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04.04.2023 | 06:00

Wettlauf gegen Krebs: BioNTech, Bayer, Defence Therapeutics

  • Biotech
Bildquelle: pixabay.com

Vor rund drei Jahren wurde BioNtech erstmals einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Damals grassierte die Pandemie und erste Impfstoff-Pläne machten medial die Runde. Neben all den großen Namen war BioNtech für die Öffentlichkeit zunächst eine Option von vielen. Inzwischen ist das Unternehmen in Deutschland so dominant, dass die Konkurrenz abgehängt ist. Was das für Investoren und die Pharma-Branche bedeutet.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: DEFENCE THERAPEUTICS INC | CA24463V1013 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017

Inhaltsverzeichnis:


    BioNTech dominiert die deutsche Biotech-Branche

    Noch vor Jahren konnte man BioNTech in einem Atemzug mit Qiagen, Curevac oder Morphosys nennen. Heute überragen die Mainzer alles. Der Erfolg des Corona-Impfstoffs hat dem Unternehmen eine dominante Marktstellung verschafft. Rund 13,8 Mrd. EUR haben Forscher vom Rhein auf der hohen Kante , offene Forderungen gegenüber Partner Pfizer in Höhe von rund 7 Mrd. EUR nicht eingerechnet – und können daher in die Zukunft investieren, wie kaum ein anderes Unternehmen. Doch damit nicht genug. Während viele Biotechs Kapital mittels Eigenkapitalfinanzierungen aufnehmen müssen, sprudeln bei BioNTech noch immer die Impfstoff-Milliarden. Aktuell macht BioNTech laut Handelsblatt mit rund 36 Mrd. EUR etwa zweieinhalbmal so viel Umsatz, wie die gesamte deutsche Biotech-Branche. Mit Blick auf die Zukunft sind diese Startbedingungen herausragend: BioNTech kann in einer Zeit, in der viele Biotechs wegen schlechter Finanzierungsbedingungen den Gürtel enger schnallen müssen, in die Forschung investieren – und dürfte seine Vormachtstellung weiter ausbauen.

    Auch etablierte Pharma-Unternehmen, wie etwa Bayer, dürften neidisch entlang des Rheins gen Süden blicken. Während Bayer zwischen Saatgut-Sparte und einem stärkeren Engagement im Gesundheitsbereich hin und hergerissen scheint, dreht sich bei BioNTech alles um den Kampf gegen den Krebs. Trotzdem gibt es auch bei Bayer positive Entwicklungen: In den vergangenen Quartalen trat Bayer auf die Kostenbremse, weitete die Nachhaltigkeitsstrategie aus und überführte ein Schlaganfall-Medikament in die klinische Phase 3. Hinzu kommt eine Dividendenrendite von mehr als 4% - das ist zwar für konservative Anleger erfreulich, doch zeigt die Ausschüttung auch, dass das organische Wachstumspotenzial bei Bayer begrenzt scheint.

    Bayer: Das Geschäft scheint gesättigt

    Der reine Vergleich zwischen Bayer und BioNTech fällt zu Gunsten der Mainzer aus. Doch ist auch Bayer solide aufgestellt – lediglich die Perspektive für Wachstum ist im vergleichsweise gesättigten Geschäft mit Saatgut und Gesundheitsprodukten weniger groß. Anders ist die Lage dagegen bei BioNTech: Hier sind allein rund um Krebs gleich mehrere Blockbuster im Portfolio. Kein Wunder, dass das Unternehmen bereits mit knapp 30 Mrd. EUR bewertet ist. Eine Alternative zu BioNTech mit ungleich geringerer Marktkapitalisierung nur im niedrigen dreistelligen Millionenbereich könnte die Aktie von Defence Therapeutics sein. Die Kanadier haben mit Accum™ eine vielseitige Technologie zum Transport von Wirkstoffen in kranke Zellen im Portfolio. Allein in den kommenden Quartalen sollen mehrere Phase-1-Studien lanciert werden.

    Defence Therapeutics: Accum™ als gefragtes Multi-Tool

    Dabei geht es um therapeutische Impfstoffe gegen verschiedene Arten von Krebs , den Einsatz von Accum™ in einer potenzierten Variante unter der Marke AccuTOXals Chemotherapeutikum sowie einen proteinbasierten Impfstoff gegen das HP-Virus, das Gebärmutterhalskrebs auslösen kann. In den vergangenen Monaten brachte Defence Therapeutics sämtliche Projekte parallel voran und holte sich in verschiedenen Bereichen prominente Unterstützung. So begleitet das renommierte Krankenhaus City of Hope im Großraum Los Angeles den Antragsprozess für klinische Studien rund um AccuTOX™ und ein der bekannte kanadische Biotech-Inkubator CQDM**, der mit großen Pharma-Unternehmen assoziiert ist, finanziert gemeinsam mit Defence eine neue Impfstoff-Plattform gegen Krebs.

    In einer Zeit, in der Biotech-Unternehmen, wie BioNTech, der Konkurrenz zunehmend enteilen, gilt für klassische Pharma-Unternehmen das Prinzip „dranbleiben". Unternehmen, wie AstraZeneca haben in den vergangenen Monaten bereits zugekauft und ihrerseits innovative Biotech-Unternehmen übernommen. Wie auch bei Defence Therapeutics, ging es dabei in erster Linie um innovative Verfahren wie mRNA oder den Transport von Wirkstoffen. Da die Technologie von Defence Therapeutics als sehr flexibel gilt, könnten auch die Kanadier in den Fokus großer Unternehmen rücken. Den französischen Staatskonzern Orano hat Defence bereits überzeugt und vermeldete vor einigen Wochen eine Kooperation im Bereich der Nuklearmedizin – auch hier soll Accum™ seine Fähigkeiten ausspielen.


    Anleger haben aktuell die Qual der Wahl. Sicher scheint nur zu sein, dass Biotech-Unternehmen dank innovativer Technologie gegenüber klassischen Pharma-Unternehmen das Wachstum auf ihrer Seite haben. Während bei BioNTech die Bewertungen bereits ambitioniert scheinen, steckt im Kurs von Defence Therapeutics noch immer eine gehörige Portion Skepsis. Gerade für spekulativ denkende Anleger kann es sich aber anbieten, den aufstrebenden Wachstumswert, der erst kürzlich in den Index CSE 25 aufgenommen wurde, näher zu analysieren.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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