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06.09.2022 | 06:00

Strompreisbremse und „Lehman-Moment“: Barrick Gold, MAS Gold, Standard Lithium

  • Energiekrise
Bildquelle: pixabay.com

Rund 65 Mrd. EUR will die Bundesregierung zusammen mit den Ländern für das dritte Energie-Hilfspaket ausgeben. Doch wie groß das Gesamtpaket am Ende wird, ist unklar. Vor allem der Eingriff in den Strommarkt ist nach Ansicht des Wirtschaftswissenschaftlers Michael Hüther „unkalkulierbar". Folgt daraus ein neuer „Lehman-Moment"? Wir legen einen Fokus auf die Risiken des Hilfspakets und beleuchten, wie Anleger darauf reagieren können.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: BARRICK GOLD CORP. | CA0679011084 , MAS Gold Corp. | CA57457A1057 , STANDARD LITHIUM LTD | CA8536061010

Inhaltsverzeichnis:


    Komplexe Strommärkte begünstigen Risiko für „Lehman-Moment"

    Mit Hilfe einer Art „Übergewinn-Umlage" will die Bundesregierung in den Strommarkt eingreifen und die galoppierenden Preise senken. Am Strommarkt bestimmt die teuerste nötige Energiequelle, um den Bedarf zu decken, über den Preis. Aktuell sind das Gaskraftwerke. Die Folge: Auch der Strompreis ist zuletzt deutlich angestiegen. Wer allerdings aktuell Strom aus regenerativen Quellen, Atomenergie oder Kohle produziert, macht hohe Gewinne. Diese „Übergewinne" will der Staat abschöpfen und damit eine Art Basistarif für Stromkunden finanzieren, der zu günstigen Konditionen, möglicherweise denen von vor der Krise, einen Grundbedarf an Strom abdeckt. Darüber wird es wieder teuer. Doch der Plan hat einen Haken. Er torpediert einerseits die Transformation zu regenerativen Energiequellen und birgt die Gefahr, dass das Ausmaß der Markteingriffe umso größer wird, je stärker der Gaspreis steigt. Schon am Montag legte der Gaspreis im Zuge des neuerlichen Förderstopps von Gazprom zu.

    Schon heute stehen viele Energieversorger mit dem Rücken zur Wand. Nicht nur in Deutschland, auch in anderen europäischen Ländern, wie etwa in Schweden, muss der Staat Unternehmen stützen. Greift der Staat jetzt in die Preisbildung am Strommarkt ein und berücksichtigt dabei nicht die Versorgungssituation rund um die verschiedenen Energiequellen, könnten weitere Verwerfungen entstehen. Die Gefahr besteht umso mehr, weil Stromnetze komplex sind – in Deutschland müssen im Süden etwa Gaskraftwerke spontan anspringen, wenn im Norden der Wind weht, um die Netzspannung konstant zu halten. Die bislang wenig konkreten Pläne der Bundesregierung gleichen also einer Operation am offenen Herzen, bei der der Chirurg einen Kaffee zu viel intus hat.

    Wie können Anleger rund um diese Situation handeln? Vor allem Versorger und auch Industrieunternehmen könnten vor einem heißen Herbst und Winter stehen. Selbst ein Übergriff auf Titel aus der Finanzbranche ist nicht ausgeschlossen. Dann etwa, wenn flächendeckend Zahlungsausfälle drohen. Die heterogene Situation in vielen Bereichen innerhalb der EU tut ihr übriges. Neben einer reduzierten Aktienquote können Anleger daher auf klassische Krisenversicherungen, wie etwa Gold, setzen.

    Von Barrick zu MAS Gold: Wie Aktien zur Risikoversicherung werden können

    Das Edelmetall selbst notiert aktuell an einer langfristigen Unterstützungszone um 1.700 USD. Auch die Aktien von bekannten Gold-Förderern, wie Barrick Gold, stehen nicht besonders gut da. Als Gründe für die Gold-Flaute wird immer wieder die Zinswende genannt – für Gold gibt es bekanntlich keine Zinsen. Doch anders als Schuldscheine, verliert Gold nie seinen Wert. Steigt der Stress im System, könnten Gold und Gold-Aktien wieder zulegen. Es kann sich auf dem aktuellen Niveau anbieten, eine Position des Edelmetalls dem Depot beizumischen. Bei Aktien von Goldförderern sollten Anleger aber beachten, dass der mögliche Profit nach oben gedeckelt ist, da Unternehmen wie Barrick Gold, Teile ihrer Produktion bereits vorab zu einem festen Preis verkaufen.

    Interessanter könnten sowieso kleinere Goldunternehmen sein, die noch nicht in Produktion sind. Titel wie MAS Gold fokussieren sich aktuell darauf, aussichtsreiche Edelmetall-Liegenschaften zu entwickeln und den Weg in Richtung einer möglichen Produktion aufzuzeigen. Der Markt bewertet derartige Unternehmen in der Regel sehr launisch: Ist die Stimmung rund um Gold negativ, sind selbst bereits nachgewiesene Ressourcen im Boden kaum etwas wert. Steigt der Zuspruch für Gold, übertreibt der Markt und preist sogar noch positive Ereignisse in der Zukunft, die noch überhaupt nicht erfolgt sind, ein. Titel, die mit MAS Gold vergleichbar sind, legten etwa kurz nach Ausbruch der Pandemie binnen weniger Wochen eine fulminante Rally aufs Parkett und vervielfachten sich. Da MAS Gold, das mehrere Projekte im krisensicheren Kanada verfolgt, aktuell in der Nähe der mehrjährigen Tiefs notiert, ist die Chance groß, die Krisenversicherung günstig ins Depot zu kaufen.

    Standard Lithium & Co.: Der Gesamtmarkt kennt keine Gnade

    Zwar dürften im Zuge von Energiepreisschocks langfristig auch Anbieter regenerativer Energien sowie Förderer kritischer Rohstoffe profitieren, doch haben die Aktien dieser Unternehmen in den vergangenen Wochen bereits ordentlich zugelegt oder sich im Vergleich zum Gesamtmarkt stabil gehalten. Ein Beispiel ist etwa Standard Lithium. Das Unternehmen verfügt über zwei Lithium-Projekte in den USA und verweist auf einen effizienteren Extraktionsprozess für Lithium. Was sich zunächst spannend anhört, dürfte auch am Markt wenig gefragt sein, wenn Aktien auf breiter Front korrigieren.


    Zwar können auch Gold-Werte in Krisenzeiten Verluste erleiden, doch hat die Vergangenheit gezeigt, dass sich rund um Edelmetalle eine Sonderkonjunktur entwickeln kann, die kleinere Werte zwar mit einiger Verzögerung, dafür später aber umso heftiger erfassen kann. Anleger können je nach Marktsicht bei Titeln wie MAS Gold bereits einen Fuß in die Tür stellen oder aber besonders wachsam sein – reagieren der Goldpreis und etablierte Gold-Titel wie Barrick Gold, könnte auch für kleinere Werte schnell der Startschuss für eine Rally folgen. Welche Vorzüge das Unternehmen der Bergbau-Legende Jim Engdahl bieten kann, erklärt der CEO von MAS Gold gemeinsam mit seinem Team in einem aktuellen Webinar .


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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    Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets warnte zu Wochenbeginn vor einem „Lehman-Moment" im Energie-Sektor. Im Handelsblatt von Mittwoch ist dieses Szenario ausführlich erklärt. Das Gesamtvolumen aller Margins am europäischen Strom- und Gasmarkt umfasst demnach laut dem norwegischen Energiekonzern Equinor 1,5 Bio. USD. Margins sind Sicherheitsleistungen bei Termingeschäften. Welche Sprengkraft das bietet, welche vermeintlich sicheren Branchen leiden könnten und wo die Inseln der Glückseligen sind, skizzieren wir in diesem Artikel.

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