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11.03.2022 | 06:00

Nordex, MAS Gold, Hensoldt: Aktien für die neue Zeitrechnung

  • Zeitenwende
Bildquelle: pixabay.com

Auch wenn die Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland ungeachtet der Zwischenstände Hoffnung machen, wird sich in den kommenden Monaten und Jahren vieles verändern. Die Zivilmacht EU muss umdenken – in vielerlei Bereichen. Gas als Übergangstechnologie ist nach Putins Angriffskrieg kaum mehr vermittelbar. Auch die nationale Sicherheit in die Hände der NATO zu legen, die maßgeblich von den USA gestützt wird, erscheint riskant – Trump bereitet schließlich schon seinen Wahlkampf vor. In Zukunft werden EU und Deutschland die Klimawende beschleunigen und die Aufrüstung forcieren müssen. Wir stellen drei Aktien vor, die profitieren können.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: HENSOLDT AG INH O.N. | DE000HAG0005 , NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554 , MAS Gold Corp. | CA57457A1057

Inhaltsverzeichnis:


    Nordex: Wenn Gegenwind auf Rückenwind trifft

    Die beste Energie ist die, die es kostenlos gibt, so ein geflügeltes Wort rund um regenerative Energien. Doch ganz so einfach ist es nicht. Windräder und Photovoltaik-Module benötigen Rohstoffe und müssen nach Ende ihrer Nutzungsdauer recycelt werden. Unterm Strich stimmt die Annahme rund um regenerative Energien aber dennoch: Wind, Sonne und Wasser sind – eine entsprechende Infrastruktur vorausgesetzt – günstig und vor allem klimafreundlich. Der Windanlagenbauer Nordex profitiert seit Jahren von der Klimawende. Im vergangenen Jahr litt das Unternehmen unter schwachen Margen und suchte sein Heil wegen der schleppenden Genehmigungen vor allem im Ausland. Gerade in Südamerika brummte das Geschäft Ende 2021. Und heute?

    Auch weiterhin leidet Nordex unter schwachen Margen. Jetzt wartet der Markt ab, inwiefern der Energiepreis-Schock Nordex trifft. In den vergangenen Tagen zogen die Energiepreise weiter rasant an und belasten alle Industrieunternehmen. In Deutschland geht sogar die Angst vor einer Rezession um 5% um. Eine solche dürfte auch Nordex treffen. Angesichts der zu erwartenden massiven Investitionen in Erneuerbare Energien bleibt die Aktie aber aussichtsreich. Der Wert kämpft sich gerade aus seinem Abwärtstrend und auch Analysten sehen faire Werte bei rund 20 EUR. Angesichts der hohen Volatilität wegen des Krieges ist bei der Aktie aus charttechnischer Sicht noch nichts entschieden.

    MAS Gold: Geringe Bewertung und potenzielles Krisen-Investment

    Während Investoren bei Titeln aus den Bereichen regenerative Energien oder Rüstung darauf hoffen müssen, dass die gestiegenen Kosten die Hoffnung auf Staats-Milliarden nicht zunichtemachen, investieren Gold-Anleger anders. Das Edelmetall profitiert einerseits von der zunehmenden geopolitischen Instabilität, der Aussicht auf aufgeblähte Staatshaushalte und einer Zinswende, die es angesichts des Krieges und seiner Folgen bestenfalls in der Light-Variante geben wird. Dieses Gemisch aus Unsicherheit und Inflation könnte Gold weiter beflügeln. Im Laufe der Woche hatte das Edelmetall bereits die Marke von 2.000 USD überschritten.

    Wer rund um Gold einen Fuß in die Tür stellen will, kann das neben kostengünstigen ETCs auch mittels Aktien kleiner Explorationsgesellschaften tun. Diese Unternehmen suchen auf Liegenschaften nach dem Edelmetall und werden vom Markt mit einem großen Abschlag auf die im Boden befindlichen Metalle gehandelt. Der Grund: Bis zu einer Produktionsentscheidung sind in der Regel noch viele Hürden zu nehmen. Da an der Börse aber die Zukunft gehandelt wird und gerade Explorationsgesellschaften immer wieder Bohrergebnisse und andere Zwischenstände vermelden, erfahren diese Titel je nach Zeitgeist mehr oder weniger Zuspruch. Bei Gold über 2.000 USD und wachsender Unsicherheit wirken marktenge Titel, wie etwa MAS Gold, wie ein Optionsschein auf Goldpreis und Volatilität.

    MAS Gold agiert im kanadischen Distrikt Saskatchewan und entwickelt dort vier Projekte mit insgesamt 34,323 Hektar. Erst im Januar, also bevor Gold stark angestiegen ist, sicherte sich MAS Gold 100% des SW-Gold-Projekts. Da das Unternehmen den Ansatz verfolgt, seine inmitten des La-Ronge-Greenstone-Gürtels gelegenen Liegenschaften gemeinsam zu entwickeln und zwischen den Projekten Synergien zu heben, könnte das Unternehmen für Investoren spannend werden. Erst kürzlich endete ein Bohrprogramm auf der North-Lake-Liegenschaft, anderswo gehen die Arbeiten weiter. Die in den kommenden Wochen und Monaten zu erwartenden Ergebnisse könnten auf einen interessierten Markt treffen.

    Hensoldt: Folgt hier der große Knall?

    Mehr als nur freundlich zugeneigt war der Markt in den vergangenen Tagen der Aktie von Hensoldt. Die Aktie des Rüstungsunternehmens, das aus Airbus Defence hervorgegangen und im malerischen Münchener Vorort Taufkirchen beheimatet ist, feierte zuletzt Rekorde. Hensoldt ist Spezialist für Radar und Sensoren und sollte von den steigenden Rüstungsausgaben in Deutschland und Europa profitieren, so Marktteilnehmer. Aus Sicht von mehreren Monaten sieht der Kursverlauf bei Hensoldt aus wie eine Fahnenstange. Vom bisherigen Hoch hat die Aktie schon wieder rund 15% korrigiert. Da davon auszugehen ist, dass zumindest ein Teil der von Bundeskanzler Scholz mit Verve vorgetragenen Pläne im Nachhinein relativiert werden, sollten Anleger bei Hensoldt vorsichtig sein. Die aktuelle Situation markiert zwar eine Zeitenwende, doch wachsen Bäume nicht in den Himmel.


    Während die Investment-Story von Hensoldt womöglich zu offensichtlich und daher bereits beendet ist, bevor sie richtig angefangen hat, ist Nordex gerade erst im Begriff sich charttechnisch freizuschwimmen. Risiken liegen aber in den gestiegenen Energiekosten – auch Nordex muss seine Windräder erst einmal bauen. Als Wachstumsunternehmen kümmern sich die Geologen rund um MAS Gold relativ wenig um Energiekosten, das Unternehmen dürfte von Marktpanik sogar profitieren können, sofern parallel auch Gold steigt. Angesichts der geringen Marktkapitalisierung, weiterer Bohrergebnisse und einer für das erste Quartal 2022 angekündigten Ressourcenschätzung könnte der Wert für spekulative Investoren interessant werden.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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    Die Auseinandersetzungen rund um den Ukraine-Krieg nehmen vielfältige Ausmaße an und ziehen weite internationale Kreise. Nach China könnte nun auch die Rolle von Indien im Konflikt zunehmen. In den vergangenen Wochen soll es laut Berichten der Deutschen Welle einen regen Austausch zwischen Russland und Indien gegeben haben. Indien strebe einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat an und habe zuletzt begonnen, russisches Öl zu kaufen. Auch eine Kooperation beider Finanzsysteme sei denkbar. Das würde Russland wieder Zugang zu den Kapitalmärkten bieten.

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