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28.07.2022 | 06:00

Rendite-Lust statt Reise-Frust: TUI, Pathfinder, Deutsche Lufthansa

  • Touristik
Bildquelle: pixabay.com

Sommerzeit ist Reisezeit. Doch was, wenn wie aktuell fast alles rund um die schönsten Tage des Jahres schief geht? In diesen Tagen sorgt der Streik des in der Gewerkschaft ver.di organisierten Bodenpersonals für Flugausfälle. Für viele Reisende kommt dies einem Ausfall des Jahresurlaubs gleich. Hinzu kommen Corona, Sommergrippe und der allgemeine Personalnotstand. Wir beleuchten drei Touristik-Aktien und machen den Investment-Check.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: PATHFINDER VENTURES INC | CA70323P1071 , TUI AG NA O.N. | DE000TUAG000 , LUFTHANSA AG VNA O.N. | DE0008232125

Inhaltsverzeichnis:


    TUI: Droht hier eine böse Überraschung?

    TUI bietet als einer der größten Reisekonzerne der Welt alles aus einer Hand. Wer online bei TUI nach einer Reise stöbert, findet Pauschalreisen, bei denen selbst der dritte Cocktail noch inklusive ist. TUI bietet aber auch ausgefallene Rundreisen an und wird so dem Wunsch vieler Menschen nach einem individuellen Reise-Erlebnis gerecht. 2022 rechnet TUI selbst mit Buchungen fast auf Vor-Corona-Niveau. Nachdem während der Pandemie der Staat retten musste, will TUI jetzt seine Bilanz stärken und bald wieder wachsen. Doch was macht der Kurs?

    Innerhalb der vergangenen sechs Monate hat TUI rund 50% verloren. Im Zuge dessen wurde die Aktie immer wieder als Comeback-Kandidat gehandelt. Zuletzt ging TUI aber bereits nach einigen erfreulichen Tagen wieder die Puste aus - die Aktie notiert aktuell wieder auf dem Niveau des Tiefs. Am 10. August wird TUI Quartalszahlen vorlegen. Spätestens dann wird der Markt wissen, wohin die Reise geht. Skeptiker rechnen angesichts von Streiks und Krankheitswellen damit, dass das Geschäft bei TUI doch nicht so rund laufen könnte, wie in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder betont. Die Aktie bleibt ein heißes Eisen.

    Pathfinder Ventures: Camping als Wachstumsmarkt

    Ein heißes Eisen ist auch der Campingplatz-Betreiber Pathfinder Ventures. Das ist aber nicht der aktuellen Schieflage rund um Personalnotstand und Krankheitswellen geschuldet. Im Gegenteil: Pathfinder Ventures betreibt in Kanada Campingplätze und bietet Parkmöglichkeiten für Wohnmobile. In unsicheren Zeiten zieht es die Menschen noch eher als sonst in heimische Gefilde. Der Großteil der Kunden von Pathfinder kommt aus umliegenden Städten oder nimmt nur wenige Stunden Fahrt in Kauf, um über Wochenende zu entspannen. „Unsere Parks sind das ganze Jahr über geöffnet. Auch im Winter haben wir Stammgäste, die sich bei uns jedes Jahr treffen und jedes Jahr wiederkommen. Hinzu kommt der wachsende Anteil an Touristen aus den USA oder sogar aus Europa. Kurzfristige Buchungen spielen für diese Kundengruppe keine Rolle", kommentierte CEO Joe Bleackley im Interview.

    Im Gespräch führte der CEO und leidenschaftliche Camper aus, dass es gerade in Kanada einige Campingplätze gibt, die noch immer Familienbetriebe sind und vor Nachfolge-Problemen stehen. Hier möchte Pathfinder als Partner auf Augenhöhe unterstützen und in den nächsten Jahren weitere Plätze erwerben und nach den bewährten Pathfinder-Standards weiterentwickeln. Dazu gehört etwa eine moderne Ausstattung und ein hohes Maß an Familienfreundlichkeit. „Camper sollen unser Logo sehen und direkt per App buchen, weil sie genau wissen, was sie erwartet - und zwar überall, wo wir in Zukunft Parks betreiben", so Bleackley. Die Aktie von Pathfinder Ventures läuft seit Wochen volatil seitwärts. Der Wert ist eine Touristik-Aktie, die selbst bei einem Comeback von Corona im Herbst einigermaßen robust bleiben sollte. Hinzu kommt die Wachstumsfantasie rund um die Zukauf-Strategie. Der Wert ist spekulativ, aber interessant. Pathfinder könnte zu einer starken Marke werden, die viele Camper anspricht.

    Lufthansa: Vom stolzen Kranich zur lahmen Ente

    Eine starke Marke, die Fluggäste anspricht, war einmal Lufthansa. Inzwischen ist der Konzern nur noch ein Schatten seiner selbst. Inzwischen ist Lufthansa nur noch eine Vier-Sterne-Airline. Auch der persönliche Eindruck von Kunden ernüchtert. Von geringer Beinfreiheit und schleppendem Service ist da die Rede. Während Kunden bei Airlines aus dem europäischen Ausland oder dem Nahen Osten weitere Getränke fast schon energisch ablehnen müssen, muss die nach dem Essen ausgeteilte Flasche stilles Wasser bei der Lufthansa oftmals für Stunden reichen. Jetzt kommt auch noch der ver.di-Streik hinzu und passt ins Bild der Airline, die nicht fliegt. Auch die Aktie befindet sich im Sinkflug. Ein erneuter Test der Marke von 5,50 EUR ist wahrscheinlich. Darunter könnte es für Lufthansa-Aktionäre düster werden.


    Vergleicht man die drei skizzierten Touristik-Aktien, ist die Deutsche Lufthansa mit Sicherheit am schlechtesten aufgestellt. Auch wenn die steigende Inflation und der drohende Energiepreis-Schock die Reise-Aktivität der Deutschen ein wenig dämpfen dürfte, ist ein fulminantes Comeback bei der Aktie von TUI nicht vom Tisch. Potenzial hat auch Pathfinder Ventures. Ein Vorteil des Unternehmens ist, dass es von einem lokalen Markt profitiert und damit weniger unter Inflation und Co. leiden dürfte. Hinzu kommt, dass die Kanadier dank ihrer Übernahme-Strategie das Potenzial haben, zu wachsen. Pathfinder Ventures ist ein Fall für eine nähere Analyse!


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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