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15.07.2021 | 05:00

Newmont, Troilus Gold, Steinhoff: Wie viel Substanz muss sein?

  • Substanz
Bildquelle: pixabay.com

Steigende Preise, immer höhere Staatsschulden – viele Menschen schichten Teile ihrer Ersparnisse deswegen in Gold um. Das klingt zunächst einmal einleuchtend. Gold hat seinen Wert über Jahrtausende behalten und hat Staaten und Geldsysteme überdauert. Doch sollten Anleger nicht nur vom Schlimmsten ausgehen. Zwar ist physisches Gold in der größten Krise gepaart mit Silber eine gute Alternative, doch zeigen Barren und Münzen Schwächen, wenn es am Ende nicht ganz so schlimm kommt. Droht nur ein wenig Inflation und wursteln sich Staaten und Regierungen in Kooperation mit den Notenbanken auch weiterhin durch, sind physische Bestände nicht die beste Idee. Hier können Aktien von Gold-Unternehmen punkten. Wie das geht, erklären wir anhand zweier Beispiele. Zum Abschluss erteilen wir der stumpfen Zockerei eine Absage.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: TROILUS GOLD CORP. NEW | CA8968871068 , NEWMONT CORP. DL 1_60 | US6516391066 , STEINHOFF INT.HLDG.EO-_50 | NL0011375019

Inhaltsverzeichnis:


    Newmont: Solide bis langweilig

    Bevor es um die Aktie des größten Goldförderers Newmont geht, bleibt die Frage offen, wieso physisches Gold in Zeiten, in denen die große Krise ausbleibt, nicht die beste Wahl ist. Die Antwort hängt mit Kauf- und Lagerkosten zusammen. Der Goldhändler an der Ecke nimmt in der Regel ein Aufgeld zum aktuellen Goldpreis. Auch macht es wenig Sinn, Barren und Münzen in den eigenen vier Wänden zu lagern – zu groß ist das Risiko. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen kommt es aber bei Anlageentscheidungen auf jedes Zehntel an, daher haben Wertpapiere rund um Gold Vorteile. So wie die Aktie von Newmont.

    Newmont fördert weltweit das Edelmetall sowie auch Kupfer. Lediglich Europa ist bislang ein weißer Fleck für den Bergbau-Giganten. Die Umsätze sind bei Newmont in den letzten Quartalen gewachsen. Auch konnte das Unternehmen Kosten senken und Anlegern auf diese Weise mehr Dividende auszahlen. Gerade der letzte Punkt ist für Aktionäre von Newmont wichtig. Die Aktie ist alles andere als ein Wachstumsunternehmen – Kursgewinne fallen in der Regel eher schmal aus. Im letzten Jahr waren es sogar nur dürftige 2,3%. Es ist also entscheidend wichtig, dass die Produktion weitergeht und die Kosten unter Kontrolle bleiben. Aktuell ist die Aktie zwar wenig attraktiv, aber immer noch besser als ein Barren im Schuhkarton.

    Troilus Gold: Vertrauensbeweis trotz schwächelnder Goldpreise

    Ein ganz anderes Kaliber als das Dickschiff Newmont ist die Aktie von Troilus Gold. Das Unternehmen bringt im kanadischen Quebec eine historische Mine wieder in Produktion , die zwischen 1996 und 2010 2 Mio. Unzen Gold und annähernd 70.000 Tonnen Kupfer gefördert hat. Das Management von Troilus Gold betont, dass die Mine während der Produktionszeit notorisch unterexploriert wurde. Das heißt, die damaligen Betreiber haben sich nicht darum gekümmert, neue Ressourcen zu entdecken und zu kategorisieren. Nutznießer ist heute Troilus Gold. Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren 80.000m gebohrt und bietet heute indizierte Goldvorkommen von knapp 5 Mio. Unzen Gold.

    Diese Ressourcen sollen in absehbarer Zeit gefördert werden. Die Chancen dafür stehen gut – schließlich ist nahezu die gesamte Infrastruktur der damaligen Mine noch erhalten. Neben klimaneutraler Wasser-Energie befindet sich auch eine genehmigte Absetzanlage mit Wasseraufbereitung auf der Liegenschaft. Dass die Story rund um Troilus vielversprechend ist, bestätigten vor einigen Wochen auch Investoren, die eine Kapitalerhöhung von rund 45 Mio. CAD gezeichnet haben – in einer Marktphase, in der der Goldpreis schwächelte, ist das ein Vertrauensbeweis. Troilus zeichnet immer mehr das Bild eines Unternehmens, das schon bald Gold und Kupfer produzieren kann. Das sollte sich noch weiter rumsprechen.

    Steinhoff: Vergessen Sie diese Aktie!

    Ein viel diskutiertes Thema in Börsenforen war auch die Aktie von Steinhoff. Der Möbelkonzern, der vor einigen Jahren in einen Bilanzskandal verstrickt war und sich seitdem mit Investoren vor Gericht herumschlagen muss , wurde an der Börse zum Spielball der Zocker. Die Annahme: Wenn sich Steinhoff mit den Klägern einigt, startet der Wert durch. Seitdem bewegen Wasserstandsmeldungen, Teilerfolge, aber auch Rückschläge die Aktie. Letztere häuften sich und es gibt inzwischen immer mehr Zweifel, ob der Vergleich mit den Gläubigern vonstattengehen kann , wie bislang erwartet. Die Aktie handelte immer um 0,12 EUR und ist nun auf 0,09 EUR abgerutscht. Anders als bei Unternehmen mit mehr Substanz sollten Anleger nicht mit dem Gedanken spielen, jetzt vermeintlich günstig einzusteigen. Steinhoff bleibt ein Zock.


    Währen Steinhoff nur für Juristen ein spannender Fall ist, müssen Anleger zwischen Newmont und Troilus Gold abwägen. Ersterer Wert ist sehr solide, bietet aber weder die Aussicht auf hohe Kursgewinne, noch eine richtig satte Dividende. Troilus ist eine Mine in der Entwicklung. Hier preist der Markt noch immer Risiken ein. Bleiben diese Risiken am Ende aus, entsteht Luft für eine Aufwertung. Troilus bietet damit die Chance, mit geringem Kapitaleinsatz von Gold und dem vielversprechenden Projekt in Quebec zu profitieren.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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