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27.07.2022 | 06:00

Value-Aktien für jetzt und übermorgen: McDonald's, Saturn Oil + Gas, Coca-Cola

  • Value-Aktien
Bildquelle: pixabay.com

Gerade wer jetzt langfristig in den Aktienmarkt einsteigen will, sucht womöglich einen Risikopuffer. Der Value-Ansatz hat sich dabei bewährt. Der Grundgedanke: Aktien zu niedrigen Bewertungen und mit robusten Geschäftsmodellen kaufen und so selbst bei schwacher Entwicklung nach unten abgesichert sein. Auch nach oben haben Aktien, die wir günstig gekauft haben, Potenzial, so die Überlegung. Wir stellen zwei typische Value-Werte vor und zeigen, wieso auch Value-Anleger manchmal neue Wege gehen sollten.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: MCDONALDS CORP. DL-_01 | US5801351017 , COCA-COLA CO. DL-_25 | US1912161007 , Saturn Oil + Gas Inc. | CA80412L8832

Inhaltsverzeichnis:


    Coca-Cola: Diese Zahlen waren gut

    Zwei typische Value-Aktien sind McDonald's und Coca-Cola. Die Geschäftsmodelle sind so einfach wie genial: Mit Essen und Trinken lässt sich einfach gut Geld verdienen. Selbst in wirtschaftlich heiklen Zeiten fahren die Menschen noch immer zu McDonald's oder greifen zur kühlen Coke. Hinzu kommt, dass die Marken mit dem goldenen M und dem ikonischen weißen Schriftzug auf rotem Grund weltweit eine große Strahlkraft haben - egal woher Menschen kommen, ob sie arm oder reich sind: Coca-Cola und McDonalds locken Kunden jeglicher Couleur an. Neben den starken Marken und den unschlagbar guten Geschäftsmodellen punkten beide Unternehmen oft auch mit ihrer Bewertung. Doch ist das aktuell auch so?

    Das KGV von Coca-Cola liegt aktuell bei rund 27 und das Unternehmen ist auf Wachstumskurs. Im ersten Quartal 2022 kletterte der Umsatz um 16,3% und der Gewinn um 23,9%. Außer in Asien legten die operativen Zahlen in jeder Weltregion zweistellig zu. In Asien belastete der Lockdown in China. Es handelt sich dabei also um einen Sondereffekt. Zwar ist das KGV von mehr als 25 auf den ersten Blick nicht günstig, doch hat Coca-Cola eine starke Preissetzungsmacht und Produkte, die sich fast von selbst verkaufen. Dafür sprechen die guten Zahlen. Mit verschiedenen Alternativen ohne Zucker spricht das Unternehmen auch Gesundheitsbewusste an.

    McDonald's: Russland-Schock liegt schwer im Magen

    Einen Schritt auf Gesundheitsbewusste hat auch McDonald's gemacht und bietet inzwischen zahlreiche vegane Alternativen und Salate an. Auch die zuckerfreie Brause von Coca-Cola sprudelt traditionell in den Burgerbratereien mit dem goldenen M. Das KGV bei McDonald's hat mit 27 ebenfalls ein für typische Value-Titel hohes Niveau angenommen. Hinzu kommen bei McDonalds schwächere Zahlen. Filialschließungen in Russland haben das Ergebnis belastet. Der Gewinn schrumpfte im ersten Quartal um 28% auf 1,1 Mrd. USD. Der Umsatz kletterte immerhin um 11%. Trotz der durchwachsenen Zahlen bleibt McDonald's international stark aufgestellt. Die Zahlen sollten nach dem Russland-Schock auch wieder besser werden.

    Saturn Oil & Gas: 2022er EBITDA deutlich über Marktkapitalisierung

    So richtig viel „Value" bekommen Anleger bei Coca-Cola und McDonald's angesichts hoher Bewertungen aber nicht - zu viele Anleger stürzen sich auf Titel, die seit Jahren als Value-Werte bekannt sind. Dabei gibt es auch Unternehmen, die in diesen Tagen mit KGVs im niedrigen einstelligen Bereich punkten und zudem Sonderkonjunktur haben. So wie der kanadische Ölproduzent Saturn Oil & Gas. Ende des ersten Halbjahres gab das Unternehmen einen Ausblick auf das aktuelle Geschäftsjahr und darüber hinaus bekannt. Dabei wies Saturn in der jüngesten Guidance für das Gesamtjahr 2022 ein EBITDA von 155 Mio. CAD aus - bei einer aktuellen Marktkapitalisierung von gerademal 139 Mio. CAD. Das Unternehmen wird nach seiner jüngsten Akquisition von weiteren 4.000 BOE pro Tag auf absehbare Zeit die Marke von 12.000 BOE pro Tag erreichen.

    Ab 2024 will Saturn Oil & Gas schuldenfrei sein - die erst im vergangenen und in diesem Jahr getätigten Zukäufe hätten sich dann direkt amortisiert und würden auch nach Zinsen direkt auf den Gewinn einzahlen. Am Markt scheint sich diese Perspektive noch nicht restlos herumgesprochen zu haben. Saturn Oil & Gas gilt vielen Anlegern noch immer als aggressiver Wachstumswert. Doch schon die jüngste Guidance und die Quartalsberichte zuvor haben gezeigt, dass das Unternehmen Kurs in Richtung Value nimmt. Dafür spricht auch, dass das Management in der Vergangenheit hohe Ölpreise immer dazu genutzt hat, die Produktion abzusichern und das Risiko für Aktionäre zu begrenzen. Erst gestern nahmen die Analysten von Eight Capital ihr Coverage für Saturn Oil & Gas auf und sehen das Kursziel bei 7,50 CAD. Die Analysten betonen ebenfalls, dass die aktuelle Bewertung nicht das Potenzial des Unternehmens widerspiegelt.


    Zwar sind Unternehmen wie McDonald's und auch Coca-Cola aufgrund ihrer Größe und der starken Marken in einer anderen Position, was einen gewissen Aufpreis rechtfertigt, doch erscheint Saturn Oil & Gas angesichts der nackten Zahlen relativ unterbewertet. Die aktuelle Situation am Energiemarkt zeigt zudem, dass das Öl auch in den nächsten Jahren noch genauso verlässlich sprudeln wird, wie die Coke in einer McDonald's Filiale. Saturn Oil & Gas liefert den begehrten Stoff zudem aus dem politisch völlig unverfänglichen Kanada und setzt seit Jahren eine eigene ESG-Richtlinie um, zu der unter anderem auch gehört, junge Frauen beim Berufseinstieg in die Energiebranche Kanadas gezielt zu fördern. Der Kursverlauf von Saturn Oil & Gas war 2022 alles andere als erfreulich, die Bewertungen sind inzwischen aber extrem niedrig - eine Trendwende ist eine Frage der ökonomischen Vernunft.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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