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04.05.2022 | 06:00

Achtung, Sondersituation! BASF, Barsele Minerals, Amazon

  • Anlageidee
Bildquelle: pixabay.com

Old Economy? Tech-Werte? Oder Sondersituationen? Anleger finden unterschiedliche Wege, um auch während schwieriger Marktphasen investiert zu bleiben. Nicht umsonst gibt es den Leitspruch „Time in the market beats timing in the market". Trotzdem macht es gerade jetzt Sinn, die Aktienquote nur punktuell zu erhöhen. Welche Aktien dafür in Frage kommen könnten, skizzieren wir am Beispiel von drei Unternehmen.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: BARSELE MINERALS | CA0688921083 , AMAZON.COM INC. DL-_01 | US0231351067 , BASF SE NA O.N. | DE000BASF111

Inhaltsverzeichnis:


    Mehr Risiken als Chancen bei BASF

    Die Aktie von BASF handelt auf den ersten Blick sehr günstig. Zuletzt konnten Anleger sogar noch die Dividende vereinnahmen. Auch wenn die Ausschüttung für Anleger ein Nullsummenspiel war, sieht der Chart von BASF heute ziemlich angeschlagen aus. Schon zuvor hatte die Angst vor einem Gas-Embargo oder einem russischen Lieferstopp die Aktie belastet. BASF war maßgeblich an deutsch-russischen Gas-Geschäften beteiligt und unterstützte Russland auch mit Technologie rund um die Förderung. Im Gegenzug gab es günstige Energie.

    Diese Verflechtung scheint inzwischen endgültig hinfällig zu sein – zumindest langfristig. Kommt sogar kurzfristig etwas dazwischen, ist BASF als energiehungriges Unternehmen ernsthaft gefährdet. Vertreter der deutschen Energie haben in den vergangenen Wochen keine Mühe gescheut, vor einem Ende der Gaslieferungen zu warnen. Zwar ist die Aktie aktuell stark zurückgekommen und könnte langfristig wieder Chancen bieten, doch hängt die unklare Situation rund um die Energielieferungen wie ein Damoklesschwert über der Aktie von BASF. Hier bestehen kurzfristig große Risiken.

    Barsele Minerals: Was geschieht hinter verschlossenen Türen?

    Viele Risiken eingepreist hat auch der Kurs von Barsele Minerals. Das Unternehmen betreibt die gleichnamige Barsele-Liegenschaft in Schweden gemeinsam mit Agnico Eagle. Das Gold-Projekt gilt sowohl in der Bergbau-Szene als auch bei allen Beteiligten als äußerst aussichtsreich. Doch hat Agnico schon vor einiger Zeit beschlossen, verstärkt in Kanada aktiv sein zu wollen. Um Barsele wirklich voran zu bringen, bedarf es größerer Investitionen. In einem Interview skizzierte Barsele-CEO Gary Cope Pläne für ein Bohrprogramm über 35.000m mit dem das Unternehmen große Potenziale heben wolle. „Um dies zu finanzieren, benötigen wir aber eine Entscheidung. Glücklicherweise gibt es bereits Interessenten, die sich vorstellen können, Barsele gemeinsam mit uns voranzubringen", so Cope damals.

    Vor einigen Wochen vollzog das Unternehmen eine kleine Kapitalerhöhung über etwas weniger als 700.000 CAD. Ein großes Bohrprogramm lässt sich damit nicht stemmen. Möglicherweise ist die Kapitalmaßnahme aber dazu geeignet, Zeit zu gewinnen und in Ruhe weiter zu verhandeln. Schon im Dezember zeigte sich CEO Cope zuversichtlich: „Unter Umständen können wir im Rahmen dieser Lösung auch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und Barsele Minerals hält in einigen Monaten einen größeren Anteil am Barsele-Projekt als heute. Der Markt ist in Bewegung und wir haben die Pläne, die uns voranbringen, bereits in der Schublade. Unter Umständen können wir sowohl für das Projekt als auch für den Aktienkurs einen Befreiungsschlag schaffen." Der aktuelle Schwebezustand rund um das Unternehmen ist eine Sondersituation, die unabhängig vom Gesamtmarkt bewertet wird. Es bleibt spannend rund um Barsele Minerals!

    Amazon hat weiter Zukunft

    Kaum spannend ist die Zukunft für Amazon. Der E-Commerce-Gigant hat längst unsere Wohnzimmer erobert und bietet neben Streaming auch zahlreiche Smart-Home-Lösungen, Ebook-Reader und weitere Dienste rund um sein Produkt-Universum. Der Konzern hat es früh verstanden, Kunden zu gewinnen und diese an sich zu binden. Wenn der Preisunterschied gering ist, bestellen viele Menschen selbst dann bei Amazon, wenn die Waren ein wenig teurer sind – zu reibungslos laufen Umtausch und Erstattung ab, sollte einmal etwas nicht passen. Auch der Umstand, dass Amazon im ersten Quartal 2022 einen Verlust geschrieben hat, ist kein Beinbruch. Gestörte Lieferketten und Krise um Krise haben Amazon belastet. Auch dürfte es viele Menschen inzwischen wieder in die Innenstädte ziehen. Von Dauer wird dieser Trend aber nicht sein. Amazon ist und bleibt bequem und einfach. Das hat Zukunft und rechtfertigt auch Investments. Wann die Zeit für die Aktie aber gekommen ist, bleibt unklar – zuletzt kippte der Wert wieder nach unten ab.


    Etablierte Unternehmen sind in Zeiten der Krise immer eine Überlegung wert. Doch dieses Mal ist vieles anders. Gerade für BASF könnte das Ende der Bande nach Russland einschneidend sein. Auch bei Amazon ist nicht klar, wann der Konzern wieder so stark wächst, wie es sich die zahlreichen Fans der Aktie wünschen. Losgelöst von Lieferketten und Inflation handelt die Aktie von Barsele Minerals. Gelingt es dem Management, das Joint Venture mit Agnico Eagle zu lösen und in das Projekt zu investieren, dürfte der Wert zu neuem Leben erwachen, selbst wenn die Stimmung am Markt schlecht ist.


    Interessenskonflikt

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    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

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    Risikohinweis

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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