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23.06.2022 | 06:00

SPD-Klingbeil: Deutschland als „Führungsmacht“ - Rheinmetall, Kleos Space, Airbus

  • Rüstung
Bildquelle: pixabay.com

Rüstung galt am Kapitalmarkt lange als ein „Schmuddelkind". Der Trend hin zu ESG-konformen Anlagen sorgte dafür, dass die Rüstungsbranche bei vielen Anlageinstrumenten von vornherein ausgeklammert war. Doch dann kam der 24. Februar mit allen seinen Folgen. Inzwischen spricht sich sogar SPD-Parteichef Lars Klingbeil dafür aus, dass Deutschland in militärischen und diplomatischen Dingen die Rolle einer „Führungsmacht" einnimmt. Zwar ist der Zusammenhang zwischen „Führung bestellen" und „Führung bekommen" in Deutschland unter Bundeskanzler Olaf Scholz bislang nicht so ganz klar, doch mahlen die politischen Mühlen bekanntlich langsam – gerade in Deutschland. Gut, dass Aufrüstung ein internationaler Trend ist – zumindest für Investoren. Wir beleuchten drei Aktien.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: KLEOS SPACE CDI/1/1 | AU0000015588 , AIRBUS | NL0000235190 , RHEINMETALL AG | DE0007030009

Inhaltsverzeichnis:


    Rheinmetall: Neues Hoch – wie geht's weiter?

    Die Aktie von Rheinmetall ist eine der ersten Adressen für deutsche Investoren, wenn es um Rüstung geht. Zusätzlich profitiert das Unternehmen auch vom Geschäft mit der Automobilindustrie. Die Aktie erreichte zuletzt ein neues Allzeit-Hoch – und stürzte anschließend direkt ab. Betrachtet man den Kursverlauf aber auf mittelfristige Sicht, ist der jüngste kleine Rücksetzer unbedenklich. Nachdem Aktien ein neues Hoch ausbilden, ist es aus charttechnischer Sicht nicht ungewöhnlich, dass sie zunächst auf das Niveau des vorangegangenen Hochs korrigieren. Wird dieses vorangegangene Hoch nicht erneut unterschritten, wird daraus eine Unterstützungszone – und der Kurs dreht wieder nach oben.

    Angesichts des Rückenwindes für Rüstungsausgaben in ganz Europa und der inzwischen auch deutlicheren Signale der teils pazifistischen Regierungspartei SPD für mehr militärisches Engagement in Europa, dürfte Rheinmetall aussichtsreich sein. Der Krieg in der Ukraine könnte länger dauern als erwartet und auch eine dem Kalten Krieg ähnliche Ost-West-Spannung nach sich ziehen, die von Aufrüstung geprägt ist. Rheinmetall ist perfekt positioniert, um davon zu profitieren.

    Kleos Space: Satellitendaten als Wachstumsfeld

    Ein Unternehmen, das ebenso wie Rheinmetall von vermehrten Rüstungsausgaben profitieren sollte, aber zugleich ein digitales Geschäftsmodell hat, ist Kleos Space. Kleos Space betreibt mehrere Satelliten-Cluster, die die Erde im Orbit umkreisen und Funkaktivität überwachen. Mittels einer eigenen Software gelingt es, diese Funkaktivität auszuwerten und daraus Informationen zu gewinnen. Dabei geht es nicht darum, Menschen abzuhören, aber bestimmte Ereignisse vorherzusagen. Dabei kann es sich etwa um die Aktivität von Piraten handeln oder auch Menschenschleuser, die versuchen Grenzkontrollen zu umgehen. Auch mit Geheimdiensten und anderen Sicherheitsbehörden arbeitet Kleos Space zusammen. Im Oktober will das Unternehmen den geplanten Raketenstart von SpaceX dazu nutzen, um einen vierten Satelliten-Cluster in den Orbit zu bringen.

    Dann wird Kleos Space täglich 119 Mio. Quadratkilometer Fläche abdecken und markante Regionen täglich bis zu fünf Mal überfliegen. Schon bislang fokussierte sich Kleos Space auf vielversprechende Regionen und verfügt bereits über Kooperationspartner, wie die US Navy. Mit den Militärs hat Kleos Space eine Forschungs- und Entwicklungsvereinbarung getroffen , bei der die mittels Satelliten erhobenen Daten einfließen sollen, um neue Erkenntnisse in den Bereichen Berichterstattung, Embargo, Suche und Rettung, Schmuggel, Fischerei, Grenzkontrolle und Ressourcenmanagement zu gewinnen. Die Aktie von Kleos Space hat zuletzt nachgegeben und handelt inzwischen deutlich unterhalb ihres Hochs. Grund für den Kursverfall ist, dass Kleos ein Wachstumsunternehmen ist und einige Investoren diesem Bereich den Rücken gekehrt haben. Wer sich mit dem Geschäftsmodell auseinandersetzt und darin eine Perspektive sieht, kann auf dem aktuellen Niveau einen antizyklischen Einstieg suchen.

    Airbus will großes Stück vom 100 Mrd.-Kuchen

    Dass auch bei den Großen des Genres nicht alles rund läuft, zeigt die Entwicklung von Airbus. Auf Sicht von drei Monaten hat die Aktie rund 9% ihres Wertes verloren. Rückenwind könnte aber die am Mittwoch begonnene Luftfahrtmesse ILA in Berlin-Schönefeld bieten. Der Fokus soll in diesem Jahr auf Kampfhubschraubern und Transportmaschinen liegen. Auch soll der bereits teils ausgemusterte A380 abheben. Airbus-CEO Michael Schoellhorn geht zwar davon aus, dass sein Konzern einen „ordentlichen Anteil" am geplanten Sondervermögen Bundeswehr in Höhe von 100 Mrd. EUR bekommen wird, die großen Impulse für die Aktie bleiben aber aus.


    Dass die Investitionen ins Militär auch für Unternehmen kein Selbstläufer sind, zeigt das Beispiel der Airbus-Aktie. Besser sieht es dagegen bei Rheinmetall aus – hier könnte ein neues Hoch schon bald anstehen. Hellt sich die Stimmung bei großen Rüstungsunternehmen auf, dürften auch Werte aus der zweiten Reihe nachziehen. Als innovativer Daten-Anbieter mit Satelliten im Orbit könnte Kleos Space mittelfristig wieder spannend werden. Anleger sollten sich aber darüber bewusst sein, dass es sich dabei um ein Wachstumsunternehmen handelt.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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