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02.03.2021 | 05:10

Beyond Meat, The Very Good Food Company, Nestlé: Dieses Wachstum schmeckt richtig gut

  • Nahrungsmittel
Bildquelle: pixabay.com

Die jüngste Veggie-Studie der PHW-Gruppe zeigt es: Fleischlos liegt im Trend. In Deutschland verzichtet schon heute jeder Zweite hin und wieder bewusst auf Fleisch. Vor allem die Jüngeren ziehen fleischlose Speisen vor. Von den befragten 18 bis bis 29-Jährigen ernähren sich immerhin 14 Prozent vegetarisch und 3 Prozent vegan. Für Unternehmen, die fleischlose Alternativen bieten, ist das ein großes Wachstumspotenzial -- schließlich werden Millennials irgendwann einmal sesshaft und verdienen mehr. In diesem Fall könnten vor allem Premium-Anbieter rund um fleischlose Produkte profitieren.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
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Inhaltsverzeichnis:


    Beyond Meat mag es schnell und billig

    Dass vegane Burger durchaus auch schmecken können, zeigt Beyond Meat eindrucksvoll. Das Nahrungs-Startup setzt auf Erbsen und formt daraus Burger-Patties, die kernig fleischig schmecken und daher auch bei Fleisch-Fans gut ankommen. Die Idee der fleischlosen Burger sorgte an der Börse vor allem im Sommer 2019 für Furore. Damals kletterte der Kurs von Beyond Meat auf über 200 EUR. Inzwischen hat die Aktie bei rund 123 EUR ein moderates Niveau erreicht und bildet auf Sicht von einem Jahr einen flachen Aufwärtstrend aus.

    Zuletzt vermeldete Beyond Meat strategische Partnerschaften mit McDonald's und Yum Brands, zu dem unter anderem Taco Bell, KFC und Pizza Hut gehören. Auf diese Weise soll der Absatz weiter steigen. Diese Kooperationen stellten sogar die schwachen Zahlen von Beyond Meat in den Schatten. Das Unternehmen vermeldete einen Verlust von 34 Cent je Aktie und unterbot damit sogar die ohnehin schwachen Erwartungen der Analysten. Selbst beim Umsatz blieb das Unternehmen hinter den Erwartungen zurück. Nun sollen Kooperationen mit den ganz Großen der Branche helfen. Für Beyond Meat könnte das Hoffnung, aber auch eine Bürde bedeuten. Inwiefern die Zielgruppe auf Fast Food steht, bleibt offen.

    The Very Good Food Company: Vegan futtern wie von Muttern

    Einen anderen Ansatz als Beyond Meat verfolgt das kanadische Unternehmen The Very Good Food Company. Das Unternehmen begann vor einigen Jahren in einer heimischen Küche und ist seitdem auf einem rasanten Wachstumskurs. Der Clou: The Very Good Food Company will Kunden bewusst die gesamte Palette veganer Speisen bieten und verzichtet dabei auf stark verarbeitete Lebensmittel. Dazu gehören unter anderem leckere Würste oder auch Rippchen, die auf den ersten Blick mehr nach einer zünftigen Landmetzgerei, als nach einer hippen Bar in Berlin--Kreuzberg aussehen. Trotzdem ist das Angebot der Kanadier rundum vegan. Kürzlich kaufte das Unternehmen sogar einen Anbieter von veganem Käse zu und behält sich weitere Akquisitionen vor. Selbst der Schritt nach Europa erscheint für den Geheim-Tipp aus Kanada naheliegend.

    Das Unternehmen erwartet, dass sich der Markt für pflanzenbasierte Fleischersatzprodukte bis 2026 verdreifacht. Von diesem Kuchen wollen die Kanadier ein großes Stück abhaben und könnten mit der ansprechenden Produktpräsentation und dem breiten Angebot einen Nerv getroffen haben. Um die Marke bekannt zu machen, setzt The Very Good Food Company auf einen Mix aus Offline- und Online-Geschäft. In zwei Restaurants können Kunden schon heute die Speisen probieren und sich auf Wunsch in angeschlossenen Ladengeschäften auch für die heimische Küche eindecken. Weiterhin besteht die Möglichkeit, die Produkte online zu bestellen. Das Konzept trägt Früchte: Viele Einzelhändler wollen die Produkte ebenfalls anbieten. Die Zahlen stimmen ebenfalls: Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz im dritten Quartal um 322% auf Jahressicht. Die Aktie ist nach einem rasanten Anstieg 2020 in eine Konsolidierung übergegangen.

    Nestlé muss sich neu erfinden

    Während bei Unternehmen wie The Very Good Food Company das Wachstum im Vordergrund steht, geht es bei Nestlé darum, bei aktuellen Trends am Ball zu bleiben. Dazu setzen die Großen der Branche vermehrt auf proteinhaltige Lebensmittel und sparen beim Zucker ein. Doch das reicht nicht. Im dritten Quartal gab der Umsatz bei Nestlé um 9,4% nach. Auch wegen der schwachen Zahlen krempelt sich der Konzern um, nimmt verstärkt Allergiker ins Visier und will gesündere Produkte anbieten. Langfristig will Nestlé jährlich um bis zu 6% wachsen. Ob das aber gelingt, ist offen.

    Aktien wie Nestlé eignen sich für sehr konservativ ausgerichtete Anleger. Diesen kommt auch eine Dividendenrendite von etwas weniger als 3% zupass. Wer es etwas dynamischer mag, kann sich Startups rund um vegane Ernährung ansehen. Während Beyond Meat Fast Food bietet, beackert The Very Good Food Company mit kaum industriell verarbeiteten Speisen das Hochpreis-Segment. Die ersten Eindrücke sind vielversprechend.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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