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23.08.2021 | 05:00

Rheinmetall, Defense Metals, NEL: Was in diesem Markt funktionieren kann

  • Zukunftsinvestments
Bildquelle: pixabay.com

Die aktuellen Ereignisse in Afghanistan zeigen es: Auch in Zukunft werden Länder in ihre Verteidigung investieren müssen, um geostrategischen Anforderungen gerecht zu werden. Aktuell kämpft die Bundeswehr mit allen Mitteln gegen Bürokratie und die Zeit, um möglichst viele Deutsche oder Ortskräfte sowie deren Familien vor den Taliban zu retten. Modernes Equipment ist dazu ebenso nötig, wie effiziente Entscheidungsketten. Wir beleuchten in diesem Beitrag zwei Unternehmen rund um das Thema Verteidigung und gehen abschließend auf die aktuelle Situation bei der Wasserstoff-Aktie von NEL ein.

Lesezeit: ca. 2 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , RHEINMETALL AG | DE0007030009 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235

Inhaltsverzeichnis:


    Rheinmetall: Solider Wert mit ESG-Schwächen

    Die Aktie von Rheinmetall profitiert von der steigenden Nachfrage nach Rüstungsgütern. Die Sparte Defence macht mehr als 60% der Umsätze bei Rheinmetall aus. Ein weiteres Standbein ist die Autobranche. Das Unternehmen hat sich vor einiger Zeit einen Sparkurs auferlegt, der im ersten Quartal des Geschäftsjahres zum Tragen gekommen ist. Zugleich lief es für die Autoindustrie besser und auch das Thema der Verteidigungshaushalte wirkt stimulierend. Gerade die aktuelle Situation in Afghanistan zeigt, wie stark Europa noch immer von den USA abhängig ist.

    Die Aktie von Rheinmetall gilt als solide, hat aber nicht den besten Ruf. Wohl auch deswegen will das Unternehmen seine Sparten neu gliedern und künftig stärker auf Bereiche wie Sensoren und elektronische Produkte setzen. Hier soll Wachstum schlummern. Diese Kursfantasie könnte der Aktie schon bald neue Impulse geben. Auf der Soll-Seite steht allerdings das schwache ESG-Profil. Rüstung ist alles andere als ethisch einwandfrei. Anleger sollten diese Risiken im Blick haben.

    Defense Metals: Die Chinesen stellen einen Fuß in die Tür

    Derartige ESG-Risiken sind bei Defense Metals nicht vorhanden. Das Unternehmen betreibt das Konzessionsgebiet „Wicheeda" für Seltene Erden im kanadischen Distrikt British Columbia. Es ist über Allwetterstraßen zugänglich und an das Energienetz angeschlossen. In den vergangenen Monaten hat das Projekt große Fortschritte gemacht und die Aktie erzielte teils sehr dynamische Gewinne. Seit einigen Monaten ist der Kurs auch im Zusammenhang mit einer Finanzierung zur Ruhe gekommen. Dabei geht es bei Defense Metals operativ weiter.

    Zuletzt unterzeichnete man eine Absichtserklärung mit Sinoteel MECC über gemeinsame Verarbeitungstests und Untersuchungen zum Bau einer Pilotanlage für das Wicheeda-Projekt. Das chinesische Unternehmen Sinosteel hat bereits 400 große Metallurgieprojekte für die chinesische Regierung begleitet und vorangebracht. Seltene Erden sind im Zusammenhang mit vielen Zukunftstechnologien essentiell: Neben Elektronik zählen auch Akkus und andere Produkte dazu. Auch im Rüstungssektor werden Seltene Erden benötigt. Obwohl Sinosteel bereits erste Fühler in Richtung Defense Metals ausgestreckt hat, ist nicht ausgeschlossen, dass das Projekt auch das Interesse nordamerikanischer Investoren auf sich zieht – schließlich ist der Markt für Seltene Erden bereits heute von China dominiert und die Metalle von großer geostrategischer Bedeutung.

    NEL: Die Zahlen sind eindeutig

    Eher wenig geostrategische Bedeutung hat die Wasserstoff-Industrie , wenngleich die Technologie ein Schlüssel zu mehr Klimaschutz sein kann. Doch die Branche darbt. Das norwegische Unternehmen NEL gilt als Spezialist für Herstellung, Lagerung und Transport für Wasserstoff. Doch der einstige Börsenstar ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Zuletzt veröffentlichte man Zahlen. Im zweiten Quartal wurde bei einem operativen Umsatz von 163,7 Mio. norwegischen Kronen (NOK) ein Verlust von 149,1 Mio. NOK erzielt. Diese Zahlen sagen alles. Die Aktie kämpft aktuell mit der Marke von 1,30 EUR. Kann dieses Niveau verteidigt werden, könnte die Aktie hier einen Boden finden. Der Trend spricht aber eine andere Sprache. Der Wert ist wenig aussichtsreich. Die Konkurrenz rund um Wasserstoff ist groß, der praktische Einsatz liegt dagegen in der fernen Zukunft. Am Markt ist aktuell kein Platz für Visionen. Die Aktie ist aktuell uninteressant.


    Während NEL aktuell einfach „out" ist und Rheinmetall seine neue Ausrichtung erst noch etablieren muss und zugleich mit seinem Image kämpft, könnte Defense Metals für spekulativ orientierte Investoren eine Überlegung wert sein. Die Aktie ist zurückgekommen und es geht operativ voran. Das Projekt ist indes noch weit von der Produktion von Seltenen Erden entfernt. Dass diese Metalle aber rar und besonders gefragt sind, steht außer Frage.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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