mio. EUR bewertet. Angesichts der Größe der Sangdong-Mine und der anderen Projekte des Unternehmens, könnten deutlich höhere Bewertungen gerechtfertigt sein.

    Volkswagen VZ: Was bringt der Einstieg ins Rohstoff-Geschäft?

    Höhere Bewertungen schreibt der Markt seit Monaten auch Volkswagen zu. Der Autobauer gab vor Monaten eine E-Auto-Offensive bekannt. Zuletzt der nächste Hammer: Volkswagen will seine Batteriesparte eigenständig an die Börse bringen. Zugleich spielt man mit dem Gedanken, sich selbst den Zugang zu wichtigen Rohstoffen für die Batterieförderung zu sichern. Die Stoßrichtung ist klar: Man will mehr vom Kuchen und weniger abhängig von Ländern wie China sein, die bei vielen strategischen Metallen die Nase vorn haben. Volkswagen befindet sich mit seiner Strategie in guter Gesellschaft. Auch Tesla sichert sich bereits Rohstoffe und mischt beispielsweise bei einer Nickel-Mine im Pazifik-Paradies Neukaledonien mit.

    Das Engagement von Unternehmen wie Volkswagen und Tesla ist nachvollziehbar: Noch immer scheuen sich große Rohstoffgesellschaften davor, in bestimmte Rohstoffe, wie etwa Lithium, zu investieren. Sollten Batterien einmal nicht mehr die Schlüsseltechnologie für die Autobranche sein, könnten Überkapazitäten entstehen, so Skeptiker. Doch der Einstieg der großen Konzerne in ein komplett neues Feld ist auch herausfordernd und mit Risiken verbunden. Wahrscheinlicher sind daher Beteiligungen und Joint-Ventures mit Rohstoffunternehmen. Die Aktie von Volkswagen hat aktuell Rückenwind und nimmt Kurs auf die Hochs von April. Die Perspektive bleibt gut. Von steigenden Bewertungen bei VW und Co. könnten indirekt aber auch Rohstoffgesellschaften profitieren – dann nämlich, wenn große Industrieunternehmen mit den hoch bewerteten eigenen Aktien auf Einkaufstour gehen.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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