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20.07.2023 | 06:00

Zeitenwende bei Uran: ThyssenKrupp Nucera, GoviEX Uranium, Cameco

  • Uran
Bildquelle: pixabay.com

Die Energiefrage treibt Industrie und Bürger um. Vor allem Verbraucher sind inzwischen derart verunsichert, dass sie sich zum Abwarten entschlossen haben. Doch Passivität ist kein guter Ratgeber. Innerhalb der Industrie ist längst klar, dass Wasserstoff der Schlüssel zur Klimaneutralität ist – der erfolgreiche Börsengang von ThyssenKrupp Nucera unterstreicht das. Doch es gibt Energie-Alternativen: Eine Vereinbarung zwischen Kanada und der Ukraine wirft ein Schlaglicht auf Uran.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: GOVIEX URANIUM INC A | CA3837981057 , THYSSENKRUPP NUCERA AG & CO KGAA | DE000NCA0001 , CAMECO CORP. | CA13321L1085

Inhaltsverzeichnis:


    ThyssenKrupp Nucera: Euphorie verflogen

    Auf dem Boden der Tatsachen angekommen ist nach dem hochgejubelten Börsengang die Aktie des Wasserstoff-Unternehmens ThyssenKrupp Nucera. Es scheint als habe die abwartende Haltung vieler Bundesbürger, wenn es um Maßnahmen an Immobilien geht, auch auf den Markt abgefärbt. Selbst wenn Wasserstoff die Zukunft ist, halten sich Anleger aktuell zurück. Niemand will im derzeitigen Marktumfeld dem Kurs einer vergleichsweise jungen Aktie hinterherlaufen. Hinzu kommt, dass es weltweit Initiativen zur Erzeugung von grünem Wasserstoff gibt. Wie immer, wenn sich einer Technologie nach und nach am Markt durchsetzt, erfolgt auch für Produkte und Geschäftsmodelle der Realitäts-Check. Angesichts von vielen Vorschusslorbeeren, die Wasserstoff-Unternehmen in den vergangenen Jahren bereits bekommen haben, besteht auch Potenzial für Enttäuschungen. Wer sich mit den chemischen Eigenschaften von Wasserstoff auseinandersetzt, kann angesichts der Flüchtigkeit des Gases und dessen Explosivität in Kombination mit Sauerstoff, durchaus zu zweifeln beginnen – vor allem, wenn er in der jüngsten Vergangenheit Erfahrungen mit schlechten Handwerkern gemacht hat.

    Cameco: Springt Kanada für Russland in die Bresche?

    In vielen Volkswirtschaften der Welt ist neben der zu Recht boomenden regenerativen Energie auch die Kernkraft weiterhin ein Thema. Keine CO2-Emissionen und eine Menge Energie stehen auf der Haben-Seite der Technologie. Schattenseiten sind mögliche Unfälle und deren kaum kalkulierbare Kosten sowie die Frage der Endlagerung von genutzten Brennstäben. Trotz des ambivalenten Gesamtbilds halten Volkswirtschaften wie China, aber auch die USA an Atom-Plänen fest. Nachdem Russland als Handelspartner für viele Länder nicht mehr in Frage kommt, hilft neuerdings Kanada aus, um der Ukraine Brennstäbe zu liefern. Laut Cameco-CEO Tim Gitzel könnten schon bald weitere Staaten dem Beispiel der Ukraine folgen und Lieferverträge mit Unternehmen aus Kanada schließen.

    GoviEX Uranium: Afrika als Uran-Hotspot

    Auch andere Regionen eignen sich, beispielsweise der afrikanische Staat Niger. Dort hat bereits die französische Atomindustrie gute Bedingungen vorgefunden. Das kanadische Unternehmen GoviEX Uranium verfügt mit dem bereits genehmigten Madaouela-Projekt, das 2026 in Produktion gehen soll und dem ebenfalls genehmigten Muntanga-Projekt in Zambia über gute Chancen, von der neuen Situation am Weltmarkt für Uran zu profitieren. Die Aktie zog zuletzt in Folge mehrerer positiver Unternehmensmeldungen an. Unter anderem meldete das Unternehmen ein größeres Abbaupotenzial für sein Tagebau-Projekt Muntanga.

    Auch das Falea-Projekt in Mali, das GoviEx Uranium Anfang Juni verkaufen wollte, bleibt vorerst im Portfolio des Unternehmens. Der damalige Käufer schaffte es nicht, die Transaktion abzuschließen. Damit bleibt GoviEX Uranium in gleich drei afrikanischen Staaten positioniert. Vor allem das Madaouela-Projekt in Niger ist aufgrund seines Fortschritts prädestiniert dazu, der Aktie des Unternehmens neuen Schwung zu geben. Nach einem monatelangen Ausverkauf stehen die Zeichen bei GoviEx Uranium auf Comeback.

    Cameco-Aktie zieht an – folgen Titel aus der zweiten Reihe?

    Ein kleines Comeback hat die Aktie von Cameco , seines Zeichens einer der größten Uran-Produzenten der Welt, 2023 bereits vollzogen. Nachdem der Kurs um den Jahreswechsel am Boden war, notiert der Wert inzwischen knapp unterhalb des 52-Wochen-Hochs. Noch nicht so gut läuft es dagegen für Kazatomprom. Das Unternehmen aus Kasachstan trägt aufgrund der Nähe zu Russland ein gewisses geopolitisches Risiko in sich und dürfte daher bei vielen Investoren nicht ganz oben auf den Zetteln stehen.

    Neben Kanada könnten Abbau-Regionen in Afrika von der nach Einschätzung von Analysten sogar steigenden Nachfrage nach Uran profitieren. Die Aktie von GoviEX Uranium muss aufgrund ihrer geringen Marktkapitalisierung von nur 105 Mio. CAD und der noch nicht in Produktion befindlichen Projekte als spekulativ gelten. Angesichts der Verschiebungen auf dem Uran-Markt durch den Krieg in der Ukraine sind die Aussichten für GoviEx Uranium aber nicht schlecht. Die Aktie ist ein Kandidat für die Watchlist – es muss nicht immer Wasserstoff sein.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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