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01.04.2022 | 06:00

Manche Aktien-Spekulationen können teuer werden: TUI, Barsele Minerals, BYD

  • Spekulation
Bildquelle: pixabay.com

Die Frage nach Krieg und Frieden lässt viele Graubereiche offen. Humanitäre Korridore, Feuerpausen, Verringerung der militärischen Intensität – was sich hinter diesen Begriffen wirklich verbirgt, muss nach den Ereignissen der vergangenen Tage und Wochen offen bleiben. Sicher ist nur, dass die Welt nach Pandemie, Klimawandel und Krieg in Europa Zeit braucht, eine neue Ordnung zu finden. Bis dahin bleibt Chaos. Worauf sich Anleger inmitten dieses Chaos noch verlassen können? Wir erklären es am Beispiel von drei Aktien.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , BARSELE MINERALS | CA0688921083 , TUI AG NA O.N. | DE000TUAG000

Inhaltsverzeichnis:


    TUI: Wie viele Urlaube fallen 2022 ins Wasser?

    Die Maßnahmen gegen die Pandemie laufen in diesen Tagen weitgehend aus. Das könnte gebeutelten Branchen, wie etwa der Tourismusindustrie, zu Rückenwind verhelfen. Millionen Menschen sehnen sich nach Sonne, Strand und Meer – oder eben Berge und Seen. Die neue Freiheit kommt daher gerade recht, um wieder ausgiebig in Urlaub zu fahren. Doch da sind noch immer hohe Inzidenzen und eine ansteckende Virus-Variante. Diese sorgt zwar in erster Linie für Schnupfen und Husten und weniger zu Schmerzen oder noch ernsteren Folgen, doch bleibt ein gewisses Restrisiko für besonders gefährdete Menschen. Auch kann selbst der harmloseste Schnupfen zu einem Stimmungskiller werden, wenn auf dem Schnelltest der zweite Strich erscheint. Reisen fallen dann schnell ins Wasser. Zwar hat sich die Tourismusbranche längst mit Versicherungen gegen Quarantäne, Erkrankungen vor Reisebeginn oder währenddessen gewappnet – ein Restrisiko aber bleibt. Fallen jetzt an Ostern einige Reisen ins Wasser, könnten viele Menschen Ihre Buchungen zurückstellen und lieber spontan innerhalb Deutschlands verreisen.

    Für TUI, das bereits früh die Kapazitäten für Reisen hochgeschraubt hat, könnte das ein Risiko sein. Zwar sieht es aktuell nicht danach aus, als fiele die Reise-Saison ins Wasser, zumal in der allgemeinen Inflations-Lage ohnehin das Credo „Haben ist besser als brauchen" gilt. Dennoch sollten sich Anleger nicht blind von der allgemeinen Lockerungs-Euphorie anstecken lassen. Gerade Unternehmen, die Reisen anbieten, Veranstaltungen planen oder anderweitig in Vorleistung gehen, sind noch immer nicht übern Berg. Zwar drohen keine Lockdowns mehr, doch könnten Kunden und Mitarbeiter in Quarantäne viele Pläne durchkreuzen. Die Aktie von TUI hat in den vergangenen Tagen mehr als 8% zugelegt. Sobald sich die Dynamik abschwächt, droht dem Wert ein Rückfall in den Abwärtstrend. Die Reise-Saison 2022 ist noch nicht in trockenen Tüchern.

    Barsele Minerals: Gold und eine besondere Konstellation

    In trockenen Tüchern ist bei Barsele Minerals bislang wenig. Zur Erinnerung: Das Unternehmen betreibt das fortgeschrittene Barsele-Gold-Projekt in Schweden zusammen mit Agnico Eagle. Der kanadische Bergbau-Konzern glaubt an das Projekt in Schweden, hat sich aber auf Nordamerika als Betätigungsfeld festgelegt. Gleichzeitig will Barsele Minerals auf dem gleichnamigen Projekt den Turbo zünden und aggressiv explorieren. „ Wir sind überzeugt davon, dass wir bereits mit einem Bohrprogramm von rund 35.000 Metern große Potenziale heben könnten. Um dies zu finanzieren, benötigen wir aber eine Entscheidung. Glücklicherweise gibt es bereits Interessenten, die sich vorstellen können, Barsele gemeinsam mit uns voranzubringen", so Barsele-CEO Gary Cope Ende des vergangenen Jahres in einem Interview, nachdem die vor Monaten geschlossene Kauf-Vor-Vereinbarung mit Agnico Eagle zur kompletten Übernahme des Projekts aufgekündigt wurde.

    Aktuell arbeiten beide Parteien weiter am Barsele-Projekt. Im Januar entdeckten die Arbeiter sogar einen bisher wenig bekannten goldhaltigen Felsblock. Mit dem nahenden Frühling wird es auch rund um Barsele Minerals spannend: Gelingt es dem Unternehmen, das Projekt vollständig zu übernehmen? Kommt ein neuer Partner und finanziert das aus Sicht des Managements vielversprechende Explorationsprogramm über 35.000 Meter? Diese Fragen stellen sich in diesen Tagen Aktionäre und Interessierte. Das Projekt selbst erscheint angesichts niedriger Energiekosten, einer intakten Infrastruktur und der großen Bedeutung für die Region aussichtsreich. Das spiegelt auch die Kurserholung der Aktie seit Januar wider. Noch bleibt rund um Barsele Minerals allerdings Unsicherheit bestehen. Da Gold heute aber tendenziell gefragter ist, als noch vor Monaten und das Team rund um Barsele Minerals von seinem Projekt mehr als überzeugt ist, besteht rund um die Aktie auch weiterhin Fantasie. Es wird spannend sein zu sehen, ob das Unternehmen die aktuelle Hängepartie schon bald auflösen kann.

    BYD: Stromspeicher gewinnen an Bedeutung

    Nicht so wirklich aussichtsreich ist der Kursverlauf der Aktie von BYD während der vergangenen drei Monate – die Aktie gab rund 15% nach. Doch wie viel des Kursrückschlags ist wirklich auf das Unternehmen zurückzuführen und wo wirkte sich die Nervosität am Gesamtmarkt aus? BYD ist ein ambitionierte Autobauer und Akku-Spezialist. Selbst eine eigene Chip-Sparte hat das Unternehmen. Wenn in den kommenden Jahren viele Häuser in Deutschland die Energiewende vollziehen, dürften auch Stromspeicher aus dem Hause BYD eine große Rolle spielen – in Kombination mit Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen gilt die Technologie als großer Schritt in Richtung Autarkie. Angesichts der hohen Strompreise und Förderungen rechnet sich der Schritt auch für alle, die aktuell noch Geld auf der hohen Kante haben. Auch wenn BYD selbst wegen der wachsenden Konkurrenz etablierter Marken auf dem Gebiet der Autos immer mehr Gegenwind bekommt, ist das Unternehmen gut positioniert – vor allem unter der Haube, also bei der Batterie-Technik spielen die Chinesen ihre Stärken aus. Gegen den Wert spricht aktuell aber die China-Skepsis der Märkte. Angesichts der wachsenden geopolitischen Spannungen, könnte sich diese Skepsis noch eine Weile am Markt halten.


    Sowohl TUI als auch BYD sind gut positioniert, um auch im aktuellen Geschäftsjahr gutes Geld zu verdienen – doch es bleiben Unsicherheiten. Die Unsicherheit rund um Barsele Minerals ist zwar ebenfalls offensichtlich, doch schwinden dem Unternehmen weder Marktanteile, noch kann es technologisch ins Hintertreffen geraten. Solange Gold attraktiv bleibt, muss auch das Barsele-Projekt als aussichtsreich gelten.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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