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11.07.2022 | 05:30

Was, wenn alles gut wird? Nordex, Aspermont, Deutsche Bank

  • Rezession
Bildquelle: pixabay.com

Das R-Wort macht aktuell die Runde – und trägt einen großen Teil dazu bei, dass sich die wirtschaftliche Abwärtsspirale noch schneller dreht. Dabei steht es um die US-Konjunktur noch immer rosig. Zwar beziehen sich Konjunkturdaten immer auf die Vergangenheit, doch sprechen sowohl Einkaufsmanagerindizes als auch Arbeitsmarktdaten eine klare Sprache. Eine Rezession sieht anders aus. Doch warum hängt der Himmel am Aktienmarkt nach der Korrektur der vergangenen Woche trotzdem nicht voller Geigen? Wir machen am Beispiel von drei Aktien den Comeback-Check für den Aktienmarkt.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: ASPERMONT LTD | AU000000ASP3 , NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554 , DEUTSCHE BANK AG NA O.N. | DE0005140008

Inhaltsverzeichnis:


    Nordex: Keine Sonderkonjunktur

    Eigentlich losgelöst von allen Rezessionsängsten nach oben tendieren müsste eigentlich die Aktie des Windkraftanlagenbauers Nordex – eigentlich. Schließlich ist Windkraft der Schlüssel in eine nachhaltige Zukunft und könnte selbst mittelfristig die Lösung sein. Während des G7-Gipfels in Elmau rechneten Forscher eines Thinktanks vor, dass sich Deutschland von russischer Energie bis Jahresende unabhängig machen könnte, wenn Wärmepumpen gefördert und alle bereits genehmigten Windkraftanlagen auch sofort gebaut würden. Doch so wird es nicht kommen. Erst zuletzt sorgte ein Artikel in der Wirtschaftswoche für Aufsehen, der das ganze Bürokratie-Chaos Deutschlands anhand verschiedener Beispiele darlegt.

    Nicht umsonst ist man bei Nordex froh, dass es auch Aufträge aus anderen Regionen der Welt gibt. Dort geht die Genehmigung von Projekten schneller und womöglich bieten sich dort sogar weitere Vorteile im Vergleich zum deutschen Heimatmarkt. Bisher ist es Nordex nicht so wirklich gelungen, profitabel zu werden. Der Sparkurs führt sogar dazu, dass Fertigungsanlagen in Deutschland geschlossen werden. Die Aktie von Nordex preschte zuletzt zwar deutlich nach oben, doch macht eine Schwalbe noch keinen Sommer. Selbst wenn die Inflation sinkt und das Wachstum wieder Fahrt aufnimmt, müsste Nordex zunächst seine Marge ausweiten. Die Aktie ist aktuell wenig aussichtsreich.

    Deutsche Bank: Wette auf konsequente Zinswende

    Als „Gift für die Gesellschaft" hat Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing zuletzt die Inflation bezeichnet und angemahnt, dass die Notenbanken entschieden darauf reagieren sollten. Insbesondere die EZB hat bislang eher einen zögerlichen Start in die Zinswende angekündigt. Doch es gibt im EZB-Rat auch Falken, die intern betonen, dass man vom skizzierten Kurs auch abweichen könne. Eine deutlichere Zinsanhebung am 21.7. könnte dem Markt signalisieren, dass die Währungshüter den Kampf mit der Inflation aufnehmen. Zugleich könnte ein deutlicher Zinsschritt aber die Sorgen vor einer Rezession nähren.

    Aus Sicht der Deutschen Bank wären steigende Zinsen positiv – schließlich verdient das Geldhaus mit Krediten Geld und wenn die Zinsen deutlich über 0 liegen, entstehen automatisch Spielräume für risikoarmes Geschäft. In den vergangenen Jahren hatte die Deutsche Bank ihr Heil im zyklischen Investmentbanking gesucht. Gelingt es der EZB, Glaubwürdigkeit im Kampf gegen die Inflation zu vermitteln und zugleich zu betonen, das Wachstum in keinem Fall abwürgen zu wollen, könnte die Aktie der Deutschen Bank wieder anspringen. Aktuell zeichnet der Kursverlauf zwar nur das Bild eines Börsen-Verlierers, doch schon über 8,50 EUR hellt sich das Chartbild auf.

    Aspermont: Digitales Medienhaus mit mehr als 7 Mio. Kontakten

    Ein Unternehmen, das seit vielen Monaten auf einem konstanten Niveau gehandelt wird und als Wachstumshoffnung gilt, ist Aspermont. Das digitale Medienhaus verlegt Publikationen rund um die Rohstoffmärkte und hat damit Bezüge zu Industrie und Bergbau gleichermaßen. Wenn es etwa darum geht, Online-Schulungen zu bestimmten Märkten abzuhalten, finden Einkäufer bei Aspermont schnell Lösungen. Aktuell treibt das Unternehmen zudem eine digitale Plattform voran, die es Anlegern erleichtern soll, in Unternehmen am australischen Aktienmarkt zu investieren. Mit der Plattform „Blue Horseshoe" bringt Aspermont als Joint-Venture-Partner Investoren und Kapital suchende Unternehmen zusammen. Zwar ist das Marktumfeld aktuell nicht das Beste für ein derartiges Projekt, doch dürfte die momentane Marktphase doch zumindest dafür sorgen, dass das Angebot auf der Plattform groß ist – vor allem Wachstumsunternehmen suchen oftmals händeringend nach Kapital.

    Aspermont verfügt nach eigenen Angaben über mehr als 7 Mio. Kontakte und ein digitales und somit skalierbares Geschäft, das viele Synergien bietet. Wer etwa Publikationen rund um Rohstoffe abonniert oder Weiterbildungsangebote bucht, kann etwa auch über 'Blue Horseshoe' Investoren ansprechen. Die Aktie hat sich auf dem aktuellen Niveau stabilisiert. Hellt sich die Marktstimmung wieder auf, dürfte Aspermont, das in den vergangenen Jahren den Turnaround geschafft hat, neue Potenziale bieten.


    Auch wenn aktuell die Stimmung am Markt denkbar schlecht ist, gibt es Hoffnung. Fließt in den kommenden Wochen wieder russisches Gas und nähern sich die Kriegsparteien an, dürfte das auch die Inflation hemmen, was wiederum den Notenbanken die nötige Sicherheit geben könnte, die nötige Gratwanderung bei der Zinswende zu meistern. Jede Hausse wird in Panik geboren. Anleger mit einem klaren Kompass können profitieren.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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