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14.09.2022 | 06:00

Ende des Kapitalismus? Hier kommt Wachstum! Mercedes-Benz, BrainChip, Amazon

  • Kapitalismus
Bildquelle: pixabay.com

In diesen Tagen sorgt das Buch „Das Ende des Kapitalismus" der TAZ-Journalistin Ulrike Herrmann für Aufsehen. Dessen Grundtenor: Die Wachstumsgeschichte geht zu Ende. Um die Klimaziele erreichen zu können, komme es jetzt aufs richtige Schrumpfen an. Auch wenn viele Leser sowohl beim Titel als auch beim Arbeitgeber von Frau Herrmann spontan mit den Augen gerollt haben dürften, lohnt sich eine Einordnung. Warum das Wachstum der Zukunft Chancen bietet.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: BRAINCHIP HOLDINGS LTD | AU000000BRN8 , MERCEDES-BENZ GROUP AG | DE0007100000 , AMAZON.COM INC. DL-_01 | US0231351067

Inhaltsverzeichnis:


    Das Ende des Kapitalismus? So argumentiert das Aufreger-Buch!

    Als Ulrike Herrmann in der vergangenen Woche dem Startup-Guru Frank Thelen die Grundzüge der Volkswirtschaftslehre nahebrachte und es bedauerte, dass Thelens Unternehmen von Menschen mit so wenig Sachverstand geführt werden, hörten Zuschauer auf – so viel Unterhaltung gibt es selten in einer öffentlich-rechtlichen Talkshow. Ähnlich forsch argumentiert die Autorin auch in ihrem Buch. Einerseits lobt sie den Kapitalismus und betont, welche Vorteile dieser in den vergangenen Jahrzehnten gebracht habe. Doch der Kapitalismus könne nicht weiter existieren, wenn er selbst nicht wachsen kann. Die Argumentation: Knappe Güter im Zuge der Klimakrise schränken das Wachstum ein und machen eine Schrumpfkur nötig. Diese solle ablaufen, wie die britische Kriegswirtschaft während des Zweiten Weltkriegs. Damals rationierte der Staat Grund- und Rohstoffe. Bürger konnten sich mittels einer Art Punktesystem zwischen bestimmten Luxusgütern entscheiden. Wer mehr wollte, schaute in die Röhre.

    Droht auch uns eine derartige Planwirtschaft? Laut Herrmann müsste sich die Welt zwischen einem planvollen Schrumpfen jetzt und einem krisenhaften Schrumpfen später entscheiden. Dass innovative Lösungen, wie etwa moderne Chips oder Stromspeicher das Problem irgendwann lösen werden, negiert die Autorin. Dabei gibt es gute Argumente! Das Mooresche Gesetz besagt, dass sich die Komplexität integrierter Schaltkreise mit minimalen Komponentenkosten regelmäßig verdoppelt. Je nach Quellenlage ist von 12, 18 oder 24 Monaten die Rede. Da Computerchips und damit in Verbindung stehende Technologie nach dem Mooreschen Gesetz immer und immer besser werden, tut die Welt gut daran, nicht wie von Ulrike Herrmann gefordert, schon jetzt vorsorglich den Stecker zu ziehen. Überhaupt bleibt im Buch unklar, wie die Staatswirtschaft organisiert werden soll, in der sich die Welt gesundschrumpft. Davon, dass staatliche Planwirtschaft in der Regel nicht gerade mit Effizienz punktet, einmal abgesehen.

    Chip-Branche als Hoffnungsträger – BrainChip vereint Nachhaltigkeit und KI

    Dass der Fortschritt mit großen Schritten vorangeht, zeigt unter anderem Mercedes-Benz Group. Der Autobauer galt noch vor einigen Jahren als träger Dino oder lahme Ente – die Schwaben hatten nur Verbrenner im Angebot. Binnen weniger Jahre hat Mercedes-Benz die Ampeln auf „grün" gestellt und will schon bald dank neuer Batterietechnologie noch effizienter elektrisch unterwegs sein. Auch KI spielt in den Autos der Zukunft eine immer größere Rolle. Vor einigen Monaten wurde bekannt, dass Mercedes neben NVIDIA auch mit BrainChip zusammenarbeitet. Die Chips des letztgenannten Unternehmens haben unter anderem dafür gesorgt, dass der Stromverbrauch rund um die Sprachsteuerung in modernen Mercedes-Autos deutlich gesunken ist. In Zukunft werden noch mehr Chips verbaut werden. Die Beratungsgesellschaft McKinsey etwa sieht im Bereich Chips für die Autobranche ein Potenzial von 15% jährlich.

    Daimler und Amazon: Gute Fortschritte, aber Risiken überwiegen

    Auch in der Logistik hat KI großes Potenzial. Wenn riesige Unternehmen wie Amazon ihre Abläufe immer besser machen, hat das letztlich auch einen Effekt auf den Energieverbrauch. Wenn etwa Kurierfahrten besser geplant oder dank der Auswertung von Daten mehr Synergieeffekte entstehen, steigen die Produktivität und Klimaschutz gleichermaßen. Laut Amazon entstehen durch den vermehrten Einsatz von KI und Robotern sogar mehr menschliche Jobs – nur eben qualifiziertere Tätigkeiten. Die Aktie von Amazon profitiert von dieser Entwicklung kaum. Im vergangenen Jahr dominierte die Sorge vor einer Rezession und bestimmte die Kurse. Wenn es darum geht, Wachstum und Nachhaltigkeit unter einen Hut zu bringen, bleibt Amazon ein entscheidendes Unternehmen. Einerseits ist Amazon groß genug, um einen Unterschied zu machen, andererseits ist der Giga-Konzern schon gut für die Zukunft aufgestellt.


    Auch bei der Aktie von Mercedes-Benz glich die Entwicklung der Aktie im vergangenen Jahr einem Nullsummenspiel. Gelingt dem Wert aber ein Anstieg über das Niveau von 61 EUR, könnte sich das Chartbild aufhellen. Und KI-Chip-Pionier BrainChip? Das Unternehmen, dessen Halbleiter dem menschlichen Gehirn ähneln und mit niedrigem Stromverbrauch punkten, hat auf Sicht von einem Jahr eine satte Rendite von mehr als 100% aufs Parkett gelegt. Von seinen Höchstkursen ist die Aktie dennoch weit entfernt. Da der Wert weder direkt unter der aktuellen Rezessionsangst leidet, noch stark von Energiepreisen abhängig ist, aber zugleich für wichtige Lösungen steht, sollten spekulativ denkende Anleger Brainchip auf dem Schirm haben. Das kapitalismuskritische Buch von Ulrike Herrmann sollten auch überzeugte Börsianer nicht gänzlich ignorieren, da es wichtige Denkanstöße gibt: Wenn wir Wachstum und Nachhaltigkeit zugleich erreichen wollen, geht es nicht ohne Innovationen. In den nächsten Monaten und Jahren kommt es darauf an, die richtige Technologie voranzubringen. Chips sind der Schlüssel für viele Neuerungen.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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