TUI, Desert Gold, Deutsche Bank: Unsicherheit als Anlage-Chance

TUI: Gegen den Strom zum Erfolg?

Während Covid-19 zwar rein statistisch noch immer furios um sich greift, mehrt sich die Zahl derer, die angesichts milder Verläufe die Angst vor einer Ansteckung verlieren. Angesichts geringer Belegungszahlen im Krankenhaus sind weniger aber dafür effektive Maßnahmen womöglich eher angezeigt, als die pauschalen Lösungen der Vergangenheit. Überhaupt sind die Menschen längst Krisen-müde. Unternehmen wie TUI stehen bereit, um Abhilfe zu schaffen. Das Reisen war schon immer eine willkommene Ablenkung. Nach Jahren der Entbehrung machen Reisen ins Ausland inzwischen auch wieder mehr Spaß – vielerorts haben Länder ihren Freedom Day längst gefeiert. Für die Aktie von TUI könnte die aktuelle Situation ein furioses Comeback einleiten – wäre da nicht der nächste Krisenherd.

Die Lage in der Ukraine destabilisiert nicht nur eine Region und verhindert einige Flugrouten gen Osten, sie verteuert auch das Fliegen an sich. Hohe Ölpreise wirken sich mit einiger Verzögerung auch auf die Airlines aus. Angesichts der unsicheren Lage wegen der Pandemie dürften viele Reiseveranstalter auf Sicht fahren und sich anders als früher, nicht bereits frühzeitig Kontingente gesichert haben. Das könnte dazu führen, dass die steigenden Preise bereits in den nächsten Wochen auch in den Reisebüros ankommen. Anders agiert dagegen TUI. Der größte Reiseveranstalter hat ab Berlin sogar mehr Kapazitäten als vor der Pandemie und spricht von 230.000 eingekauften Flügen. Sofern die Deutschen ihre neue Freiheit genießen und sich nicht vom Krieg abhalten lassen, könnte die Rechnung von TUI aufgehen. Doch die Strategie ist riskant: Krankheits-Wellen oder eine Eskalation des Kriegs könnten die Reiselust abrupt bremsen. Die Aktie von TUI ist noch nicht übern Berg.

Desert Gold: Krisen-Investment mit positiven Eckdaten

Auch die Aktie von Desert Gold läuft seit vielen Monaten seitwärts. Das kanadische Unternehmen entwickelt in Mali an der Grenze zum Senegal eine riesige Liegenschaft, die SMSZ. Die Liegenschaft verfügt über Ressourcen von 8,47 Mio. t Gold bei Gehalten von 1,14 g/t. 2022 will das Unternehmen weiter auf die Suche nach Gold gehen und zeigt sich optimistisch: „Diese erste Mineralressource ist ein bedeutender Meilenstein für das Unternehmen und stellt eine hervorragende Ausgangsbasis dar. Das Unternehmen ist der Ansicht, dass es mit weiteren Bohrungen diese Ressourcen erheblich erweitern und neue Ressourcengebiete erschließen kann, wie die 1,6km lange Entdeckung Gourbassi North West. Wir erwarten ein arbeitsreiches Jahr 2022 mit einem geplanten Bohrprogramm von über 20.000m und hohen Erwartungen an positive Bohrergebnisse", so CEO Jared Scharff.

In einem Recherchebeitrag von researchanalyst.com gilt die Aktie von Desert Gold als potenzieller Nachzügler: „Die erstmalig bestimmte Ressource von 1 Mio. Unzen Gold ist angesichts der Größe des Projekts von 440qkm und mehr als 20 Zonen mit Goldmineralisierungen ein wichtiger Meilenstein. Dennoch – es werden viele weitere Meilensteine folgen", so die Autoren. Angesichts der unsicheren Lage in der Ukraine und des angeblichen Rufs nach Unterstützung von Russland nach China besteht das Risiko, dass der Ukraine-Krieg noch intensivere internationale Spannungen hervorruft. Gold ist in solchen Lagen seit jeher eine Krisen-Versicherung. Die Aktie von Desert Gold vereint die Eigenschaft als Krisen-Schutz mit handfester Projekt-Qualität und Wachstumsfantasie. Investoren sollten aber dennoch Geduld mitbringen.

Deutsche Bank: Niemand weiß, was kommt

Geduld brauchen Anleger auch mit der Deutschen Bank. Die Aktie hat 2022 rasant verloren und läutete mit Beginn der neuen Woche ein Comeback ein. Zuletzt haben einige Analystenhäuser der Aktie weiteres Potenzial bescheinigt. Da die Zinswende zwar minimal verschoben, aber nicht gänzlich abgeblasen scheint, können sich Banken weiter Hoffnung auf ein Comeback machen.

Wenn es am Markt Zinsen gibt, nimmt das Brot-und-Butter-Geschäft mit Krediten wieder Fahrt auf. Auch reduzierte die Deutsche Bank zuletzt das Risiko und trennte sich von seinem Geschäft in Russland. Angesichts der langen Liste von Fettnäpfchen, in die die Deutsche Bank in den vergangenen Jahren getreten ist, wäre es nicht verwunderlich gewesen, sich aktuell auch noch Sanktionen einzufangen. Diese Gefahr scheint nun gebannt. Wie es mit der Aktie weitergeht, bleibt aber unklar. Zu unsicher ist die Lage, zu viel kann aktuell an einem Tag passieren.

Während TUI in diesen Tagen mit Rekordreservierungen von Kapazitäten (fast) alles auf eine Karte setzt, orientiert sich die Deutsche Bank am Zeitgeist und setzt sich damit zumindest nicht isoliert Risiken aus. Wie es konkret mit Zinsen, Wirtschaft und Märkten weitergeht, war selten unklarer als heute. Unentschlossene Anleger können sich daher Krisen-Investments, wie etwa Gold, näher ansehen. Das kanadische Unternehmen Desert Gold punktet mit positiven Eckdaten und steht aktuell noch nicht im Fokus des Marktes.