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16.10.2025 | 04:30

Übernahmefieber und KI-Chance: BioNTech, Novo Nordisk, PanGenomic Health Aktie

  • Biotech
  • Pharma
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  • Wachstum
Bildquelle: Novo Nordisk

Übernahmefieber im Pharma- und Biotech-Bereich. Novo Nordisk hat nach der angekündigten Milliardenübernahme in den USA den nächsten Deal gemeldet. Die Dänen sehen ein mögliches Best-in-Class-Therapeutikum für mehrere seltene Erkrankungen. Im Milliardenmarkt für alternative Medizin und Nahrungsergänzungsmittel positioniert sich derzeit PanGenomic Health. Man will Kunden mit KI einen Mehrwert bieten und Marktanteile gewinnen. Gelingt dies, erscheint die Aktie viel zu günstig. Die Übernahme von CureVac durch BioNTech wurde vollzogen. Damit wird die Leidenszeit bei CureVac beendet. BioNTech sichert sich unter anderem Patente und beendet elegant Rechtsstreitigkeiten.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , NOVO NORDISK A/S | DK0062498333 , PANGENOMIC HEALTH INC | CA69842E4031

Inhaltsverzeichnis:


    PanGenomic Health will mit KI einen Milliardenmarkt aufmischen

    Big Pharma leidet unter der Trump-Regierung und die Aktien aus dem Sektor gehören zu den Underperformern. Immerhin sind die USA der wichtigste Markt für die Branche. Letzteres gilt auch für alternative Medizin und Nahrungsergänzungsmittel. Doch im Vergleich zum klassischen Medikamenten – deren Preise fallen sollen – boomt der Markt weiter. Experten erwarten im laufenden Jahr und auch in Zukunft weiteres Wachstum. Davon will PanGenomics Health profitieren und sich durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) vom Wettbewerb absetzen und Kunden einen Mehrwert bieten. Die Aktie der Kanadier – sie wird in Deutschland unter anderem auf Tradegate gehandelt – ist im Sommer angesprungen, konsolidiert derzeit und erscheint mit einer Marktkapitalisierung von unter 20 Mio. EUR weiterhin günstig.

    PanGenomic setzt auf eine Plattformstrategie rund um die Nara App. Diese soll im laufenden Quartal starten. Geld soll unter anderem mit dem Verkauf von Produkten verdient werden. Die entsprechende E-Commerce-Plattform agentahealth.ai wurde bereits im August gelaunched und hatte für einen Kurssprung bei der Aktie gesorgt. Mit einem personalisierten Online-Einkaufserlebnis – z. B. evidenzbasierte Informationen über Vorteile, Dosierung und Nebenwirkungen – für alternative Gesundheitsprodukte will man Verbrauchern einen Mehrwert bieten.

    Die nächste Expansionsphase hat das Technologieunternehmen bereits eingeleitet und baut eine Plattform für Real World Evidence (RWE). RWE bezeichnet Erkenntnisse, die aus Real World Data (RWD) – also aus echten, nicht experimentellen Gesundheitsdaten – gewonnen werden. Im Gegensatz zu klinischen Studien, die unter streng kontrollierten Bedingungen ablaufen, basiert RWE auf Informationen aus dem tatsächlichen Versorgungsalltag. Die PanGenomic Tochtergesellschaft Mindleap Health will bereits im laufenden Jahr ein KI-Datenzentrum in Hongkong in Betrieb nehmen. Ziel der Plattform ist es, Gesundheitsdaten aus westlichen und asiatischen Quellen zu analysieren – darunter klinische Studien und historische Anwendungen – um verlässliche Informationen zu nicht-pharmazeutischen Therapien bereitzustellen. Mit dem Schritt stärkt PanGenomic Health seine Präsenz in Asien und positioniert Mindleap Health als Akteur an der Schnittstelle von Künstlicher Intelligenz und alternativer Medizin.

    Insgesamt scheint bei PanGenomic derzeit etwas Großes zu entstehen. Wenn es auch nur gelingt, einen kleinen Anteil an dem Milliardenmarkt in den USA zu erobern, erscheint die Aktie auf dem aktuellen Niveau viel zu günstig zu sein.

    BioNTech: CureVac-Übernahme abgeschlossen

    Die Übernahme von CureVac durch BioNTech ist nun offiziell abgeschlossen und markiert den wohl bedeutendsten Zusammenschluss in der deutschen Biotech-Geschichte. BioNTech lässt sich den Deal rund 1,25 Mrd. USD kosten. Bezahlt wird allerdings liquiditätsschonend mit Aktien. Mit dem Schritt vereint BioNTech zwei deutsche Pioniere der mRNA-Forschung. Ziel ist es, Synergien in Forschung, Entwicklung und Produktion zu heben und den Vorsprung gegenüber internationalen Wettbewerbern auszubauen. Auch mögliche Patentkonflikte zwischen beiden Unternehmen werden damit ausgeräumt.

    Für BioNTech ist die Integration von CureVac strategisch weit mehr als ein Zukauf: Die Tübinger bringen nicht nur wertvolle mRNA-Plattformen und Produktionsanlagen mit, sondern auch vielversprechende Projekte in den Bereichen Onkologie und Impfstoffentwicklung. Für CureVac ist es das Ende einer leidvollen Entwicklung. Nach dem Rückschlag seines Corona-Impfstoffs kam das Unternehmen nie richtig auf die Beine und kämpfte ums Überleben. Jetzt eröffnet die Eingliederung in BioNTech wenigstens neue Perspektiven. Der Konzern aus Mainz stärkt damit seine Rolle als führender Akteur im globalen Rennen um personalisierte mRNA-Therapien – und sendet zugleich ein starkes Signal für den Biotech-Standort Deutschland.

    Novo Nordisk im Übernahmefieber

    Und was gibt es Neues bei Novo Nordisk? Seitdem Höhepunkt des Ozempic-Hypes im Juni vergangenen Jahres hat sich die Aktie deutlich mehr als halbiert und notiert unter 50 EUR. Es waren mal über 130 EUR.

    Während die Dänen eine große Entlassungswelle angekündigt haben, scheint das Geld für Übernahmen vorhanden zu sein. Schon kurz nach der Ankündigung der Übernahme des US-Biotech-Unternehmens Akero Therapeutics für 5 Mrd. USD wurde bereits die nächste Transaktion gemeldet.

    Novo Nordisk hat mit der US-Biotechfirma Omeros Corporation eine Vereinbarung über den Erwerb und die Lizenzierung des Wirkstoffkandidaten Zaltenibart getroffen, der sich in der klinischen Entwicklung für seltene Blut- und Nierenerkrankungen befindet. Der dänische Pharmakonzern erhält damit die weltweiten Exklusivrechte zur weiteren Entwicklung und Vermarktung. Omeros erhält zunächst 340 Mio. USD an Voraus- und kurzfristigen Meilensteinzahlungen. Insgesamt sind bis zu 2,1 Mrd. USD sowie gestaffelte Umsatzbeteiligungen möglich. Zaltenibart ist ein Antikörper gegen das Enzym MASP-3, das eine zentrale Rolle in der Aktivierung des Komplementsystems spielt – einer wichtigen Komponente der Immunabwehr. In einer Phase-2-Studie zeigte der Wirkstoff bei paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie (PNH) vielversprechende Wirksamkeit und gute Verträglichkeit. Novo Nordisk sieht in Zaltenibart ein mögliches Best-in-Class-Therapeutikum für mehrere seltene Erkrankungen. Die Transaktion soll im laufenden Quartal abgeschlossen werden. Dann kann ein globales Phase-3-Programm starten.


    Fazit

    Die BioNTech-Aktie hat auf den Vollzug der Übernahme nicht reagiert. Das Wertpapier ist in einem Seitwärtskanal gefangen und ein Kauf drängt sich nicht auf. Dagegen könnte die PanGenomic-Aktie bald zum nächsten Sprung ansetzen. Der avisierte Markt ist riesig und die Aktie erscheint alles andere als teuer. Bei Novo Nordisk scheint schon viel Negatives im Preis enthalten zu sein.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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