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14.04.2022 | 06:00

Regionalisierung als Anlageidee: BYD, Defense Metals, Rheinmetall

  • Regionalisierung
Bildquelle: pixabay.com

Die Friedensdividende ist aufgebraucht. Über Jahre wähnte sich Europa in einer Welt ohne Kriege. Die wechselseitige Abhängigkeit und der gemeinsame Handel sollten eine Weltordnung schaffen, die für Stabilität und Ausgleich sorgt. Doch seit rund fünfzehn Jahren läuft dieses Konzept nicht mehr rund. Erst setzte Putin einen Fuß nach Georgien, später annektierte er die Krim. Spätestens seit Februar ist selbst der deutschen Regierung klar, dass Frieden und Sicherheit in Zukunft wieder hart erarbeitet werden müssen. Da gleichzeitig der Klimawandel Maßnahmen nötig macht, steht die Welt vor Veränderungen. Wir beleuchten drei Titel, die profitieren könnten.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , RHEINMETALL AG | DE0007030009

Inhaltsverzeichnis:


    BYD: Dieses Geschäftsmodell ist so 2019

    Die Aktie von BYD gilt seit Jahren als Anlegerliebling. Zuerst bauten die Chinesen Batterien und setzten diese in kleine Roller und andere Gefährte ein. Noch vor etwas mehr als zehn Jahren wurde BYD von Vertretern der deutschen Industrie hinter vorgehaltener Hand verlacht. Heute lacht niemand mehr. Als vor etwas mehr als zehn Jahren in Deutschland bei Solaranlagenbauern die Pleitewelle einsetzte und noch niemand an E-Autos als Massenphänomen glaubte, machten die Chinesen von BYD einfach weiter. Heute ist aus dem Unternehmen ein Autobauer geworden, der innovative Technologie bietet und vielfältig aufgestellt ist. BYD bietet auch eine Plattform, auf die westliche Hersteller aufsetzen könnten – wenn da nicht der schwelende Konflikt wäre.

    BYDs Plattform-Konzept ist noch auf die Welt vor 2019 ausgerichtet : Unternehmen kooperieren über Grenzen und Wirtschaftsräume hinweg, Waren wechseln die Besitzer und kommen „just in time" bei den Empfängern an. Ein Unternehmen wie BYD hätte in einer solchen Welt eine große Zukunft gehabt. Doch seitdem hat sich einiges geändert Die Pandemie hat viele Unternehmen davon überzeugt, dass es besser ist, statt eines Zulieferers, mehrere Zulieferer zu haben. Auch zählt heute nicht mehr nur der Preis, sondern auch die Versorgungssicherheit. Hinzu kommen die wachsenden Spannungen zwischen der NATO und Russland. Zwar ist ungewiss, ob China sich im Zweifel umfänglich zu Russland bekennen würde, doch ist die Welt inzwischen eine andere. BYD hat heute eine schlechtere Position als noch vor Ausbruch des Krieges.

    Defense Metals: Seltene Erden aus Kanada als Wachstumchance

    Deutlich verbessert hat sich dagegen die Situation von Defense Metals. Das Unternehmen betreibt mit dem Wicheeda-Seltene-Erden-Projekt in British Columbia eine Liegenschaft, die einen Teil zur Versorgungssicherheit Nordamerikas rund um Seltene Erden beitragen könnte. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich China viele dieser Vorkommen gesichert und sie auch im Inland ausgebeutet, um in vielen Zukunftsindustrien punkten zu können. Inzwischen setzt sich aber auch bei Regierungen die Ansicht durch, dass es Sinn macht, sich autark aufzustellen. Zuletzt meldete die Nachrichtenagentur Reuters, dass Kanada 1,6 Mrd. CAD investieren will, um eine eigene Lieferkette rund um Batterien für E-Autos aufzubauen. Seltene Erden spielen dabei ebenso eine Rolle, wie auch für den neuerdings aufstrebenden Verteidigungssektor, sowie regenerative Technologien.

    Zuletzt vermeldete Defense Metals vielversprechende Bohrergebnisse und untermauerte damit, das eigene Projekt erfolgreich voranzubringen. Nahezu zeitgleich veröffentlichten die Marktforscher von Marktlinker einen Ausblick, der dem Markt für Seltene Erden bis 2026 jährliche Wachstumsraten von 12,3% verspricht. Die Aktie von Defense Metals hat in den vergangenen drei Monaten knapp 28% zugelegt, kam zuletzt aber ein wenig zurück. Das Projekt ist vielversprechend und trifft den Zeitgeist. Als junges Explorationsunternehmen muss die Aktie zwar als spekulativ gelten, doch können sich Investoren mit einem Sinn für Timing genau das zu Nutze machen.

    Rheinmetall - für Jahre gut positioniert

    Das Timing scheint auch bei Rheinmetall gerade richtig zu sein – auch wenn das vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse zynisch klingt. Doch auch wenn man sich nur den Chartverlauf ansieht, bemerkt man, dass die Aktie Momentum hat: Zuletzt pirschte sich der Wert ans bisherige Jahreshoch heran. Gelingt es, über der Marke von 200 EUR zu verharren, sollte der Wert Druck für neue Hochs aufbauen. Rheinmetall profitiert von den Diskussionen um Waffenlieferungen an die Ukraine und dem allgemeinen Trend zur Aufrüstung. In einer Welt, in der Angriffskriege nur halbherzig gesühnt werden können, gilt es, Nachahmer und Wiederholungstäter effektiv abzuschrecken. Diese Mission dürfte der Westen noch Jahre verfolgen. Rheinmetall ist zur rechten Zeit am rechten Ort.


    In einer Zeit, in der die Welt etwas weniger der bisher gekannte globale Marktplatz ist, gilt es, regionale Profiteure zu identifizieren. Dazu gehört Rheinmetall ohne Zweifel. Doch auch Defense Metals dürfte aus der strategischen Bedeutung von Seltenen Erden und seiner Lage in Kanada Profit schlagen. Weiterhin gut positioniert ist auch BYD. Die Produkte sind günstig und technologisch einwandfrei – gewisse Risiken bestehen angesichts der sich andeutenden neuen Weltordnung aber doch.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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